Piazza,
Callistb.
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kein schöneres Werk von Callisto. Es ist mit seinem Namen und
mit derilahrzahl 1555 bezeichnet. Ü
Dieselbe lkhandlungsweise zeigt auch eine in.Leimfarhen auf
blusge Leinwand gemalte Enthauptung Johanms, ein figureureiches
Bild, mit Calistus de Platea faciebat MDXXXI bezeichnet. [Es be-
findet siclnnebst noch vier kleinen Darstellungen aus dem Leben
des 'I'äul'ers, in Oel gemalt, in der liirehe dell' Incqronata zu Lodi.
In dem Bilde des Festes der IICTUdiElS hat sich der Maler auch bei
Tische sitzend dargestellt. Das warme Colorit dieser Bilder erinnert
an die des Giorgione und Paris Bordone, indessen fand Passavant
die Farben ülters" zu grell, die Zeichnung meist fehlerhaft, so dass
es scheint, Callisto habe die Hiilfe seiner Brüder Ccsari und Sci-
pione dabei in Anspruch genommen. Derselbe Fall dürfte stattge-
funden haben, mit dem auf ungrundirter Leinwand für dieselbe
Iiirche gemalten Temperabild des Leichnams Christi von den
Frauen beweint. Es ist mit des Meisters Namen und der Jahrzahl
1553 bezeichnet, aber sehr schwach in der Ausführung.
Um dieseZeit dürfte Gallisto Spanien besucht, und daselbst durch
seine Werkeliuhm erlangt haben. Denn nicht_nur erwähnen ldie
Beschreibungen des Escorials des Paters de Sauli und des Paters
Mazzolari einer Frescomalerci, welche Castillo daselbst ausgeführt
hat; sondern aus F. Villani's Lodi riediiicata Canto XI, Stanza CVIII
geht auch hervor, dass Callisto in Lissabon niit Ehrenhezeugttngen
überhäuft worden sei. Passavaut erzählt eine neuere Geschichte,
nach welcher in'einer spanischen Klosterkirche ein Unteroffizier
ein Altarblatt mit denä Namen seines Landsmannes gefunden hat,
was den München Zeit zurliettung gewährte.
1m Speisesaale der Cisterzienscr zu Mailand malte er die Hoch--
zeit zu Gans, und schrieb die Jahrzahl 1545 unter das Werk. Es
ist diess nach Lanzi ein Gemälde, welches durch Tüchtigkeit des
Pinsels und Figurenmenge überrascht, wiewuhl nicht alle gleich
gedacht, und-unter vielen, die zu sprechen-scheinen, einige ver-
nachlässiget sind. In einem Vorhofe des Hauses Saeeo zu Mailand
malte er den Musenreigeni, und dazu die Bildnisse des Hausherrn
und seiner Gemahlin, wovon Lomazzo schreibt, dass es nicht mög-
lich sei, ein lieblicher und reizender colorirtes Bild zu liefern.
Nicht so vorzüglich sind ihm aber die Bilder gelungen, welche er
im Monasterio maggiore daselbst ausgeführt hat. _Calhsto malte im
Speisesaale die Fusswaschung und die Vervielfältigung der Brode
auf Leinwand, und im Inneren der Birche die Ankunft der Magier,
die Hochzeit zu Cana und die Taufe Christi. Diese Gemälde, wel-
che mit 1556 bezeichnet seyn sollen, Rommel? den Oelbildern der
Incoronata nicht gleich, nur die Anmuth in mehreren Hüpfen, be-
Senders der Braut in der Hochzeit zu Cana, ßrlnne"? im die Schön-
heit der andern. Sie sind in sehr verderbtem Zllämllde-
In seinen vorgerückten Jahren wurde Callisto immer flüchtiger,
und er verfiel zuletzt in's Flache und Mamerlrte- Hiefür geben
nach Passavant viele Bilder ZeugniSS, Welche er in den Jahren
1545 -1556 für die Kirchen in Lodi, Mailand, Alessandria, Breno
und Cividate in Val Camonico ausgeführt hat.
Callisto da Lodi starb, zufolge einer Nachricht in den Memo-
"E d'alcuni_uom1n_i illustri dellu cittä di Lodi von Pater Melossi,
zu Lodi 1501- Sein Sohn Eulvio vollendete die Bilder in der Hu-
mnüü dell' lncorunatn zu Lodi,
Anderloni stach nach ihm einen Kreuz tragenden Christus.