I4 Patent, L. Pater oder Paterre, Jean Baptist.
die Predigt des Täufers Johannes, die Ruhe in Aegypten, di
Taufe Christi, St. Hieronymus vor dem Crucifixe, die Marter de
heil. Catharina, die Madonna mit dem Iiinde im Blumengarten
und zwci Hausaltärchen mit der Geschichte des biblischen Haupt
manns.
In der Gallerie des köuigl. Museums zu Berlin ist ein Gemälde.
welches das Zollbureau des Matthäus vorstellt, und in der Ferm
Christus, wie er den Zöllner zum Apostelamte ruft. Besonders
interessant findet Iiugler (Besch. S. 191) das landschaftliche Bild,
wo im Vorgrunde Maria, mit dem Kihdc auf der Flucht begriffen,
rastet, Wiillfelld im fernen Dörfchen der bethlehemitische Kinder-
morrl wiithet. Auch ein Kloster setzte der Maler in den Iiessel
des mächtigen Felsens, zu welchem man auf einer Stiege gelangt,
Rechts hat man die Aussicht über ein weites Flussthal mit einer
Stadt, und am Horizont erscheint das Meer. Zwei andere Bilder
des Museums enthalten ebenfalls die rastcnde Maria.
Auch in den Niederlanden sind noch hier und da Bilder von
diesem Hiinstler zerstreut, doch sicher nicht mehr alle zu finden,
welche Descamps sah. Dieser Schriftsteller benzerkt (I. 51), dass
Patenier die Untugend gehabt habe, seine Gemälde mit der Figur
eines Bauern, der sich seines Bedürfnisses entledigt, zu bezeich-
nen. Diese saubere Bezeichnung ist indessen nicht allgemein.
Jungermeier lithographirte die Flucht nach Aegypten in der ehe-
maligen Boisserceschen Sammlung. s. gr. roy. fol. Auch in dem
bei Cotta erschienenen Werke: Pinakothek, oder Sammlung der
ausgezeichnetsten Gemälde der königl. Gallerie zu München, ist
die Flucht in Acgypten, und dann noch die Versuchung Christi
in lithographirter .Nachbildung zu finden.
P3128011, Maler, war zu Hamburg Schüler von O. Wagenfeldf,
und arbeitete auch daselbst, noch zu Anfang des vorigen Jahrhun-
derts. Er malte für Kirchen und Privatpersonen viele grosse hi-
storische Bilder, die, schlecht gezeichnet, und bunt in Färbung,
jenen seines Meisters nicht gleichkommen. Sollte eine Verwechs-
lung verfallen, so wäre diess nuxjxnit den schlechteren Bildern
Wagenfeldfs möglich, um welche sich die hunstsammler nicht
raufen werden.
Sein Sohn war ebenfalls Maler.
Pater oder Paterre, Jean Baptist, Maler, wurde 169i zu Va-
lenciennes geboren, wo sein Vater Bildhaner war, der 1740 noch
lebte. Der Sohn ging nach Paris, um bßl 5- Wateau die Malerei
zu erlernen; allein der Meister sorgte wenig um ihn, und
so war Patel sich selbst überlassen. Er malte jg{zt mit angesn-eng.
texn Fleisse Bilder auf Bilder, um sich Geld zu erwerben, und
kümmerte sich nur darum, wie er gerade dem Kunstsinne der da-
maligen Zeit zu seinem Vortheile genügen könne, Um (ION-am.
heit der Zeichnung, um eine durchdachte Composiiion, um Ge.
diegenheit war es ihm wenig zu thun. Er gehörte indessen den-
noch zu den Modemalern, dessen Werke sogar in Kupfer gesto-
chen wurden. Friedrich der Grosse hatte 50 Solche,- ßildep, wg-
runter jene aus Scarrorfs komischen: Roman die besseren sind._
Gault de S. Germain sagt, man könne Peter's Hunstweise vornehm-
lich aus zwei Blättern kennen lernen, welche unter folgendem Ti-
tel bekannt sind: Bagotin trouve des Bohemiens dans sa maison de