Pippi,
Bafaello.
Piranesi ,
Giambattista
Cav.
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in Copenhagen, S. 95, schreiben ihm ein anderes seltenes Blatt
zu, welches die beiden Modellfiguren zu Amor und Psyche im
Göttermahle der Farnesina vorstellt, ausgestreckt auf einem Polster,
doch nicht starr. sondern belebt durch die Handlung, welchqfßa-
fael ihnen beizulegen dacl1te,_oclei' Giuliu selbst, wie von Rumohr
glaubt. Die Umrisse dieser Figuren, auch der Augen und übrigen
Theile des Gesichts. 5ll'l(l ungeschickt und derb in die Platte ein--
gegraben; allein der unsichern Hand ungeachtet verrathexi diese
Ziige doch eine so ganz unmittelbare, feine Naturanschamlng, ein
so deutliches Bewusstsein der eigenen Absicht, dass notlnvendig
jener ungeschiclste Stecher anderseits ein grosser Künstler, und be-
sonders eben des (lnrgestelltcn Gegenstandes freier Meister war.
Auch in den Schattenlagen der Figuren vermag das technische Un-
geschick die höhere Einsicht und llleistcrscbaft nicht gänzlich zu
verdunkeln. Einige Strichlagexi, bestimmt die Gruppe hervorzuhe-
ben, das Blatt gewöhnlichem Iiiiufern ansehnlicher zu machen,
sind nach Rumohr offenbar in viel späterer Zeit von einem Editor
gemacht, der besorgt worden. Die Platte in den Verlag zu brin-
gen , mag nicht früher in Anregung gekommen seyn, als nachdem
llataePs Zeitalter schon vorüber war und alles, was ihm angehörte,
bis auf das geringste, durch den Gegensatz nachfolgender Verwil-
dcrung gehoben wurde, wie von RlllDOhf bemerkt. Das Format
des Blattes ist qu. Pol. Wir kennen nur zwei Exemplare; das eine
1mm aus der von Naglei-"schen Sammlung in das hönigl. preussi-
sche Iiupferstichcabinet, und ein zweites besitzt R. Weigel in Leip-
zig. Er werthet dieses Blatt in seinem Cataloge auf 8 Thl,
Pippi, 38518110, der Sohn Giulicfs, erlernte ebenfalls die Malerei,
starb aber zu frühe, als dass sein 'I'nlent hätte zur Reife gelangen
können, 1560 im 50. Jahre. Seine Schwester Virginia heirathetc
in Mantua den Ercole Malatesta.
Pippo, so viel als
„sauro genannt.
Filippß.
wird
Bruneleschi ,
so
Croce
und
PiPPO)
Scialnerone ,
F. Furini.
biq
u
e
not
I
Picquenot.
Piquet,
s. Picquet.
Piraneze,
Piranesi.
Piranesi, Gianxbattista Cütä, Zeichner, Architekt und Kupfer-
stecher, wurde 1707 zu Rom geboren, nicht zu Venetlig, Wie Gan-
clellini und Milizzia angelnen. In letzterer Stadt lernte er zeichnen
und die Anfangsgründe der Baixlaiinst,_l)is er zuletzt nach Rom
sich begab, wo jetzt die Archäologie sein ganzes YVesen einnahm,
Er zeichnete eine Nlenge von Gebäuden _uiid'_liulnßn, und sein
unermüdlicher Eifer im Aufsuchen, so wie seln heller Blick im
Anffassen der antiken Reste kann nicht genug gelobt werden. Unter
seinen zahlrßißhßn Werken nennt man besonders sein grosses Pracht-
wer-k, welches einen allgemeinen Plan des alten Roms und dessen Er.
lslärung, dann eine Menge einzelner Plane und "Auli-isse der vorzüglich-
sten alten Denkmäler enthält. Dieses Werk ist noch immer tmentbehr-
lieh, seiner Kostbarkeit wegen wäre es eher wiinschensvverth, dass
das Aechte und der Wissenschaft Bleibende ausgeschieden dastiinde.