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Fra
Piombo ,
Sebastiauo
del-
der Adel der Charaktere dieses trefflichen Bildes zeigen nach D;
Waagen III- 451 den Einfluss des Michel Angeln. Der graubräur
liche Fleischton ist sehr gesättigt und harmonisch. Letzteres gi
auch von den Farben der Gewänder, svelche hell und in den Lici
tern frescoartig gehalten sind. Die Finger sind etwas Spitz, di
Falten etwas lahm. Dieses Bild lsam von Fontainebleau nach P:
ris. Waagen erklärt claselbst auch das Bild, welches unter dei
Namen Rafael und sein Fechtmeister beisannt ist, für ein schöne
Werk des Piombo aus den ersten Jahren seines Aufenthaltes i
Rom, da er noch ganz in dem braunen glühenden Tone und de:
marl-tigen Vortrag des Giorgione colorirte, in der Zeichnung abe
wie besonders die eine stark verkürzte Hand zeigt, schon von M
chel Angeln influirt wurde. Diese Hand hat selbst sehr viel Aehi
lichkcit mit der linken der Elisabeth auf dem vorigen Bilde, s:
nehl in Form, als Ton, in letzterem sogar ihr liopf. Der sog
nannte Rafael scheint nach andern Bildern den Kupfer-stach
Marc-Anton vorzustellen. In der Sammlung des Marschall Sou
ist ein krenztragender Christus. Im Museum zu Montpellier d:
Bildniss eines Bildhauers, aus der Sammlung des Malers Baro
Fahre, welche die Grundlage jenes Museums ausmacht.
In der kaiserlichen Eremitage zu St. Petersburg ist das Bildni
des Cardinals Polus, welches früher für BafaePs Werk galt. Dii
ses meisterhafte Bild gelangte aus der Sammlung des Chev. Cle
ville in jene des Grafen Armagnano, und von diesem erhielt 1
Crozat. In der Eremitage ist auch ein Gemälde mit Susanna v0
den Alten überfallen, welches als Werk dcl Piombds gilt.
In der königl. Pinakothek zu München sieht man das herrlicl
Bild des heil. Nicolaus im Kirchenornate, zur Linken St. Andrea
und rechts St. Johannes den Täufer, ganze, lebensgrosse Figuren.-
In der Gallerie des Herzogs von Leuchtenherg ist eine hl. Famil
mit dem kleinen Johannes, Zaccharias und Jacobus, lebensgross
Kniestiick.
Die königl. Gallerie des Museums in Berlin bewahrt das vorn-e
liche Bildchen eines gekreuzigten Heilandes, auf eine bunte Ma
niorscheibe gemalt. Dannachreibt man ihm daselbst auch d
Copie eines Gemäldes von Giorgione zu, welches sich in der Ambri
siana zu Mailand befindet, und den an die Säule gefesselten he
Sebastian vorstellt. Es enthüllt den Augen des Beschnuers die re
nen, edlen und weichen Formen eines schönen Jiinglings; d
Gesicht ist von ungemein giigsem, aber nicht unmännlichem Lie
reiz, und in leiser Ahnung des Märtyrerschmerzes dem Engel z'
gewandt, welcher die Krone hcrabträgt.
Von der Hand des Pioxnbo sind ferner zwei vortreffliche gemal
männliche Bildnisse. deren eines den Dichter Pietro Aretino da
stellt, ein lebensvolles Gesicht mit dem Ausdruck eigcnthiimlichi
etwas faunischer IieChheit.
In der k. k. Gallerie zu Wien ist das Brustbild eines bärtigi
Mannes.
In der k. Gallerie zu Dresden ist eine Copie der Geisslu!
Christi, und dann hält Iiirt, Kunstbemerl-iung etc. 1830, die
donnn mit Heiligen. welche als Bagnacavallo erklärt wird, 5'
Piombäs Werk-
In der Sammlung Massias zu Oggersheim sah man von hob
Vollendung ein Brustbild, welches Christus vorstellt, der mit eine
Arm das hreuz hält. Das Ideal des triumphirenden Siegers, d"