Pctter ,
Anton
Dr
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ten Gefäisse dieser Art mit mythologischen Darstellungen, die dem-
nach als Iucunabeln der Porzellanmalerei betrachtet werden müssen.
?etter. AXHZOD D12, Historieninaler, geboren zu Wien 1733;
zeichnete schon in früher Jugend mit dem jetzigen verdienten Cu-
stos der Gallerie von Belvedere, Carl Kuss, uiiermiiilet nach l'in-
pferstichen der bei-iihintestrsii Meister, copirte darauf mit elien so
grosseni Eifer die Meisterwerke des Belvedere und der lurstl. Lich-
tensteiifsclien Gallerie, und war so eigentlich niemals Schiller ir-
gend eines lebenden Malers. Dennoch gewann er an der Akademie
nacheinander in verschiedenen Fiicliern 6 Preise. darunter diirch sei-
nen todten Aristides den zum erstenmal vertlieiltcn grossen lieichell
sehen Preis. Sein Aufnahiiisstiieh als Mitglied der Alsadeinie wartBtÄ
der von seiner Mutter geinordete Melcager im Sclioosse seiner Gat-
tin, und die Mutter, von den ltacliegiittinnen ereilt, in Verzweif-
lung. Iin Jahre 182g wurde der liiinstler Professor an derselben
Akademie, und seit 1828 bekleidet er die Stelle eines Direktors.
Seine Werke, sowohl Zeichnungen als Gemälde, sind sehr zahl-
reich und mannigfaltig, und die grössere Anzahl derselben ist
eben so schon geordnet, als weich und trefflich gemalt. Auch
zeichnet er sich durch harmonische Färbung und durch effektvolle
Beleuchtung aus.
Einige seiner vorziiglicheren und griisseren Oelgemälde sind:
Orest, der tNIiitteriniii-iler, von den Erynnien verfolgt, Oedip
auf Colonos, Phryne vor dein Gericht der Heliastexi, Theseus
und Pirithous um die geraiibte llelena looseiid, der eiitseelte
Aristides, von liindern und Freunden beweiiit, die Mütter,
die der verhassten Nebeiibulilerin aiiiiiutliigeres liiiiil iiiiclitlieh er-
lllUfLlCll will, aber im Dunkel ihr eigenes trifft, und darul) ver-
zweifelt, alle sechs im Besitze des Eiiiufinanns lilalanotti. Eine
lebensgrosse Mailoniia iiiit dem Iiinde und Johannes ist im Besitze
des Fabrikanten Nt-lialels. In Ungarn befinden sich: der sterbende
ltIarc-Aurel, liiidolph von Ilabshurg in 'I'lirünen an der Leiche
des besiegten Oiluliill", die Grazieii finden den Amor, grosse
Faiiiilieiiiwiirtraits mit ganzen Figuren, eine lebeiisgrosse Mater
dolurusa auf liupfer. ein heil. Joseph mit dem Rinde und ei-
11er Glorie von Engeln , leliensgross, der AbSChied der Apostel
Peter und Paul, lehmisqross- Auf der Iiiinstausstellung von 1330
sah man die iYIatltiiiiia iiiit dein Binde und Johannes, lebensgrosse
Figuren, und eine Nladoiina mit dein liinde. J0ha_11r1e_S und Jo-
seph . halb lebeiisqross, Pliädra, den flippulyl bnßlwäßlnßlli Vater
verläumdend, iLais und Alcibiatles, der erzurnlc Meleager
ergreift auf des Flehen seines reizenden Weibes die Waffen. widgy
die Cureten.
Emils der Meisterstiiclie Petter's ist das herrliche EPOsse (g 7
Sclluh) Gemälde der Zusammenkunft des Kaisers Maximilian mit
Sellwf Braut. welches der Erzherzog Johann dein Johaiineuiii in
Grutz zum Geschenke gab, wo es jetzt neben dem Abschiede Ru--
(lEdPlVS 1'011 Habsburg von seiner Familie 111-1 5011811 ist. Caroline
Pichler besang es als die Perle der Exposition 1'011 1816. Der gold-
gPlßßlite Max, in verständit; verschöiicrter Portraitahnliehlieit, in
("nßr V0r1 Fßßltßln erleuchteten Bogenhalle, driißlit mit der Bech-
Lell die Hand dei'_geliebteri Braut an seine Brust. Sie mit der Lin-
Pin SE_lI]ft_UmSCillllIgOnd zum _Willlaouiinliuss. Maria, gleichfalls
uralt, 1S1_ V0" lmßllßßprecliliclier Schönheit und Aninuth,_ Sehn-
Sucht und Liebe; das holde Erriithen der Jungfrau und die edle
Nuglßrls Künstler-Lese. Bd. XI. 13