488
Palma.
Jacopo;
Scacciati, A., hie AnbetungwlkrjH-irlcni
Väillant, die lfex-{sclxc Suspnng.
Palma, JQCOPO, genannt Palme giovane. geboren zu Vene-
dig 1515!; (nach Ridollif, oder ißllt (nach Zahi)". gestorben nni 1628.
Sein Vater Antonio," ein ganz gewöhnlicher Maler, gab ihm den
ersten Unterricht, größeren-Nutzen zog er aber dadurch, dass er
schon, frühe die VVeirke Titian": und anderer guter Meister copirte.
Im fünfzehnten Jahre fand; er'an dem lderzoge von Urbino einen
Gönner, der ihn in seine Hauptstadt nahm," und dann acht Jahre
in liunrunterhielt. Ilier zeichnete Palma die alten Kunstwerke,
CÖPirlßiflliiclielüiingel0's und Bataeks Werkef besonders genau aber
die Monoehrome des Pulidoro da Caldara. Dieser war sein gi-tisses
Muster, bis er sich noch lieherzu Tinterettu wendete, dessen 113e-
hiindigkeit und Lebendigkeit ihn besonders ansprachÄ Doch sank
er noch nicht zum Schnellmaler herab, es gehören im Gcgentheile
die Werke, welche er"lwixlti_ darauf ausliihrtef. zu den besten des
Meisters, da sich darin die guten Grundsätze der römischen, und
die lQHiJSLOH der Venediger Schule aussprechen. Man hat dalicii ei-
nige seiner früheren Werke: dem griindlichenhGivus. Salviatibeigc-
legt; später ging er init immer sich steigernde-i- Leichtigkeit zu
Werke, und sank immer mehr in deruiehtungv. lVIan erkannte
sein Treiben, und zog ihm den Tintorettu ililfltl. Paolo Veiionese
vor, fbis er endlich: durch Viktoria, der in Berniiiik Lagtq-stantl,
als dritter eintrat, Jetzt wurden ihm ehrenvolle Aufträge zu 'l'heil,
, vüllßlll so wie diese sich häuften, ersehlallite Palma in seinem frühe-
ren Fleisse, und versank zuletzt ganz in l-Iundwerksmiissigltei-t, Er
zeigt aber immer noch viel Talent uncksehiine Einzelnheiten, vor-
züglich i_n den Köpfen, und dass er auch seinen Zeitgenossen noch
gefallen habe, beweiset der Umstand, dass er nach dem Tode sei-
ner Nebenbubler, worunter auch Cortona gehört, ohne Mithe-
wir-her das Feld allein behauptet hatte. Jetzt malte er aber eiliger
als jetund wenn man noch ein gut ausgefiihrtes Bild von ihm haben
wollte, so musste man iihuitZeit gönnen, und (liczllestimmung des
Preises überlassen, deihdann nicht allzu bescheiden war. Die fleis-
sigeren Bilder aus seiner letzteren Zeit sind indessen sehr selten,
die meisten schnellhingewbrfen, fast nur Entwürfe. In besseren
'Jal"iren' hat? er aber lllilllli wenig verdienstliche Gemälde geliefert,
besonders zu Venedig, wd noch jetzt zahlreiche Bilder von ihm gefun-
den werden. Schön nennt" Lanzi den heil. Benedikt, welchen er
aus Auftrag des HausesMpro für die Hliirehe der Heiligen Cosmas
und Damian malte. Im Dogenpallaste sahunan ehedem viele Ge-
miilde von Palma jun." IBeriihmt ist die Seeschlacht des Franceseo
Bembo im Stadthause. Ein ligurenrciches Gemälde, voll Schönheit.
anannigtaltig und ausdrucksvoll, nennt Lanzi die Atltlindung des
Kreuzes in Urbino,' und ein furchtbares Bild ist nach Lanzi die
Sßhlangcnstrafe in S. Bartolomeo. Andere sehätzbare Bilder sind
inl Gällerien des In- und Auslandes, selten abertliirtle er dem äl-
teren Palnia gleichkommen. Er ist indessen olt nicht ohne An-
mQFlI-w-gcine 'l'inten sind gewöhnlich frisch, durchsichtig, minder
lltältq, als jene Paolo's, aber" heiterer, als TlntorettoÄs. In Belo-
himg der Figuren giiiihvt eran die beiden genannten llleisfer, min-
destens in einigen ausgearbeiteten Bildern, wie Lanzi bemerkt.
In allem Uebrigen, itliihrt dieser Schriftsteller fort, habe Palme so
viel als hinreichend gefallen, und es sei zu verwundert]. wie ein
Illann, der das schlechtere-Jahrhundert in Venedig cinleitete, wie