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pilgTßm 1
Anton.
ster der Biiste des angeblichen Pilgram. Die Ziige sind iivarm
und lebcnsvoll, breit und grossartig alle 'l.'lieile der herrlichen
Köpfe, meisterlich das Ganze, in Zeichnung und Ausdruck. Die
Vertiefun en werden durch Pfeiler von einander getrennt, vor
welchen ideine Heiligen-Bilder stehen. Der Fuss, der diedian-
zel stützt, besteht aus mehreren freistehenden, gothischen Pfeilern
und Bogen, zwischen welchen etwa zwanzig der zierlichsten blei-
neren Heiligen-Figuren von sechs Zoll in der Höhe stehen, die
aber leider grossentheils verstümmelt sind. Was noch übrig lSt1
zeugt von treFFlichcr Künstler-band, jener Zeit vollkommen werth,
die Pilgranrs Büste hervorgebracht. pas Dach, besonders zierlich
und leicht, im Einklang mit dem steinernen Untertheile, aus Holz
geschnitzt, hat die Form eines achtecliigen Gebäudes, und ist mit
einer hochaufsteigcnrlen Spitze gekrönt. In den Feldern des klei-
nen Gebäudes sind bildlich die sieben heiligen Sakramente darge-
stellt, zwischen jedem derselben aber steht ein zierlicher Thurm,
der wieder durch Gegenstreben iiiit dem liern den Daches in Ver-
bindung steht. Das Treppengeländer. auf dessen Handgriifsfläche
eine Pieihe liinaufkrieehcnder Eidechsen und Frösche abgebildet ist.
(ähnlich den Thieren auf Kaiser Friedriclfs Grabmal) ist schön
(lnrchbroclien, und besteht aus gothischen Rosen und Iileeblättern-
Der Meister dieses schönen Werkes, welchen man früher durch-
gehcnds in Pilgrarn erkannte, ist auch _hier,_ wie am Qrgelclior, un-
ter der Treppe aus Stein gehauen. Die Ziige sind dieselben, nur
ist dieses Bild etwas kleiner, und in veränderter Stellung. Dieses
Brustbild sowohl, als fast alle übrigen Figuren der Kanzel, sind
mit einer griiugelbcn, zu dicken Oelyfarlae überstrichen, wodurch die"
Feinheiten des Meissels verloren gegangen sind, und die so treff-
lichen Stcinarbciten ein etwas hölzernes Ansehen gewannen. Der
schiine llopf des Meisters hat die Nase verloren. Ueber diescnl
Brustbild zeigt sich sein schon friiher erwiihntes Zeichen.
Wir lassen es dahin gestellt seyn, zu bestimmen, welchen Blei-
ster diese Brustbililer vortcllen, lJGIIICTläCII nur, dass in llorinayfs
Beschreibung -von Wien, in dessen Archiv, in LlClill0tVSliyiä Denk-
malcn etc. immer nur Anton Pilgrain genannt wird, durch 'l'schiscli-
lizfs Forschungen tritt aber dieser zurück, uin dem Hans Buchs-
baum seine Stelle einzuräumen. Die beiden genannten Büsten be-
sonders jene des Orvgelchores, haben mehrere Künstler 1.uin Ge-
gqnstnnglc ihres_Studiums gemacht. Abgebildet, nur nicht befrie-
digend, ist sie im Prachtiverhe Tdes lfiirsten Lichnowsliy. _Sehnori'
gab 19,20 eine lithographrrte hachbiltluiig heraus, aber in einer
von der Büste ganz verschiedenen ßtcllung und Haltung. Die gc:
trcueste Zeichnung lieferte Fendi fur Dibdiifs Biographical anli-
quarian and picturesqlle T0133 Lßndün 1321 und 1829.
Ansichten der Iiirche und ihrer. Theile sind bei Lichnowsliy und
I-lorinayr. Dann gibt es auch altere Abbildungen: die Hauptan-
siclii der Kirche in einem grossen Holzschnitte, aus dem 16. Jahr-
hunderte, ein seltenes Blatt Ohne Namen; die vordere Ansicht mit
dem lhirtal und dem Thurin derselben Kirche, von C. ltadost 1656
gezeichnet, und von f?" Dilldflll gestochen, seltenes llauptbiall
von zwei Platten; dlßdiirrche mit den Bildnissen des haisers 10'
Sept, 11_ um] der llIaria-llieresia von Engelinann gestochen, gr-
ioL; drei verschiedene Ansichten von ItIai-iiii.
Pilgram, Sßplllß, Mlnlüllll'l118l0l'ln. eine jetzt lebende Künstlerin.
die zu den vurziiglichsten ihrer Art gehört. Sie hatte 182? bereits
ihren llut" begründet.