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Parrocel ,
Charles.
Zweifelhafte
Blätter.
Brustbild eines Knaben in Dreiviertelansieht, wie er den
Löffel über dem Napfe hält. Gestochen, ohne Zeichen. H.
Bildnisse zweier Türken, en buste, ohne Zeichen. H. 5
11 L., Br. 5IZ. 9 L.
Parrocel, Charles, Maler und Badirer, Joseph's Sohn, wurde 1688
Qder1Ö8Q zuYaris geboren, und vonCh. delaFosse unterrichtet. Hier-
auf begab er sich nach Italien, verweilte da etliche Jahre, und
nachdem er nach Paris zurückgekehrt war, suchte "er als Schlach-
tenmaler den Ruf seines Vaters zu behaupten. Diess gesteht ihm
indessen die Nachwelt nicht zu, denn er erreichte den Vater we-
der im Ausdrucke, noch in Wärme des Colorits. Dieses fällt öf-
ter in's Grauliche, und nur selten durfte es ihm gelingen, an
Wahrheit der Färbung den Vater zu erreichen. Auch in den
Umrissen soll er nicht genau seyn. Er malte die liriegstha-
ten Ludwigs XV., den König zu Pferde, auch Jagdstiiclse und
öffentliche Feste. Sehr geschätzt wurde ein Gemälde, welches den
Einzug des türkischen Gesandten vorstellt. Diese Darstellung wurde
in der Manufaktur der Gobelins in Tapeten nachgebildet. Parrocel
starb 1752.
Dupuis und N. Cochin haben sein Bildniss gestochen; Thomas-
sin stach nach ihm ein grnsses Blatt mit dem Beiterbilde Ludwig XV.;
N. de Larmessin ebenfalls; Desplaces: die Löwen- und Tiger-
jagd; Juquier, le Bas, Crepy, Demarteau, J. Ch. Wille, L. Cars,
N. Tardieu, Beauvais, Audran, M. de Guy, Preissler und Du-
puis eine grosse Anzahl von nxilitiirischen Figuren und Scenen.
Jiobert-Dumesnil, P. gr. freue. II. 208 PR, verzeichnet 57 gefsg-
reich ratlirte Blätter von seiner Hand:
1) 18) Die Vignetten, welche folgendes VVerk zieren: Ecole
de Cavalerie, par M. de 1:1 Gueriniere, öcuyer du- roi. 2
Voll. 8. Paris, Guerin 1756. Diese Vignetten sind bezeich-
net: C. Parroccel inv. et sculp. Selten sind die reinen Aetz-
drücke, und die Abdrücke ohne Schrift.
19) 24) Studien von Soldaten, Folge von 6 Blättern im Ge-
schmacke des Salv. Rosa, auch unter dem Titel: Differen-
tes ätudes de Soldats dessind et grave par Charl. ParrOSsel
Peintre du Boy. C. Parrossel Pinxit Sculp. H. der drei
ersten Ö Z. 10 L., H. der anderen 7 Z., Br. 4 Z. Y-QL.
Die ersten Abdrücke sind vor der Schrift. Bei Weigel
2 Thlr.
a) Zwei Krieger, der eine mit dem Turban. C, Parrocel
Pinx. Sculp.
b) Der ruhende Chef. C. Parrocel Pinx. et-Sculp.
c) Die Ruderer. „ „ „ n „
d) Der sitzende Cuirassier. „ „ „
e) Das Pferd im Nothstall. „ n „ „ 4_
f) Die Fischer, eben so bezeichnet.
25) Der Musquetier zu Pferd. U.nten_ am Rande sind die Buch-
staben C. P. f. H. (J Z. g L., Br- Ö Z. 2 L.
26) Der Pauker der Musquetierer, im Grunde Vdie-Compagnie
und ein Trompeter. Rechts unten: C. Parrocel; In gleicher
Grösse.