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Piombo ,
Fra
Sebastiano
del.
Pfund Sterling hat, die höchste Summe, welche wohl jemals für
ein Bild in Antrag gebracht werden ist. Angerstein wollte indes-
sen noch um 5 Procent mehr, worüber sich die Sache zerschlug.
Das Gemälde trügt die Aufschrift: Sebastianus Venetus fa-
c i e b a t.
Fra Sebastiano malte noch viele andere Bilder, die aber theil-
weise mit der Zeit gelitten haben. Eiihalten sind die Wandgw
mälde zu St. Pietro in Muntorio, die Geisslung Christi daselbst
aber, die er auf Stein. malte, ist schwarz geworden.
hat dieses Gemälde so gut als möglich restaurirt. Piombo ist der Er-
finder einer neuen Art in Oel auf Stcin zu malen, worin er selbst
Zinimergemältle ausfiihrte, die damalsbeliebte Aufnahme fanden,
aber" des schwierigen Transportes wegen bald wieder unbeachtet
blieben. Die oben erwähnte Geisslung wiederholte er für die Os-
servanti zu Viterbo, und eine ähnliche malte er in der Carthause
zu Neapel in Oel, die man in der Ausführung auch dem Buona-
rotti zuschreibt.
Ein grosses Bild ist das Hauptaltarblatt der Kirche St. Niccolo
in Treviso, auf. welchem die Madonna und mehrere Heilige vorge-
stellt sind. In der Kirche des heil. Bartolomäus in Venedig ist,
ein heil. Sebastian und Bartolomäus, nackte Figuren.
Die Altarbilder diesesliünstlers, und im Allgemeinen die histo-
rischen Bilder im grossexr Formate sind selten. Zimmerbilder und
Portraite malte er aber viele, und ohne grosse Anstrengung. Lanzi
sagt, man könne schwerlich schönere Hände von rosigerem Fleisch,
oder seltsamere Beiwerlie sehen. Als er den berühmten Pietrv
Aretino malte, unterschied er in den Kleidern" fünferlei Schwarz,
und stellte ganz genau das Stimmen, das Atlasschwarz und noch
anderes dar. In Berlin ist ein Bildniss dieses lNIannes. PiombO
malte auch Clemens VII. Das sprechende Bild dieses Papstes be-
wahrt die k. Akademie zu Neapel, neben jenem des Cardinal Bembo
und des Duea Valentino. Ein Bildniss von Clemens liam auch in
die Gallerie zu Fontainebleau, mit dem Bildnisse der Schwestef
dieses Papstes. In Fontainebleau war auch das berühmte Portraii
der Giulia Gonzaga, von dem Vasari sagt, dass es bei den himm-
lischen Schönheiten dieser Frau, und von so meisterhafter Hand
ausgeführt, ein göttliches Werk gewesen. und von dem Cardinal
Hippolyt von Medici Franz I. geschenkt Würden Sei- Jetzt ist die"
ees Bild verschollen, sowie mehrere andere Gemälde der Samiir
lung Franz I. I
In der englischen PIationaLGallerie wird ein etwas colossalß!
Bild einer Heiligen für jenes der _Glulla ausgegeben, Dr. Waage"
I. 203 glaubt aber nicht, dass es jenes von Wlasari geriihinte Werk
ist, da dieses Portrait weder in_deu zwar edlen Zügen der FrßW
noch in der Malerei so schön ist, um es dafiir zu halten. D"
Färbung hat wenig Wahrheit, ist aber ungemein harmonisch durßh"
geführt, Diese; Gemälde stammt aus der Sammlung Borghese. f"
wie ein anderes derselben Gallerie, welches den Gardinal Hippulflä
de Medici und den Iitinstler selbst vorstellt. Man gibt dieses im
als Werk des Sebastiano, Dr. Waagen zweilelt aber an der-Iilfh:
tiglieit. Es ist sehr Ungleich- Dß1'I'iopi' des Iiiinstlers von Wilde
digem Charakter und gliihendem Ton, ist eben so vortretflich, "l
der des Cardiiials schwach. . '
In der Gallerie des Pallazzo Pitti zu Florenz ist Sebastian"?
trefiliches Gemälde, welches das Martyrthum der heil. Agatha Vuf"
stellt. angeblich nach Michel Angela's Zeichnung, mit lebenßäw