Volltext: Passe, Simon de - Powle, G. (Bd. 11)

Pisano , 
Giovanni. 
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bcn. Die letzten Tage seines Lebens brakchte er in Pisa hin, und 
fortan leitete alle Arbeiten sein Sohn Gwvanni. Luca Signorelli 
malte an einer VVQLHI der-großen Capelle der heil. Jungfrau, ge- 
nannt (li S. Brizio zu Orvieto, das Bildnis des Künstlers. Diese; 
Bild ist von der Wand abgesägt worden und findet sich in cleu 
Zimmern des päbstliehen Palastes aufbewahrt. Vasari gibt ebenfalll 
das Bildniss des Pisaners Niccola. 
 . .  
1153170: Gmvannl: Bjlälliauei: unil Baumeister, der Sohn des Nie- 
 c0la_, lernte unterßeitunfpelnes Vaters die Kunst, und ward nach 
wenigen Jahren _diesem g eich, ubertraf ihn sogar in manchen Din- 
gen, wesslialbnhm der Vater in seinen alten Tagen die Aufsicht 
ubcr alle Arbeiten anrjertraute, wie Vasari versichert. Zu Lebzei- 
ten seines Vaters fertigte, er '1n Perugia _noch das Grabmal Papst 
lTVIrbans IM, Izvelcher 1264 starb; allein dieses Werk ging mit dern 
sclibrilliiileeiiefripht  "s (gßstoibßn maß-her  des er 
Trülnme; SaÄircDeaIiuen rän e: {so _(ass Vasarr nur niehr einige 
 D g  at sic_ ein anderes Lunstreiehes Werk, 
welches rler Pisaner um ]ene Zeit in Perugia ausführte, bis auf 
' den l-ieutigen Tag erhalten. Es_ist dies der gi-osse Springbrunnen 
eler vuiii Berge Pzrcciani)  _s_ein Wasser crnpfängt. Auf 12 Stu- 
gen erhebt sich eine zivullseitige Marinorbriistung mit erhobenen 
ilrlern von l-leiligen und Aposteln als Stutzen. In der Mitte ruhi; 
niil buulcn ein iYlarinorbeclien, und darauf tragen clrei Nymphen 
eine Seliale, auf welcherflrei Greifen (das Stadtwappen) VVassep 
Spi-uhCLI: Der obei-enTlieil, iron clen_Nyrnphen an, ist aus Erz, 
iiud zeigt von der luehtigkeit der Pisaner auch xn izlieser Ilunst- 
lfflll, welche schon seit Bonan0_ in Pisa bluhte. Die Sculpturen 
iliesles Brunnens vifurrlen vor wenigen Jahren restaurirt. Im Jahre 
Liäiääigiichte Yermiglione denselben durch Stich und Beschreibung 
Nach Beendigung dieses Brunnens gedachte Giovanni nach Pisa 
zu seinem Vater zurückzukehren, traf ihn aber nicht mehr am Le- 
ben, da er sich auch in Florenz aufhalten musste. Endlich kam 
er in jener Stadt an, und der Erbe von Niecolzfs Tugend und 
Vorzügen wurde auf das ehrenvollste empfangen. Man trug" ihm 
jetzt die Ausschmiiclsung der kleinen Kirche S. Maria Wdella Spina 
auf, kaum war aber diese Arbeit geschehen, so übertrugen ihm 
die Pisaner den Bau des berühmten Campu santo. Sie bedurften 
eines grössoren Gottesaclsers, und nahmen zu diesem Zwecke aus 
Palästina so viel Erde mit, dass man damit den gegenwärtigen 
Raum des Campo santo neun Fuss tief iiberschiittendmnnte. Die- 
sen Raum umfing Gio. Fasane mit einer M3L1GPa_dl8 von aussen 
nur mit den nothwendigen Thoren durchbrochen ist. Bingsheruin 
ist sie mit Pilastern geziert, die durch Bogen verbunden sind , auf 
welchen ein ununterbrochenes Gesims ruht. Das Innere besteht 
aus einem grossen Hofe, Welcher 450 Fusß lang und mit Säulen- 
hallen umgeben ist, die aus 62 vollen Bogen gebildet sind. Voll 
den zwei langen Seiten des Parallelogramms zählt jede 26 Schwib- 
bogen, 11m1 Vonldelhbeiden kleineren jede 5. Dieses Werk ent- 
stand zu einer Zeit, in welcher der gothische Styl schon in seiner 
vollen Ausbildung stand, am Campo santo bemerkt man aber nur 
einige Details, die an jene Bauweise erinnern. Die Spitzhogen 
erscheinen blus in den Zwischenränuien der grussen Rllndbugen, 
so wie die langen und dünnen Säiulenbiinrlel mit kleinen Schnitz- 
werken, wie man sie an den Fenstern der gothischen Kirchen fin- 
det. Die gothischen Verzierungen betrachte man aber im Campn sann;
	        
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