Volltext: Passe, Simon de - Powle, G. (Bd. 11)

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Piotti  Pirola , 
Catarina. 
 
Giulio. 
selbst an der Brera den Unterricht des berühmten Longhi, und 
rnachte unter Leitung dieses Meisters in kurzer Zeit die erfreu- 
hchsten Fortschritte. Mit ungewöhnlichem Talente begabt, hat 
sie bereits mehrere schöne Blätter geliefert, von welchen 1323 je- 
nes mit St. Hieronymus den Preis der erwähnten Akademie gewann, 
Nicht weniger trefflich ist die Geburt Christi nach Lnini, in wel- 
cher sie nicht nur einen glänzenden Beweis ihres Talentes, son- 
dem auch des ihr von der Natur verliehenen zarten Sinnes und 
reinen Gefühls gegeben hat. 
1) Die heil. Jungfrau mit dem Binde und St. Johannes, nach 
Procaccini, gr. qu, fol. 
2) Die Geburt Christi; Joseph, Maria und zwei Engel beten 
das Kind an, nach Luini's schönem Bilde der Sammlung 
_Gozzi in Mailand. Liebliches Blatt, gr. ful. 
5) Der heil. Hieronymus, nach A. BOIIVlCiIIO, genannt il Mo- 
 reto, fol. 
Ä) Die Madonna mit dem Iiinde, Ilalbfiöur nach BafaePs Ma- 
donna cli S. Sisto. gestochen von C. lmer, vollendet von 
 C. Pintti, fol. 
5) Semiramide rispose al Nunciu: la mia bellezza calmera la 
sedizione! nach Guercino, 1830, gr. qu. fol. 
6) Die sterbende Dido auf dem Scheiterhaufen, nach Cipriani, 
n. fol. 
7) llullia düirragona, poötessa del sec. XVI, nach Bonvicini, fol. 
PIPBY, Franz; Zeichner und Maler aus der Grafschaft Kent in 
England , wo sich sein Vater, ein Flamänclcr, niedergelassen hatte. 
 Mit Talent begabt, hätte er es weit bringen können; allein sein 
Hang zum Sonderharen trieb ihn durch ganz Europa, bis in die 
Levcinte, wobei er sein Vermögen verzehrte, und nur dann malte, 
wenn ihn die Flasche dazu begeisterte. Auch zu London fand 
man seine Bilder nur in den Schenken. Er hatte Talent zu hu- 
moristischen Darstellungen. Der Iiupferstecher Bcclset bediente 
sich seiner Zeichnungen. Seine Zeichnungen von Iriöpfen berühmter 
Männer sind für das Werk von P. Rycault von Elder gestochen 
Hworden. Diese Arbeiten unternahm er, nachdem sein Vermögen 
ganz erschöpft waryals ihm: aber nach dem Tode seiner .Mutter 
noch Einiges zutloss, verfiel er lD seine alte Gewohnheit, und 
 starb 1698. 
Pippi, GillliO, genannt Romano, Malerhnd. Architekt, geh. zu 
Rom 1492, gestofllßn Zu! lVlantua 15-45- Die Jugenilgcschichtc dic- 
595 berühmten [iunstlers ist unbekannt, und dass er in Rom gebu- 
ren, sehliessen wir DPI" an: dem Beinamen Bumanus. Doch weiss 
man, dass Giulio frllbleltig in Rafael Sanzio einenLphrer und 
einen Freund gefunden. und dass Eer der berühmteste unter def; 
Schülern seines Meisters geworden. r nahm auch vielfachen Anthel 
an den Werken RafaePs, 50 wie in seiner lkühercn Zeit üherhaugt 
der Geist des lelztexjen nber ihn Waltete. Allein ihrn fehlte die 
frazie und Iieusehhext seines Meis_ters, man findet in seinen Wef" 
an das edle-Gcluhl und den reinen Sinn desselben nicht, und 
nur so lange Giulioum Rom war, hatte der classische Genius seiäßr 
 Schule das ungestume Feuer seines Geistes gezügelt, welc 91 
aber die Schranken durchbraehhals der Tud den Meister dahinliß; 
rafft hatte. Jetzt zeigte er sic bald in seiner Wildheit, sC 5 
Rohheii, die nur noch in den allgemeinen Bezügen der äußern
	        
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