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Parodi ,
Domenico.
Paro di ,
Pellegro.
mals Bcrnini einen gefährlichen Einfluss iibte, von welchem auch
Parudi nicht frei ist. Allein man lnubte damals, das Wahre zu
haben, und so gab es immerhin äobpreiser. Etliche Jahre nach
Bernini's Tod wurde Parodi nach Padua berufen, um für die Be-
nedihtinerkirche eine Breuzabnehmung in Marmor auszuführen,
ein Werk, Welches ausserordentlich gepriesen wurde. In Venedig
führte er das Monument des Patriarchen Morosini in der Kirche
der Tolentiner theilweise in Marmor aus", indem er sich sonder-
barer Weise dabei auch des Stucco bediente. Man sieht da die
Statue des Patriarehen und andere lebensgrosse allegorische Gestal-
ten. In Venedig sieht man "auch noch andere Werke von ihm,
da er lange in jener Stadt verweilte, endlich aber kehrte er in
seine Vaterstadt zurück, wo das Portal zum Garten Prignoli mit
seinen zwei Termen und einigen Genieu der Antike gleichgeachtet
wurden. Gnarienti lässt diesen Künstler 1708 sterben, Ticozzi gibt
seinen Tod um sieben Jahre früher an.
Parodi, DOmGUICO, der Sohn des Ohigen, geboren zu Genua 1668,
versuchte sich unter Leitung des Vaters schon friihe in der Bild-
hauerkunst, gab sich aber in Venedig bei Bombelli noch mehr
Mühe in der Malerei. Damals copirte er für den Pallast Durazzo
auch mehrere Meisterwerke der Venedigerschule, endlich aber zog
ihn MarattPs Ruhm nach Rom, und er wurde selbst ein guter
Maraltist. Nebenbei suchte er nach der Antike seine Zeichnung
zu veredeln, und als Mann von umfassendem Talente machte er
sich selbst neben Maratti bald bemerlslich. Die Werke, welche
er zu Rom und besonders zu Genua ausfiihrte, sind sehr zahl-
reich. Berühmt war sein heil. Franciscus Sales bei den Philip-
Pinern, und die Bilder eines Saales im Pallaste Negruni zu Ge-
nua. Man sagt. hier habe Mengs stundenlang den Maler bewun-
dert, den er nie nennen gehört hatte. Man sieht da rühmliulue
-Thaten deredlcn Familie bildlich dargestellt, auch Fabeln vom
I"IerlsuleS_ und Chir0n,- undBildnisse sieht man da, Alles so treff-
lich behandelt, dass Lanzi des Lobes nicht satt wird. Die Mo-
nucbromen im Pallaste Durazzo kommen diesen Gemälden sehr
nahe. In den Kirchen Gtenuafssind Altarbilder von ihm, in wel-
chen 'er- bald Paolo und Tintoreto, bald Maratti zu seyn scheint.
In St. Filippo und im k. Schlosse zu Genua sind Statuen von ihm,
unäd dann hat er auch. viele Plane zu Gebäuden gemacht. Starb
17 O.
Pafßdl, G10._Batt1sta, Maler und Brucler des Obigen, führte
ebenfalls verschiedene Werke aus, die aber jenen des Domenico
nicht gleich kommen. Er war nicht ohne Talent, aber flüchtig,
haschte nur nach Effekt. Starb 1750 im 56. Jahre.
ParOdl, OttaVlQ, Maler vgn Pavia, wurde 1657 geboren und VOII
Lanzani unterrichtet, bis er zur weitem Ausbildung nach Rom
sich begab. In Pavia, so wie in_ andern Städten der Lombardei
sind Bilder von diesem Manieristen. Lebte noch 1718.
Parodl! Pßllegro, Dornenico's Sohn, stand als Bildnissmaler in
grosser Achtung. Er wurde nach Portugal berufen, wo er in Lis-
sabon dle angesehensten Personen uralte, so wie auch im Vater-
laude. Carpinetti stach nach ihm das ßildqiss des Marquis Pom-
bal, und C. Gregori jenes des Dogen Spinula. Starb nach 1709.