Picart,
Etienne.
Picart
Bernhart.
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41) Der pythisehe Apollo, mit. seinen Maassen und Eintheilungen,
die Verhältnisse im Umriss, ltßlätlef fol-
.142) Antinous, mit, allen Massen und Verhältnissen. 2 Blätter, fo]_
45) Tritonen, welche die Pferde des Triton putzen, schöne Gruppe
in der Grotte .zu Versailles, mit Baudet gestochen, 1675 und
1676, vier Blätter, fol.
"PICHPII," Bernhard, Zeichner und linpfcrstccher, der Sohn des Ohi-
gen, wurde IÖTS zu I_'ari_sgeboren, und von seinem Vater unterrichtet,
bis sich S. le Clerc seiner annahm, unter dessen Leitungficart
solche Fortschritte machte, dass er schon im zwölften-Jahre mit
{Benoit Audrun in Concurrenz trat. Grossen Nutzen Vzqg er auch
aus dem Umgange mit le Sueur, la Fasse, Jouvenet und andern
Meistern der französischen Schule; im Jahre 1710 verliess er aber
das Vaterland, und verlebte viele Jahre in Amsterdam. Er grün-
tdete da seinen. Ruhm, sowohl durch die "Werke, welche er lieferte,
als durch eine blühende Schule, in welcher er viele Iiiinstler heran-
bildete. Sein VVerlilaeliiuft sich anf1504) Blätter, von welchen aber
viele unter seiner Aufsicht von Schülern ausgeführt sind. Die Schwarz-
kunsthlütter sinid in geringer Anzahfvorhauden. "Er zierte eine
"Menge Biichcr aus"; diese Arbeiten trugen ihm über mehr Geld als
Ruhm ein. Sie gefielen der Menge, weil sie immer neueGcgen-
stünde und zierliche Machwerläe vor sich sah. Picart isymanierirt,
wurde es im Laufe der Jahre immer mehr, und dasjenige, was
wirklich gut ist, reducirt sich sicher auf "ein Drittel. Zu seiner
Zeit, und noehlange dcirnach, wurde aber alles bewundert, was
von seiner Hand kam. Man wollte in seinen Darstellungen eine
seltene Naturväehrheitycine genaue Iicnntniss dcr Anatomie, des
Costiims, der Perspektive, überhaupt einen Mann von gründlichen
Studien in. der Theorie und Praxis der liunst, und in allen Hiilfs-
wissenschalten erkennen. Seine Fruchtbarkeit der Phantasie wurde
angestaunt, sein Talent als lunerschiipfliclt erklärt. Man hatte die
Gefälligkeit zu "sagen, dass unterseinem Grabstichel das Metall
weicher zu werden scheine, und dass sich in seinen Compusitionen
Adel der Form mit Grazie paare. Grosse Mannigfaltigkeit der Dar.
stellung und Behandlung herrscht allerdings in Picartfs Blättern,
aber gewiss sehr selten sind alle jene Tugenden in denselben zu
finden. Seine grusseFertigheit, die verschiedenen St-ichmanieren
älterer Iiiinstler nachzuahmen, erhellet aus einer Sammlung von
78 Blättern, die er nach und nach einzeln hcrausgab, und erst 1758
gesammelt wurden. Es ist diess jenes Werk welches unter dem
Titel der Impostures innocentcs riihmlich bekannt ist, (les-
sen einzelne Blätter aber manchen Iiunstliehhaher täusehten. Er
wählte dazu. Zeichnungen verschiedener Meister, und ühlllte ver-
schiedene Manieren nach, besonders Ilernbrilüdllis- Interessent ist
auch sein Werk über Ceremonien, Costume etc. Antlereschiitzbare
Blätter folgen unten. Picart starb zu Amsterdam 1754- iem Bildniss
wurde mehrmals gestochen, von Verkoljß, Yim der Sc tley, Aveline
n. A. Seine Biographie und ein Verzeichvmss seiner Werke findet
man in den erwähnten Impostures innoccntes dans lc goüt de (liefe.
rcns maitres cölebres de trois ecules. Amsterd. 134- kl. fol. Erst
nach seinem Tode,-docl1 von ihm gezeichnet und theilweise gestu-
chen, erschienen auch Les peintures de Charles le Brun et le
Sueur, qui sont dans Phötel de Chatelet. Paris 1740, gr. fol.
1) Ludwig XUL, König von Frankreich, als Büste und Knic-
stiick, fnl.
2) Ludwig XIV" König von Franltreichjiiiste und Iiniestüclt,
3) Philipp Duc d'Orleans, Regent. ful.
Naglerhr Iirinstler-Lcx. Bd. X1". 17