Phi dias.
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nackte Colossalstatue, ohne Angabe, wer darunter vorgestellt war.
Procopius nennt auch ein Werk des Pliidias, auf ein Forum
Pacis, mit einer Inschrift, welchemlen Urheber bezeichnet, W35
es vorgestellt habe , ist nicht angegeben.
Eine andere Gattung von Werken sind_die Sculpturen an atheni.
sehen Tempeln, von lifclchen wenigstens jene des Parthenon 1mm;-
d." unmittelbaren Aufsicht des Phidias "gearbeitet, und als von seinem
Geiste erlullt zu betrachten sind. Doch auch die Sculpturen des The-
seustempcls und der Nilie Apteros nähern sich im Style der Phidiast
rächeiil Schule, WEIL!) nicht einevfriäheäe persönliche Eiltttltlirlatlng
es eis ers anziine men is in er in ung mit einigen ums ern
der älteren Schule. Von dexi Giebelstatuen des Theseion ist nichts
erhalten, Vieles dagegen von den Reliefs der Friese. In den Me-
"topcn sind Thaten des Hercules und des Tlicseus dargestellt, noch
in altertliiiiiiliclieni Charakter, irviihrend die BllflWGTliG der Friese
Liber Pronaos _und Posticuin von höchsnvollliommener Behandlung
sind. Man sieht da die Darstellung eines Ileldenlsaiiiptes 10'68-
genwart von sechs sitzenden Gottheiten, so wie eines Kampfes
von Cenlauren und Lapithen. Die Coinposition ist hier schon
höchst geistreich bewegt, die Börperverhältnisse sind aber noch
ein wenig kurz.
Die Reliefsides Frieses am Tempel der Nike _Apteros sind leider
sehr verletzt. Vier Platten sieht man davon. im brittischen {Mu-
seum zu London, die übrigen an dem wieder aufgerichtetcn
ääemlpel. d An (leräYorilersegte ist "wahrscheinlicllft der (änbeliännte)
yt ius er unve ngc ten iegesgottiii vorgeste , an en u rigeil
Seiten liainpfscönen zwischen Griechen und Persern. Auch diese
Arbeiten sind bereits höchst geistreich und voller Leben, die Ver-
hultiiisse jedoch wiederum noch etwas gedrungen.
Die Sculpturen des Parthenon sind unter allen erhaltenen Wer-
lten die grossartigsten. Die Giebel enthielten, in freien Colossal-
statueii dargestellt, auf der Ostseite die Geburt der Athene aus
dem Haupte des Z_eus, auf der Westr-eite den Streit der Athene
mit Poseidon um die Schutzherrschalt der atlrenischen Stadt, oder
wie man truher glaubte, um die Benennung derselben. Von bei-
den Giebeln ist nur eine Reihe mehr oder weniger fragmentirtep
Statuen, so wie von einzelnen kleineren Briichstucken erhalten.
Vor allen hat der östliche Giebclhder an liäildwerlien bedeutungs-
vollste, durch Morosinfs und Iiunigmarlis Bclaagerußng im Jahre
1687 gelitten. Jupiter und Pallas wurden durci ie oinben ganz
zerstört. Die daneben stehende Iris, die in die Welt ein, 11m
Sie frohe Botschaft dem Menschengeschlcchßeazu Veäliuntlgri, ne-
cn ihr Theseus und der erwachte au 91' a" W11 Cltß die
Schiclssalsgöttinnen und die sinkende Niicht, Sllgll{Selllbhcschädigte
Zeugen einer grossartig entwickelten lVleistersc ia l. ie schönste
aller erhaltenen Gestalten ist die des Theseus, WFlCher auch auf
Crotodschen Münzen vorkommt, einzeln abgebildet auf einer
Platte der Elgin marbles. Zu den lieblichsten Gestalten gehört die
Iris, die freudig eilende Bötin der Götter, und an Schönheit und
anatomischer Richtigkeit dem Theseus am nächsten steht der Fluss-
gßtt Ilissus. Vom östlichen Giebel sind g Figuren im brittischen
Museum, dann Eine vom westlichen und 5 bedeutende Bruch.
Sluclie, neben anderen Bildwerlscn von den llletonen und dein
Fnesß- Lord Elßin. ein Schotte, der seit 1799 Gesandter an der
ouomafliäßhßn Plbrtß war, benutzte seinen Einfluss, um einen
5911011 in England gefassten Plan auszuführen, und von den Ueber-