Volltext: Passe, Simon de - Powle, G. (Bd. 11)

Phidias. 
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Stuartß Alterth. Athen's ist darüber zu lesen. Im brit. Museum 
sind 15 'l'afeln von der Siidseite, Bruchstücke in Copenhagen, die 
Dr. Bröndsted fand; 1 Tafel ist im Louvre. 
Graf Nointel liess 1674 durch Carrcy 52 Tafeln zeichnen, wel- 
che in Bröndstcd's Voäage dans la Grece mitgetheilt sind. neben 
dem neueren Funde. as Stück im Pariser Museum s. Clarae pl. 
147. Einige sind bei Stuart II. pl. 10  12. IV. 29  54, und 
im Mus. Worsleyanum II. ch. 5. Die neuere Ausgabe von Stuartü 
Werk ist reicher an Nachrichten, als die frühere. 
Die Darstellungen des Frieses der Cella (322 F. hoch und 528 F. 
lang) sind in flachem Relief gehalten, sehr einfach  alle!" Schaff 
und deutlich ausgearbeitet. Die Composition ist voller Geist und 
Leben, voll dcsxfrischesten, gesnndesten Gefiihles, voll der zar- 
testen und edelsten Auffassung. Kugler (Handbuch S. 215) erliliirt 
diesen Pries unbedenklich fiir das vollendetste VVerk des klassi- 
schen Alterthums, von dem wir eine Anschauung besitzen. Hier 
ist der grnsse panathenaische Festzug dargestellt, der alle fünf 
Jahre bei dem grossen Feste der Pallas Athene stattfand. Auf der 
Iliichscite sah man die Vorbereitungen für den Beiterzug, dann 
auf beiden Seiten (südlich und nördlich) die Reiter Atlien's gallo- 
pirend, die Theilnehmer des Vvagenlaampfes, neben ihnen Iiampf- 
göttinnen als Wagenlenherinnen; weiter alsdann im Süden die 
Greise und Greisinnen der Stadt. nördlich Chöre nebst Anleten 
und Iiitharisten etc. „ am meisten vorn auf beiden Seiten die Opfer- 
lsiihc nebst ihren Begleitern. Auf der Ostseite sitzen, von Jung- 
frauen, welche die Weihgeschenl-te bringen, und den ordnenden 
Magistraten umgeben, 12 Götter, zwischen denen die Priesterin 
der Pallas Polias mit zwei Ersephoren und der Priester des Posei- 
don Erechtheus, der den Peplos einem Knaben übergibt, die Mit- 
gruppe einnehmen. An den Gewändern und Haaren sind Spuren 
von Farben und Gold, die Zügel, Stäbe u. dgl. waren aus Me- 
tall, wie auch im Giebelfelde das Gorguneion und die Schlangen 
an der Aegis der Pallas, u. s. w. Davon sind 55 Platten, ausser 
den Gypsabgiissen der ganzen Westseite, im brittischen Museum, 
l im Louvre, 4 im Museum zu Athen, die erst 1835 ausgegraben 
wurden , eine von der südlichen, drei von der nördlichen Seite. 
Vieles geben die in Paris aufbewahrten, noch nicht edirten Car- 
rey'schen Zeichnungen; Stuart II. pl. 15  30, lV- Pl- 6-28, und 
das Mus. Worsleyan. Die Üebersicht im deutschen Stuart II. 667, 
Miillefs Denkmäler Taf. Q5  25. 
Als Maler ist Phidias weniger bekannt, doch YVlSSCU Wir aus Pli- 
nius, dass er im Tempel des olympischen Jllptlßri 111 Athen Ge- 
mälde ausgeführt habe. 
 
Irrig wurde ihm die Statue der Nemesis beigelegt, die einiWerli 
des_ Agoracritns ist. Die Occasio und Metanoea, Welche im 12. 
EPNfZYümm des Ausonius als Phidias Werk genannt werden, stellte 
LYä1PP'-l5_daP-_ Auch Athenäus ist im Irrthum, Wenn er diesem 
Meister ein Bild des Cupido beilegt. Zu Patara in Lycien waren 
die Slawen "des Apollo und der Minerva, die von Phidias oder 
BFYEXIS hemlhrßn. Was Clemens von Alexandrien, Tzetzes und 
Cedrenus von Phidias sagen, beachtet man wenig. 
_Die Nachrißhlen über die letzten Schicksale des grossen Phidias 
311d schwankend, und theilweise für ihn entehrend. Man beschul- 
'5el Ihn de! Diebstahls und der Unterschlagung, und daher sagte
	        
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