470 Palagi, -Pelagio: v-
beschrieben: Descrizione dei dipintig a bucnrfrescn, eseguitiin
una galleria del palazzo del- Sig. Duca de Bracciano in Boma
1819. Lasinio hat diese Bilder gestochen. Die Gegenstände seiner
Oelbilder sind häufig deritalienischeirGeschichte- des Mittelalters
entlehnt, undeinige derselben -wur.c1len_ durch- dasliunstblatt auch
in Deutschland riihmlich belsannt. Dazu gehört sein. Herzog Galeazzo
Visconti von Mailand, liranls_aui' dem Prachtbette liegendx Isabella
mit ihrem Sohne vor dem Könige hniend. Palagi hat sich durch
CliCSßS 1821 vollendete Bildjn allen Beziehungen als Meister seines
Faches-gezeigt, vor allarn als treiflicher Zeichner. _Die.Composi-
tion ist grossartig, in edlem Style, gehalten; überall zeigt sich ein
gründliches Studium der Natur. Die Figuren haben Charakter
und Ausdruck, theilwieise demdli-elxelp-entnomnlen. So_z. K. diente
ein Iiraxilaer zum Modell, der wenige Tage darauf starb. Auch
(las Costiim ist hier genau der Zeit angepasst, und das ßapzg mit
einer Pracht, VVahrheit und Kraft der Farbe durchgeführt, welche
in dieser Hinsicht eine seltene Gabe beurkundet. und Hände,
Gewandungund Beiwerls sind mitgleichem Fleisse vollendet, aber
ohne ACIIgSlIllClILiClI, zart mit sicherer Hand: Im Jahre 1824 stellte
er einen Alst, der Vschwicilischen iionigsgeschichte drir, wie Gustav
Adolph die vier Ständedes Reichs schwören lässt; seine vierjäh-
_rige Tochter Christina als Höhigini anzuerkennen, Wenn er im
Kriege gegen Ferdinand tinilioxnrncn sollte. Diess ist eines der
besten friihern Werke des Künstlers", von harmonischem, kräftigen].
Tone, wohlverstanclcricin Liclitelfckte, breiten Massen, reichem
und sorgfältig.behdnrleltesn Bciwerlsetj "Das Bild enthält schrsehöne
Köpfe. Mannieiiiltiglseit elerChinrlalitere, undzeigt vb'n"Qenauer Ver-
I "i stiixiilniss iIlOlilFPOPYHiJ Nur die Figur G'ustax' Adolplfs fmiddie Critik et-
Wvas" zu theatralisch und drohend; Das erstere hat ilberhaupt die neuere
"i italienische Schule "mit der nioclrirnen" französischen gemein," und
so scheint es, "dass auch Palagi nicht ganz frei ist von jenem Ein.
flusse. Em lelanptsverh, reich und edelst-roll, ist ferner sein Ge-
"b Jniildc, welches Columbus vorstellt, wie er vor Ferdinand und Isa-
laclla in Gegenwart ölerGrossen deslleiches die seltensten Produkte
des neueutdeckten Landes ausbreitet. Dieses Bild ward '1829'voll-
endet und nach "Genua gebracht, wo man es in der Gallerie des
Sig. F. Peloso" bewundert. Palagi hatte da einarsclivvvierige Auf-
gabe zudiisen, "seine Kunst in der Anordnung mannigfaltiger Fi-
guren und "Sliellungexi in reichen Beivverlren zu erproben; Er be-
wirkte dieses "auch volllsommeif, ohne Verwirrung. Höchst würde-
'vol_l "ist der Iiopt" desColunihus, sodass er jenen des Königs in
den Schatten stellen laiinntel Das Gostümßbot dem Künstler viel
Studium, aber: auch malerische Wirkung. Besonders schön soll
der Gegensatz "der Farbe 'dcr Amerikaner zu jenen"der Europäer
seyn. FJHlwyt-zi hat dieses Gemälde lithogrnpliirt, ein grusses
Hauptblatt, niitder Aufschrift: Il' tlitorno di Colombo dann Sao.
Irerta del PAmericaÄ lm Iinnstblatte von 1850 ist das Original ge-
nau gcwiirdiget," und 1829 Sprach derselbe Referent iiberVPalagiÄs
Bild "des Newton sein Urtheil aus, und" bedauert vox-"allem. dass
Ilßr Künstler bei so rielemi Verdienste div PQTSPERIixYiSchen Linien
{S11 studiren"allzusehr vernachliissigei Palagi hat nebenbei auch
Immer Bildnisse gemalt, mit Zartheit "behandelt. Darunter sind
auch etliche historische Portriite; 'v'vie jenes des Cesare Porgia, wel-
ches ein vvahresGalleriestiick"genannt wird. Im Jnhreqßgo sah
man auf" der Mailänder Hunstausstellung drei liebliche kleinere
Bilder. die npch immer den Ruf des Professors Palagi bewährten!
die heil. Jii11gPrau'mit-Lesen' beschäftiget, der Heilandrmit der
Palagi ,