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Pisano ,
Tommaso.
Pisano ,
Vittore.
Verschieden von unserm berühmten Bildhauer ist jener Andrea
von Pisa, der 1545 Vorstand der Maler des Domes zu Orvieto war.
Siehe Storia del Duomu cPOrvieto p. 280.
P1531110, TOITIYUQSO, Bildhauer und Baumeister, war Schüler des
Andrea, und wie man glaubt, dessen Sohn. Dieser beendete die
Caplle des Campo snnto zu Pisa, und führte den Bau vom Glo-
ckenthurme des Domes zum Schlusse, d. li. den obersten Tlieil,
in welchem die Glocken sind. Für den I-lnuptaltar in S. Franceseo
zu Pisa fertigte er {in Halbrelief eine Madonna mit einigen Heili-
gen, und setzte darunter seinen. wie des Andrea Pisano Namen.
Pisano, VIUIOTB, Maler und Medailfeur, der sich bisweilen auch
Pisanello nennt, sowohl auf Gemälden , wie auf Münzen. Vasari,
im Leben des Gentile aus Fahriano, deutsche Ausgabe von Schorn
Il. 2. N0. LXL, nennt ihn'Pisannello aus Verona, allein es ist
nicht ganz ausgemacht, ob der Künstler in der Stadt dieses Namens
oder nur im Gebiete derselben geboren wurde. Del Pozzo besass
nämlich ein Bild, auf welchem folgende VVorte zu lesen sind:
"Opera di Vittor Pisanello di S. Vi veronese lVICCCCVI. Unter
diesem S. Vi verstehen Einige das vernncsische Dorf S. Vito, die
meisten aber S. Vigilio am Lago di Garda. Aus dieser Inschrift
wissen wir zugleich auch, dass Eisano bereits 1406 gearbeitet habe,
ein noch früheres Datum gibt aber ein Medaillon auf Gio. Fran-
eesco Gonzaga von Mantua, welches vor 1404 gefertiget seyn muss,
da Gonzaga in jenem Jahre starb. Vasari macht ihn zu A. t-lal
Castagnds Schüler, was Maffei in seiner Verona illustrata, Lanzi
und del Pozzo (Vile degli pitt. verouesi) widersprechen, da Ca-
stagno um 1480 starb, und älter gewesen zu seyn scheint, als Fi-
sanello. Vasari sagt, Vittore habe die von seinem Meister ange-
fangenen Bilder vollendet, wodurch er sich einen so grossen Ruhm
erworben, dass Martin V. , als er nach Florenz kam, ihn mit sich
nach Rom geführt habe. Das erstere ist nach dem oben Gesagten
unrichtig, das letztere aber wohl möglich, da Martin 1417 zum
Papst gewählt wurde.
Zu Boni malte er in S. Gio. Laterano einige Frcscobilder, wo-
bei er sich reichlich des Ultramarins bediente, aber alle diese
Werke sind zu Grunde, gegangen. In Verona sah aber Vasari noch
Einiges. Vor allen rühmt er in S. Anastasia (Capelle Pellegrini)
den heil. Qlustachius, der seinen Hund liebkos't. Dieser war so
dargestellt, als habe er_ ein Geräusch gehört, S0 lebendig gezeich-
net, dass es nach Vasari in der Natur nicht besser gesehen werden
kann. Dieses Werk ist zu Grunde gegangen, und das von Vasari
gerühmte Bild des hell- Georg mit dem Linclwurm, welches Pisa-
nello an der äussern Wand malte, ist auch verschwunden, Noch zu
sehen, doch meist iibßrmftll. ist oberhalb des Bogens jener Capelle
St- Georg. Wie 61' die Hnnigstochter vom Drachen befreit. Vasari
sagt, dass dieses Werk, nach schöner Zeichnung, mit seltener
Anmuth und Einsicht ßllägeführt, von Niemanden ohne Verwun-
derung und Staunen betrachtet wird. In S. Fermo maggiore zu
Vßrßn-"l- in der Capelle der Brenzoni ist über dem Bilclwerlse der
Auferstehung von Vittorß eine Verkündigung gemalt, noch zu se-
hen, aber ebenfalls Sehr beschädigen Lanzi nennt darin beson-
ders ein bewunderungswürdig yerspektivisches Gebäude, welches
noch zu erkennen ist, so wie das aufgehöhte Gold. Man liest
darunter: Pisanus pinxit. Persico (Desc. di Verona 1820) setzt
das Bild um 1420-