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Pescia ,
Mariano
Graziadei
Pesello ,
Peselli.
P3543139 Marlanü Grazladei da, Maler und Lieblingsschüler äes
Bidolfo Ghirlandajo, was auch aus dem Umstande zu ersehen ist,
dass der Meister das Altarblatt der Capelle der Signoria im Pa-
lazzo vecchio zu Flurenz durch ihn malen liess, ein gründliches
und liebliches Gemälde, das einzige, was man von Mariano noch
kennt, da er nur 50 Jahre alt wurde. Er malte auch schön grau
in grau. Starb um 1550.
PBSCIQ, Plßrmilrla da, Edelsteinschneider, dessen Werke der An-
tike gleichgescliätzt wurden, so vortrelTlich sind sie gearbeitet. Er
lebte in Rom im Pontifikate Leo X. und noch später, zu einer
Zeit, als Rafael und Miehel Angele die herrlichsten Bliithen der
Bunst entfaltet hatten. Diese hatte er vor Augen, so wie eine
grosse Anzahl von antiken Bilclwerken, welche damals an das
Tagslicht traten, und alles dieses musste beitragen, seinen Ge-
schmack zu läutern, und zur Selbstthätigkeit anzuspornen. Fiir-
sten verlangten nach seinen Werken, und reiche Bunstliebhaber
waren stolz auf solchen Besitz. Im Verlaufe der Zeit mag aber
manche der von ihm gefertigten Geminen für antik gehalten wor-
den seyn. Dieses ist z. B. mit dem berühmten Siegelring des Mi-
chel Angele der Fall. welcher nach der jetzt so ziemlich allgemei-
nen Meinung von P. da Pescia gelertiget worden ist. Es ist dies
ein sehr kleiner, vertieft geschnittener Cornalin von 18 sehr schön
geordneten bacchischen Figuren, welche die Weinlese feiern, von
einer wunderbaren Vollendung der Arbeit. Unter dem Boden der
eigentlichen Vorstellungiist ein angelncler Fischer eingegraben,
das Monogramm des Iiiinstlers, worauf H. vun Murr zuerst auf-
merksam gemacht hat. Auch Dr. Waagen, Kunst etc. III. 715,
welcher dieses Kleinod in Paris sah, stimmt damit überein. Er
findet die Auffassung der Formen ganz cinquetentisch, denn es fin-
det sich darin jene etwas starke Angabe der Formen, worin die
Künstler der Zeit dem Vorbilde römischer Sculptiiren des zweiten
Jahrhunderts folgten, und welche, nebst dem Mangel einer ge-
wissen,- den Alten eigenthiimlichen Simplicität der- Auffassung und
einer gewissen Oekonoinie, auch bei der fleissigsten Ausführung
wohl die sichersten Kennzeichen sind, ein -Werk des Cinquecento
von einem antiken zu unterscheiden; denn in der rein technischen
Behandlung gibt dieser Stein den schönsten Antiken nichts nach.
Früher war dieser, jetzt im königl. franzdsischen Cabinet befindli-
che, Stein in der Sammlung von Bagarris. B. Picart hat ihn ge-
stochen. Lippert, Dehn u. a. veranstalteten Abdrücke. Was Nat.
ter sagt, hat keinen Grund.
Pescia ,
Pagano.
von B.
Beiname
PGSBllO; Peselll, Maler von Florenz, wurde 1580 gebnren, und
von Filippo Lippi unterrichtet, dem er lange als Geliülfe zur Seite
stand, was Botari von Andrea 421 CäSfagno sagt. Pesello ahintß
Lippi's Mgnier nach, soll aber 51m6? llim zurückgeblieben seyn;
was indessen nicht immer der Fall gewesen seyn muss. G. Vasari
rühmt sein Bild der Epiphnnie, mlt dem Bildnisse des Donato
' Acciajuoli, in der florentinischeu Gallerie. Young Ouley zu Lon-
don hat das Altarbild, Welches _Pe5('l10, nach VasarPs Angabe, für
die Kirche des heil. Jakob in Pistoja gemalt hat, und von diesem
nun sagt Dr. Waagen, Kunst und Künstler etc. I. 5 7, dass Pe-
sello darin keinem seiner Zeitgenossen nachzustehen grauche. ES