Volltext: Müller, Jan. [vielm. Jens Peter] - Passe, Wilhelm de (Bd. 10)

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Mlu-illo , 
Don 
Estävnn. 
Bartolome 
Formen bestimmter, die Farbe weniger weichiund klar. Impnsto 
und Ausführung sind trefflich, der Ausdruck viel edler, als in sei- 
nen meisten Bildern aus dieser Zeit. Aus der besten Zeit des 
Meisters ist daselbst lllaria mit dem Kinde und Joseph, halbe Fi- 
guren in Lebensgrösse, edel in den Charakteren, von wun- 
derbarem Reiz des warmröthlichen Tons und- zart verschxnolzener 
Malerei. 
In der Sammlung zu Warwiek-castle sieht man einen lachenden 
Jungen, der auf den Besehauer hinwcift, höchst lebendig und 
launig im vollen Lieht in seinem klaren, röthliehen Ton durchge- 
führt. Die Hand ist meisterlich verkürzt, der Grund hell. 
Die Bildersammlung zu Alton Tower bewahrt von Murillo das 
Bild der betenden heil. Theresia in einer schönen Landschaft. ein 
Gemälde von grusser Kraft. Meisterlich behandelt ist ein skizzen- 
haftes Bild der Predigt des Tliufers Johannes. 
In Burleighouse, dem Sitze des Lords Exeter, sieht man Dio- 
genes, wie er im Begriffe ist, seine TH-inkschale wegzuwerfon. Die- 
ses Bild ist meisterhaft in der naturhistorischen Weise seiner Bett- 
lerjungen aufgefasst, indess, zumal in den Schatten, etwas 
dunkel. 
In der Sammlung von Woburn  Abtey, dem Sitze clcs Herzogs. 
von Bedford, ist ein grosses, in der Composition stylluses, aber 
ih der sehr warmen und blühenden Färbung reizendes Bild. Es 
stellt eine grosse Anzahl im Himmel cinlierfliegender Engel dar. 
Baron von Rothschild kaufte 1840 aus der Sammlung de: Sir Si- 
mon Clarlae den guten Hirten um 5045 Ff. St. 
M. Yates u. SA. besass 1857 das unter dem Namen Pedrosa-Mu- 
rillo bekannte Bild. 
Auch Italien bewahrt Bilder von Murillo. In der florentini- 
scheu Gallerie (Stanza di Vcnere) ist eine Madonna mit dem Iiinde, 
und eine ähnliche Darstellung in der Stanza di Apollo. ImPa- 
lazzo ducale zu Modena ist das Bild eines Bauernhnaben; in der 
k. Gallerie zu Neapel der heil. Franciscus; im Palazzo Braschi zu 
Rom eine Madonna mit Engeln; im Pallastc Corsini eine Madonna 
mit dem liinde; im Pallaste Doria Pamfili eine Magdalena; im 
Pallaste Falconieri eine heil. Familie; im Palazzo reale zu Turin 
St. Johann von Nepoxnuck mit der Kaiserin Johanna und einem 
Bauer. 
Das Bild des heil. Thomas von Villa nuova, ehedem in der 
Frauziskanerkirche zu Genua, ist jetzt in England. 
Lugo in Gallizien. In einer Iiirche in der {Nähe der Stadt 
eine Suene aus dem Lehen des heil. Bernhard, ein im Ausdruck 
und in der Färbung wunderbares Werk. 
Madrid. Hier sind in den k. Sammlungen und Pallästen noch 
viele Gemälde von Murillu; wenigstens noch vor dem Ausbrucllc 
des unseligen Bürgerhriefes in diesem Lande. _Die ehedem im Es- 
curial befindlichen Gemä de, besonders jene_im Casino des Kö- 
nigs, sind schon in der früheren liriegsperiode sümmtlich weg. 
genommen worden, und befinden sich zum 'l'l'ieil jetzt im neu er- 
richteten Museo del Prado zu Madrid. Auch aus dem SChIQSSQ St. 
lldelbnso sind einige in das neue Schloss nach Madrid gebracht 
worden. Das Museum zählte_1822 im Ganzen 41 Werke von Mu- 
rillo, und daher kann nur dzesenSarnmlung eine richtige Vurgtg]- 
lung gewähren von dem unerschopfllchen 'l'alente dieses Meisters.
	        
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