70
Pisano ,
Giunta.
der Basilica von Assisi, welcher den Giunta erst um 1210 die Malerei
erlernen lässt, und zwar von den Griechen, deren Starre VVeise
damals die Iiunst in Italien beherrschte. P. Angioli sagt: Juncta
Pisanus ruditer a Graecis instructus prirnus ex Italis artem appre-
hendit circa an. sal. 1210. Pisa hat hein unbezweifeltes Werk von
ihm, einen Gehreuzigten ausgenommen, sagt Lanzi, ein Jugend-
werh des Künstlers, mit dessen Namen versehen, und im drit-
ten Bande der Pisa. illustram gestochen. Um 1250 berief ihn der
Bruder Elias, der Gefährte des heil. Franz und Ordensgeneral zu
Assisi, dahin, um die Aufsicht iiber die Künstler zu führen, die
im Sacro convemo daselbst malten. Man schreibt ihm selbst in
der Oherhirche S. Franceseo zu Assisi einige Wandmalereien zu,
Verzierungrn um das hinterste Fenster der Altarnische bildend,
deren Verlertiger nach Iiugler, Handbuch I. 27, eben nicht als
ein sonderlich geistvoller Maler erscheint, aber gleichwohl mit ei-
nein gewissen reineren Gefühle fiir die Bedeutung der Form und
für heiterere Farbe begabt ist, wie solches bei den wirklichen Byzan-
tinern nicht gefunden wird. Die lVIarter des heil. Petrus, ein Fresco
in S. Francescozu Assisi, angeblich Giuntzfs Werk, hat C. Lasi-
nio gestochen, Lastri plttriee N0. VI. In einer Capelle des rech-
ten Armes der liirehe St. Maria degli Angeli nächst Assisi ist ein
wuhlerhaltenes Crucifix von diesem Künstler. Zu den Seiten des
Heilandes am Kreuze sieht man Maria und zwei halbe Figuren,
und unten eine verstiimmelte Inschrift:
. . nta Pisanus
...tinimef...
Moruna hat irrig tipi statttini gelesen; Lanzi ergänzt das Feh-
lende, und macht Juntiui daraus, nach einer Handschrittvon Pisri,
auf welcher nach llrluronzfs Behauptung der Name Giunta 'di Giun-
tini vorkommt, den Lanzi mit unserm Giunta fiir Eine Personiliälk.
Gewiss ist auch, dass Fra Elia von diesem Pisaner einßrucjlix
mit seinem knieenden Bildnisse fiir die obere Ilirche des heil. Franz
habe malen lassen. Dieses Bildes erwähnen mehrere Schriftsteller,
bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts, jetzt aber ist. es verschol-
len. VVading in seinen Jahrbiichern des Franzishanerortlens nennt
es beim Jahre 1256 ein "affabre pielum," und dann gibt er auch
die Unterschrift, wie folgt:
F. Irlelias fccit fieri.
Jesu Christe pie niiserere precantis Heliae.
Juneta Pisanus me pinxit an. d. 1236. Inclit. IX.
Hinter dem Hochaltare in der Kirche St. Chiara in Assisi sieht
man einen Christus am lifßlllß, die heil. Jungfrau und die llClL
Clüfa auf drei Hßlltafßlrl, die_ als ein Werk Giuntafs gelten. W35
unrichtig ist, da die Unterschrift das Pontilikat Martin IV. bezeich-
net, welches gegen Ende des 15- Jahrhunderts fällt.
Ausser diesen Gemälden schreibt man ihm noch ein Crucißx i11
S. Ranieri und eine 'l'afel_xn1t Heiligen in der Capelle des Camp"
santo zu Pisa zu, was freilich nicht alles verbürgt werden hanW
Young Ottley zu Lenden besitzt eine Kreuzigung, wenn nicht V0"
Giunta, doch W6DlgSt0flS'0ll1 vortrelfliches italienisches Bild i"
griechischer Weiße und dlßseä Meisters durchaus würdig. S. D!"
Waagen, Kunst etc. I. 395-
Ueber Giuntn und andere alte italienische Maler siehe, außer
(Vbigiucourt und LEIIT-VS Gßßchichte! der Malerei, hauptsächlich 3""
mohx": italienische Forschungen und denselben über die EntWiCl"