342
Piotti Pirola ,
Catarina.
Giulio.
selbst an der Brera den Unterricht des berühmten Longhi, und
rnachte unter Leitung dieses Meisters in kurzer Zeit die erfreu-
hchsten Fortschritte. Mit ungewöhnlichem Talente begabt, hat
sie bereits mehrere schöne Blätter geliefert, von welchen 1323 je-
nes mit St. Hieronymus den Preis der erwähnten Akademie gewann,
Nicht weniger trefflich ist die Geburt Christi nach Lnini, in wel-
cher sie nicht nur einen glänzenden Beweis ihres Talentes, son-
dem auch des ihr von der Natur verliehenen zarten Sinnes und
reinen Gefühls gegeben hat.
1) Die heil. Jungfrau mit dem Binde und St. Johannes, nach
Procaccini, gr. qu, fol.
2) Die Geburt Christi; Joseph, Maria und zwei Engel beten
das Kind an, nach Luini's schönem Bilde der Sammlung
_Gozzi in Mailand. Liebliches Blatt, gr. ful.
5) Der heil. Hieronymus, nach A. BOIIVlCiIIO, genannt il Mo-
reto, fol.
Ä) Die Madonna mit dem Iiinde, Ilalbfiöur nach BafaePs Ma-
donna cli S. Sisto. gestochen von C. lmer, vollendet von
C. Pintti, fol.
5) Semiramide rispose al Nunciu: la mia bellezza calmera la
sedizione! nach Guercino, 1830, gr. qu. fol.
6) Die sterbende Dido auf dem Scheiterhaufen, nach Cipriani,
n. fol.
7) llullia düirragona, poötessa del sec. XVI, nach Bonvicini, fol.
PIPBY, Franz; Zeichner und Maler aus der Grafschaft Kent in
England , wo sich sein Vater, ein Flamänclcr, niedergelassen hatte.
Mit Talent begabt, hätte er es weit bringen können; allein sein
Hang zum Sonderharen trieb ihn durch ganz Europa, bis in die
Levcinte, wobei er sein Vermögen verzehrte, und nur dann malte,
wenn ihn die Flasche dazu begeisterte. Auch zu London fand
man seine Bilder nur in den Schenken. Er hatte Talent zu hu-
moristischen Darstellungen. Der Iiupferstecher Bcclset bediente
sich seiner Zeichnungen. Seine Zeichnungen von Iriöpfen berühmter
Männer sind für das Werk von P. Rycault von Elder gestochen
Hworden. Diese Arbeiten unternahm er, nachdem sein Vermögen
ganz erschöpft waryals ihm: aber nach dem Tode seiner .Mutter
noch Einiges zutloss, verfiel er lD seine alte Gewohnheit, und
starb 1698.
Pippi, GillliO, genannt Romano, Malerhnd. Architekt, geh. zu
Rom 1492, gestofllßn Zu! lVlantua 15-45- Die Jugenilgcschichtc dic-
595 berühmten [iunstlers ist unbekannt, und dass er in Rom gebu-
ren, sehliessen wir DPI" an: dem Beinamen Bumanus. Doch weiss
man, dass Giulio frllbleltig in Rafael Sanzio einenLphrer und
einen Freund gefunden. und dass Eer der berühmteste unter def;
Schülern seines Meisters geworden. r nahm auch vielfachen Anthel
an den Werken RafaePs, 50 wie in seiner lkühercn Zeit üherhaugt
der Geist des lelztexjen nber ihn Waltete. Allein ihrn fehlte die
frazie und Iieusehhext seines Meis_ters, man findet in seinen Wef"
an das edle-Gcluhl und den reinen Sinn desselben nicht, und
nur so lange Giulioum Rom war, hatte der classische Genius seiäßr
Schule das ungestume Feuer seines Geistes gezügelt, welc 91
aber die Schranken durchbraehhals der Tud den Meister dahinliß;
rafft hatte. Jetzt zeigte er sic bald in seiner Wildheit, sC 5
Rohheii, die nur noch in den allgemeinen Bezügen der äußern