Volltext: Müller, Jan. [vielm. Jens Peter] - Passe, Wilhelm de (Bd. 10)

hlutschelle, 
Johann 
Heinrich. 
Blutschelle , 
Martin. 
S1 
und trat dann selbst in den Jesuiterordem- den er aber in. der 
Folge wieder verliess; Er liess sich dann im Ycltlin nieder, wo 
Mutoni 1742 im 80. Jahre starb. In den Kirchen Veltlin's sind 
Deckengemälde und Altarbildex- von ihm. 
Bartoli spricht von einem gleichnamigen Architekten, rler zu Me- 
rate im Mailändischen einen prächtigen Pallast baute, und alle un- 
dern Anlagen leitete. 
Blutschelle, Johann Hßlnrwh, Bildhauer, wurde 1680 im 06m. 
reichischen geboren, und arbeitete da in mehreren Werkstätten, 
bis er 1712 nach Bamberg sich begab, wo er noch 174g eine Toch- 
ter taufen liess, wie Jäck (Puntheon etc. S. 64) aus dem Pfhrrma. 
trilse) ersah. Er fertigte alle Bildnisse, welche ehedem bei der 
Palmprozession in Bamberg herumgetragen wurden, jetzt in der 
Bürger-Sodalitätskirehe daselbst. 
Mutschelle, Joseph Bonaventura, Bildhauer, wurde 1754 zu 
Bamberg geboren, und sein oben erwähnter Vater ertbeilte ihm 
den ersten Unterricht. Hierauf suchte er in Augsburg Condition, 
und schon hatte sich der Iiiinstler mit der Wittwe des Eeidius Ver- 
helst in ein eheliches Biinduiss begeben, als er nach. Frankreich 
sich begab. Nach einiger Zeit liest. er sich in Fürth nieder, 'wo 
sich Mutschelle während des siebenjährigen Krieges einen so gu- 
ten Ruf erwarb, dass ihm der Magistrat von Nürnberg erlaubte, 
sich daselbst niederzulassen, was einem Iiatholiken selten wieder- 
fuhr. Er fertigte hier viele Bildwerke, nicht selten in Gemein- 
schaft seines Bruders Martin , und besonders nennt man das schöne 
Grabmal eines Herrn von Krass in Grnndlach. 
Von Nürnberg aus erhielt der Künstler einen Ruf nach Russland 
als Modellmeister an der grossen kaiserlichen Porzellnnmanufalatur 
bei Moskau, und er reiste daher 1771 ab. Seine Verpflichtung 
ging nur auf drei Jahre, der Aufenthalt gefiel ihm aber so wohl, 
dass er seinen Stiefsohn P. Verhelst aus Deutschland kommen liess. 
um demselben die Arbeiten der Manufaktur zu übertragen. Er 
selbst wurde in Moskau als kaiserlicher Hofbildhauer mit 1200 Ru- 
bel angestellt. jeden ltlorgen um 7 Uhr mit einer kaiserlichen 
Equipage in die Werkstätte gefahren, und um 1 Uhr wieder ab- 
geholt. Die übrigen Stunden konnte er zu jeder beliebigen Arbeit 
verwenden, aber dennoch war ihm seine Beschränkung lästig. und 
er verzichtete bald auf seine Besoldung. Jetzt arbeitete er mit dem 
Charakter eines Hofbildhauers "um Honorar, und wurde mit öffent- 
lichen und Privatarbeiten so überhäuft, dass er seinem Bruder 
Martin in Bamberg viele elfenbeinerne Bildwerkc übertragen musste. 
Er starb 1778 zu Moskau. 
Mlltschelle, Martin, Bildhauer und Brudeedes Obigen, wurde 
zu Bamberg geboren, und hier von Jos. Bonaventura in der Iitxnst 
unterrichtet. Hierauf unternahm er Reisen in die Rheingegeuden, 
verweilte vorzüglich in Frankfurt, Itlainz und Mannheim, und ver- 
mählte sich 175g in Bamberg. Mutschelle wurde hier Bildhauer 
des Domcapitels, als welcher er 1304 starb. Er fertigte da mit 
Bonaventura die Grabmäler des Fürsten Philipp Anton von Fran- 
kenstein, des Domdeehanten Lothar von Horneck, des Domprob-  
stes Marquard von Schönborn, und seine Werke allein sind die 
Monumente des Fürsten Adam Friedrich von Seinsheim im Dßmß 
zu Bamberg, des Domprobstes von Frankenstein zu Würzburg ß- R- 
Dann fertigte er auch Bildwerke in Holz, die Jäck im Pautheon aßflähli- 
Nllglßrkf Künstler-Lear. X. Bd. 5
	        
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