Volltext: Müller, Jan. [vielm. Jens Peter] - Passe, Wilhelm de (Bd. 10)

Myn , Robert 
VDI! 
der. 
Blyron . 
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bedeutend. Allein er lebte verschwenderisch. und hinterliess auf 
solche Weise bei seinem Tode seiner zahlreichen) Familie nichts. 
Im Jahre 1756 musste er Schulden halber London verlassen, und so 
ging er nach Holland zuriicls. Hier gab ihm der Prinavon Oranien 
einen jährlichen Gehalt von 1500 fl., allein er glaubte es zuletzt in 
England noch besser zu finden , und reiste daher 174i wieder nach 
London ab, wo er in demselben Jahre in Armuth starb. 
Van der Myn malte mit ausserordentlichem Fleisse. Den Sammt, 
die Spitzen, und sogar die Fäden in den Strümpfen ahmte er auf 
das genaueste nach. Auch die Fleischtlheile malte er mit grosser 
liunst. Im Jahre 1717 stellte er im Haag das Bild einer Danae 
aus, welches Künstler und Iiuustfreundeibewunderten; allein der 
Preis war so ausserordcntlich hoch, dass es Niemand kaufte. Er 
kam in Folge seiner übertriebenen Forderungen auch öfter in die 
Lage, seine Arbeiten verpfänden zu müssen, und selbe zu verlie- 
ren, wenn er sie nicht zur gehörigen Zeit einlösen konnte. Diese 
so fleissig vollendeten Bilder machen indessen den geringeren Theil 
seiner Werke aus, da er öfter um Brod arbeiten musste. 
-N. Metteli stach nach ihm ein sitzendes Mädchen in halber Fi- 
gur, mit Notenblatt und Flöte, über die Brüstung blickt ein Al- 
ter. De Metteluver stach die Halbfigur einer Dame mit einem Nu- 
tenvblatte, dabei ein Alter, welcher die Börse zeigt.  
Von ihm selbst gemalt und in Schwarzkunst gestochen ist fol- 
gendes Blatt:  
Ein alter Wucherer, welcher Geld zählt, in halber Figur. 
From ampl Bays the Miser etc., fol. 
Myrl, BÜbeTt Van der; Maler und Sohn des Obigen, wurde 1724 
zu London geboren, und hier übte er auch seine Iiunst. Er malte 
 Landschaften und Blunxenstüßlie, auch Genrebilder in Watteauä: 
Geschmack.  
Myricinus , 
Miricenys. 
Myrmecides, 'l'ureut, ein sogenannter Iileinkünstler (ntxpdrexvos) 
von Athen, oder Milet, wird im Altcrthuinc immer mit Collilsrates 
aufgezählt. Diese beiden Iiiinstler fertigten ansserorclentlich kleine 
Arbeiten, wie ein Viergespaxm von Eisen, das eine Fliege bedecken 
launntc. Von ihm hatte man auch ein Schiff. das man unter dem 
Flügel einer Biene verbergen konnte. Die Elfenheinarbeiten die- 
ser liiinstler wurden nur sichtbar, wenn man schwarze Borsten 
dran hielt. Seiner erwähnt Aelian. Var. Hist. I. '17, sagt aber, die- 
sm- Myrmeciiles, der sich mit Phidias verglich, sei ein unnützer 
lYIensch gewesen. Die Stellen, welche seiner bei Ciceru, Varro, 
vAthenaeus, Suidas, Apnlejtis erwähnen, siehe Sillig Cat. artif. und 
opp. Ciceronis ed. Orelli, Miillefs Areh. 
Myron  Bildhauer, Toreut und Erzgiesser, ein Athener von Elen- 
therä, Schüler des Agelaclas, lebte etwa von Ol. 82  Q2, zu ei- 
ner Zeit, in welcher Calamis und Pythagoras die höchste Bliithe 
der Kunst vorbereiteten. Plinius setzt die Bliitliezeit dieses Iiiinst- 
lers einmal in Ol. 87, das andere Mal aber macht er den IVIY" 
1'011 zum Zeitgenossen der Erinna, welche zur Zeit des Analcrcoll 
11ml der Sapphu gelebt hat. Er sagt nämlich: Fceisse et cicadaß 
"lülllllnentum ac lucustac carmiuibus suis Erinna signifieat. Win- 
ckelmaun hielt sich fest an diese Aussage, und suchte überall XIRClI
	        
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