Pastier ,
Jean
Emanuel.
Baptist
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laneen des Balutius auch- einen Brief des Sigisrnondo PandolioMa-
latesta an Sultan Mohammed II. abgedruckt, aus welchem hervor-
geht, dass Pasti nach Constantinopel berufen worden sei. Der
Iiiinstler scheint den Ruf auch angenommen zu haben, so wie der
Maler Bellini. Ticozzi behauptet aber festhin, Pasti sei mit Pisa-
nello einige Zeit am Hufe zu Constantinopel gewesen, und dass
der Grossherr den liiinstler reich beschenkt. Wieder nach Italien
zurückgeschickt habe.
Man hat von Pasti gegossene Medaillons, welche zu den besten
damaliger Zeit gehören, sowohl in iconographischer Hinsicht, als
in der technischen Behandlung derselben. Darunter sind jene mit
den Bilduissen des Sigmundus Pandulfus de Malatesta, Sanctae
Bomanae Ecclesiae Capitaneus, und seiner Gemahlin Isotta von
liimini, beide mit Mathevs Pastvs V. Fecit 1446 bezeichnet. Be-
riihmt ist auch das Bildniss des grossen Architekten Leo Batista
Alberti, mit dem geflügelten Auge im lievers und der lakonischen
Unterschrift: Quid tum. Diese Werke sind im Tresor de Nu-_
mismatique et Glyptique, Med, coul. en Italic, in Reliefmanier
abgebildet. In Maffefs Verona illustrata ist ein viertes treifliches
Schaustück von Pasti in Kupfer gestochen, jenes aufBenedetto de Pa-
stis, des Canonicus Thimothens. eines Bruders unsers Künstlers. In
liilhleüs Nliinzbelustigungen XVll. 50 ist das im Jahre 1460 geferi
tigte Medaillen auf Guarini, ersten Lehrers der Philosophie und
der griechischen Literatur zu Verona, abgebildet, ebenfalls ein
geriihmtes Werk von M. Pasti.
Dann wird Matteo Pasti auch zu den ältesten Formschneidern-
gezählt. Man schreibt ihm die Holzschnitte in Roberti Valturii
opus de re militaria zu, und zwar mit aller Wahrscheinlichkeit,
denn Valturius, der Freund unsers liiinstlers, spricht in einem
seiner Briefe von ihm als von einem Meister, der in der Malerei und
Bildhauerei, so wie im Schnitte emincnte Iienntnisse besitze. Zeit
und Drucker des Buches nennt folgende Aufschrift: Johannes ex
Verona oriundus: Nicolai cyrurgie medici filius: Artis impressorie
magister: hunc de_re militari librum elegantissimum: litteris et
{iguratis signis sua lll patria primus impressit. An. MCCCCLXXII,
fol. Es ist diess neben den Meditatiunes des Cardinals Turrecre-
mata das älteste mit Holzschnitten gczierte Werk in Italien. Die
zweite, ebenfalls sehr seltene Ausgabe, von P. Ilamusio besorgt,
hat 96 von der ersten Ausgabe verschiedene Holzschnitte. Veronae
impressum (per Boninum de Boninis) Anno dni. 1485 15. Febia,
fol. Dieses classische Werk ist merkwürdig wegen der Abbildungen
von Iiriegsinstrumenten, Belagerungen, Festungswerken und mi-
litärischexi Costumfiguren des Mittelalters: 1m 'l'reatise on Wood
Engraving by J. Jackson (eigentlich Chatto), London 185g p. 229,1
ist das Facsimile eines Blattes.
Pasner, Jean Baptist Emanuel, Porzellainmaler, wurde m
Limoges (Haute-Vienne) geboren, und daselbst am Stadtcoiiegium
von Prof. Deliile in der Zeichenlsunst unterrichtet. Hierauf begab
sich Pastier nach Paris, um von der Manufaktur in Sevres Arbeit
zu erhalten, was er auch glücklich erreichte, da schon seine er-
sten Werke den Erwartungen vollkommen entsprachen. Sein Ruf
ist bereits seit 1824 begründet, und seine Werke werden zu den
_vorzüglichsten Erzeugnissen der Schmelzmalerei gezählt. Er hat
mehrere berühmte Malwerke auf Pornellain copirt, wie 1824 den
Einzug Heinrich IV. in Paris nach Gdrard, und das Bildniss des