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Phidias.
auch als Schiitzpunht diente, da eine vier Ellen hohe Nike auf der
Hand stand. An der inneren Seite des Schildes war der Giganten-
lsampf, an der äusseren eine Amazonenschlacht, und am Rande
der tyrrhenischen Sohlen die Centauromachie dargestellt. Am
Schilde bemerkte man auch die künstlichen Portraite des Pericles
, und Phidias. An der Basis war die Geburt der Pandora gebil-
det. Das abnehmbare Gewand der Pallas Parthenos wog 44 Gold-
talente, 786,500 Bthh, doch betrug die Dicke wenig über eine Li-
nie. Die Vollendung des VVerkes fällt in das Jahr 458 v. Chr.
oder O1, 85. 5. Ueber das Gorgoneion siehe besonders Leveznw's
Abhandlung über die Entwicklung des Gorgonen Ideals in den Ab-
handlungen der Berliner Akademie 1852- Ueber die technische
Beschaffenheit der Statuen von Gold und Elfenbein, siehe O. Mül-
ler s. 511.
Am nächsten steht der Parthenos (nach Müller) die Statue in
V. Albani (Cavaceppi Raccolta I. 1.; Hupe Specimens pl. 25) und
jene in Neapel (Museo Borbon. IV. welche auch Quatremere
de Quincy, der in den Monuments et ouvrages d'art antiq. Paris
132g p. 63 über die Parthenos eine lange Abhandlung geschrieben
hat, zu Grunde legt. Auch auf Münzen asiatischer Städte ist sie
häufig nachgebildet, Eclahel Syll. 5, 10. M. S. Clement. 4, 74.
5, 75- 21,152-
An dieses berühmte Bild der Miuerva schliessen sich noch an-
dere derselben Göttin an. .Zu Platäa war eine streitbare Minerva,
(Athena Areia) als Alsrolith. aus vergoldetem Holze, Gesicht,
Hände und Füsse aus Marmor, zu ihren Fiissen das Bild des Heer-
fiihrers Arimnestus. Für die Athener auf Lemnos bildete er sie
besonders anmuthig und in einem milden Charakter, was ihr den
Beinamen Hmlliuopgeo: erwarb. Sie war aus Erz gebildet, früher
als die Minerva im Parthenon, und bevor Pericles den Kühsgler
in seine Dienste nahm. Um diese Zeit und vielleicht noch trü-
her, ebenfalls aus Gold und Elfenbein gefertiget, ist die Athene
zu Pellene gewesen. Plinius nennt ebenfalls ein lYIinervenbild,
doch ohne nähere Angabe. Paulus Aemilius weihte es bei dem
Tempel der Fortune.
Das colossalste Minervenbild, welches er fertigte, ist jenes aus
Erz, welches zwischen den Propyläen und dem Parthenon stand,
über beide emporragend, so dass dieser 50 60 P1155 lwhe (10.
loss von den Schiffern schon aus weiter Ferne gesehen wurde. Die
Göttin war als Vorltämpferin (Proinachos) vorgeslßlll, und aus der
Beute von Marathon geweiht. Sie hob den Schild, Welcher bei-
nahe ein Menschenalter später von Mys_nach Parrhasios Zeich-
nung vollendet wurde. Alarich sah 595 diese Schutzgöttin Athene
noch.
Ein Nachbild der Athene Polias ist nach Schorn, Amalthea II.
215, vielleicht die Pallasstatue im Antiken-Museum zu Dresden-
(abgeb. tab. XIV.). Auch im Muselmizu Cassel ist eine ganz ähn-
liche Pallas, die Welker in seiner Zeitschrift I. 256 beschreibt. In
Dresden ist noch eine_zweite Wiederholung, und drei andere von
geringerer Bedeutung m den Sälen des Antikencabinets. Die eine
abgebildet im August. XLVHI.
Noch mehr als diese Werke erregte clas Staunen und den En-
thusiasmus der Hellenen der Olympische Zeus aus Gold und El-
fenbein im Tempel zu Olympia, als Herr der Götter und Merj-
schen, welchen gesehen zu haben sich Jeder glücklich pries. Phl-