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Phidins.
in ihrem Tempel nicht fern vom Keramaicos," und ein drittes, sehr
schönes Marmorbild de: Venus sah man später zu Rom im Pal-
laste der Octavia.
Die Magma Mater im Metroum zu'Athen, sass auf einem
Throne, unter welchem Löwen lagen. Der Stoff, aus welchem
dieses Werk gefertiget war, ist nicht bekannt.
Auf der Burg zu Athen war die Statue des Apollo Parno-
Pius von Erz, welche Pausanias noch sah.
Die Statue des Aescul ap zu Epidauros, von Gold und Elfen-
bein, wird ebenfalls als Werk des Phidias bezeichnet, doch nicht
von Pausanias, der sie zwar ebenfalls nennt.
Mit seiner an die Lanze gestützten Amazonje trat er mit Po-
lyclet, Ktesilaos, Phradmon und Iiyclun in den Wettkampf, Puly-
clet aber überwand alle. Die Phidias'sche Amazone ist nach Mül-
ler in dervzum Sprunge sich bereitenden im Vatican wieder er-
kannt. worden. Piranesi Statuae etc. 57, Mus. Franc. III. 14.
Bouill. II. 10. Eine eben so schöne Statue ist im Capitol, und
Copien sind häufig.
Zu Ismenium bei Theben war nach deurZeugnisse des Pause-
nias eine marmorne Statue des Mercur.
Von grösserer Bedeutung war ein Weihgeschenk, in 15 Erzstßiuen
bestehend, welche die Athener aus der marathonischen Siegesbeute
zu Delphi aufstellten, anscheinlich friiher gefertiget, als die oben
genannten Minervenstatuen. I-Iirt (Gesch. d. b. li. S. 155) glaubt,
der Künstler habe sich dadurch zuerst den fremden Städten be-
kannt gemacht. Dieses Geschenk bestand aus den Schutzgöttern
Athene, dem Apollo und der Minerva, mit Miltiades, dem Sieger
zu Marathon, und dazu kamen die zehn alten Stammherren der
Stadt: Erechtheus, Cecrops, Pandion, Celeus, Antiocbus, Aegeus,
Acamas, Cudrus, Theseus und Pyleus.
Ausser den Eingangs genannten culossalcn Götterstatuen haben
wir auch eine Nachbildung einer höchst grossartigen Statue eines
rossebiindigenden Dioscuren auf Monte Cavallo zu Rom.
Platner und Bumsen (Beschreib. Ronfs III. 2. S. 404) erkennen hie-
rin im Wesentlichen den hohen Geist des Phidias, wenn auch die
Arbeit der römischen Hunstzeit angehört. Plinius spricht nur von
einer nackten Colossalstatue, worunter wohl nicht diese Copie zu
verstehen ist.
Phidias fertigte in letzterer Zeit seines Lebens auch noch die
Statue seines Lieblings Pantarces (ubscoena cupiclitate dilecti),
dessen Namen Phidias auf den Finger des Olympischen Jupiters
schrieb, vielleicht aus Freude über den Sieg, welchen Pantarces
im linabeitkampfe Ol- 86- 1 davon trug. Dieses Jiinglings und sei-
nes Sieger. erwähnt Pausanias, Photius wusste ebenfalls von ihm
und Arnobius erzählt die Geschichte auf die Autorität des Clemens
von Alexandrien hin. Gregorius Nazianzenus ist aber im Irrthixin,
wenn er sagt, Phidias habe seinen Namen auf den Finger der Mi-
nerva geschrieben. Phidias fertigte zweimal das Blldniss des ju-
gendlichen Siegers- Sßlne Statue wurde im geheiligten Haine auf-
gßäiellt, und selbst am Throne des Olympiers bildete er ihn.
Dann nennt Plinius als in Rom vorhanden einen Schliisselträ-
ger (Clidllchüä). Sagt aber nicht. woher diese räthselhafu!
Statue-gekommen 1St- Ferner erwähnt Plinius zwei bekleidete Sta-
tuen. die Cüilllllß im Tempel der Fortuna aufstellte, und eine