Palladio,
Andfiza.
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Raum zu gewinnen; und Palladie, der-schon frühe? einige mehr
oder weniger vergiingliche Theater errichtet. hatte, bei; gerne seine
Kräfte auf. Der Iiiinstler konnte indessen sein .VV;erl4 Ilißht mehr
vollenden; nach Einigen war es Scamozzi, nach Anderen ein Sohn
Palladids, welcher die letzte Hand anlegte. Eine Inschrift über
dem grossen Bogen der Scene besagtr
Olympicorum ecademia Teatrum hbe a fundanientis erexit.
Anno IWDDXXXIII. Palladio Architecto.
In der letzteren Zeit seines Lebens haute er ferner _die Kirche
St". Lucia, und die Waisenleirche della Zitelle, kaum ihatte er aber
diescliiineg in Form "eines kleinen Panthcons errichtete Ilauscapelle
"des Pallastes Barbardirollexidet; so raflie ihn, mitten unter den
Arbeiten am Theatro Olympico, eine iEpidElniß Qrluhin-X Th. Te-
Vmanza hat sein Leben beschrieben (Venezia 1762, '
Palladio fertigte dem lVIons. Barbaro für seine Ausgabe des Vi-
truvius Pollio die Zeichnungen, welche ifllifliCil in Holz geschnit-
ten wurden. Diese erste italienische Ausgabe Vitruv's hat den Ti-
tel: I dieci libri del PArcliitettiii-a di M. Vitruvio tradntti et com-
mentati da Munsignor Barbara eletto Patriarca dUäquileggia. In
Vinegia etc. 1556, gr. fol. Die lateinische Ausgabe mit dem Com-
mentar von Dan. Barbara, Venetiis apucl F. Franciscium Seu. et
Ivan. Crugher Germanium 1567, hat verkleinerte Copien der Ori-
ginalholzsclinitte.
Dann besorgte Palladio auch eine mit Abbildungen versehene
Ausgabe des Cäsar, unter dem Titel:
I Conimentari di C. Giulio Cesare, con le {igure in rame degli
allogiamenti, de' fatti d'arme etc. fatte da Andrea Pnlladio.
Venetia 1525, Die vielen geiitzten Blätter sind nach sei-
nen und seiner Söhne Zeichnungen gefertiget, angeblich von
letzteren.
Palladio hatte auch über den Polybius geschrieben, das Werk
blieb aber im Manuscripte, so wie mehrere andere Aufsätze: über
Theater, Amphitheater, Bäder, Wasserleitungen, Fortifieation etc.
Diese Ilandsehriften kamen alle in die Hand des venetianischen
Senators Cantarini, und später viele derselben auch ein Vitruv mit
Palladids Anmerkungen in den Besitz des Lord Richard von
Burlington. Dieser gab-einen Thcil "der Irlandschriften, über die
Thermen, im Drucke heraus: Fabbriche antiche disegnate da A.
Palladio, Londra 1750, iiol. Schön und selten. 24 Ii. ln diesem
Werlse fehlt der Plan. der Bäder des Agrippa, der sich in rlißlhan-
za's Sammlung erhalten haben soll. Dazu: Fabbriehe inedite con
le osservationi del architetto N, N.4, e Vcon la trad. fran. Venezia
1760, 2 Thl. in 1 VoL, gr- 131-, 23 und 28 H.
-Die erste und höchst seltene Ausgabe von PalladicVs Büchern
über Architektur hat den Titel:
I Quam-b Libi-i dell' Architettvra di Andrea Palladio. Venetia
app. Dom. de'Franceseh1115'Z0, fol. Die vortrefflichen Holl-
sehnitte sind wahrsteheinlich von J. und Chr. Clllfiegxher, Ch.
Coriolano u. Bei li- Wßigßl 18 Thlr.
Die frühesten Exemplare waren in zvfei Bänden, unteirfolgen-
den Titeln:
I due primi um dell' antichita. Ven. 1510, und; "1 due libri
di ärehitettura, iibid. 1570. Beide unter obigem Titel sind
Naglefs Künstler Lex.
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