Volltext: Müller, Jan. [vielm. Jens Peter] - Passe, Wilhelm de (Bd. 10)

Palädino , 
Palagi, 
Pelagio. 
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Paladlnüo 'F1llPI)-0', auch Pfaladiini geschrieben, Maler von Flo- 
 ienz, soll AllorPs Schüler gewesen SßylTfQIlX] dessen Iiunstweise 
seine Werke erinnern, mit einem Anklang an F. Bnroceio. Pala- 
dinq lebte im Auslandeyanfänglich in Mailand, bis er von da vor 
geriblrtl-idliep'Verfolgung fliehen musste, Jetzt nahm ihn Zu Rum 
 der Fiirät Golk-Jnna auf; allein der Künstler hielt sich auch da niehk 
 sicher, und flüchtete nach Sicilien auf ein Gut jener Familie. E? 
scheint jeczg jenes Land nicht mehr verlassen zu haben; denn man 
finde? 2h SlreCuSa, Palierlno, Catania, Mazzarino und an andern 
Orten gefällige Bilder von ihm. Er ist indessen oft manierirt. 
Starb zu lllazzarino 1614, ungefähr 70 Jahre alt. 
vwar Schüler und Ge- 
was man von ihm sa- 
Paladino, Adriane, Maler von Cortona, 
hiilfe des P. Berrettini, und diess ist Alles, 
gen kann. ' Starb mjährig 1630. 
PaIGQifPCItIgIO, Historienmaler von Bologna, Professor an den 
k. k. Akademie zu Mailand, Akademiker von St. Luca etc., ein 
Künstler unsers Jahrhunderts, dessen Ruß seit vielen Jahrer 
gegründet ist; denn Palagi war schon zur Zeit des liaisers Napo- 
leon Direktor der königlich italienischen Akademie in Rom. Er 
hat auch eine bedeutende Anzahl von Werken ausgeführt, welche 
von seinen Landsleuten ausserordentlich erhoben werden, indem 
 Lnndi, Sabzitelli, Nenci, Minarcli, Podesti, Sesso. de Vivo, de 
Laurentiis, und namentlich auch Palagi in dem "Werk-e: Il pro- 
grcssi delle scienzle, delle lettere e delle arti VIII. 1854, fast noch 
um eine Stufe höher gestellt werden, als die gepriesenen Meister 
der niedicäiscbcn Zeit,-- was aber die Nachbaren diesseits der Al- 
pen nicht recht glauben wollen. Indessen behauptet Palagi mit 
den übrigen. genannten Künstlern immerhin den ersten Bang unter 
den Malern er neuem italienischen Schule, und_ mehrere seiner 
Werke haben ausgezeichnete Verdienste. Es finden sich in seinen 
Gemälden charakteristische, ausdrucksvolle Figuren, von einer 
Correktlieit der Zeichnung, welche nur durch genaues Studium 
der Natur und der Antike gewonnen werden kann. In Darstellung 
des Nackten besitzt er grusse Geschicklichkeit, wesswegen selbst 
seine mit Geliihl und Zartheit gemalten Bildnisse neben der indi- 
viduellen Wahrheit auch hierin ein nnbestreitbares Verdienst be- 
sitzen. Die Stoffe malt Palagi ebenfalls mit ungemeiner Wahrheit, 
Alles mit unermüdlicher Zartheit, aber man machtihmzumVorwurfe, 
dass er in Rücksicht auf das Costiiin nicht selten die Geschichte miss- 
achte. Auchheisst es, dass Palagi das StudiumderPerspektive vernach- 
lässigt habe, was iliejenigen bedauern, welche den vielen Verdienstcn 
des lYIeisters volle Gerechtigkeit lassen. Er ist auch ein tüchtiger 
Techniker, der mit kühnen Ziigen ein effektvolles Bild hinzuzau- 
heru versteht, und Wenn 06 gilt, auch durch YVciche 'nnd zarten 
Schmelz das Auge besticht. Er olfenbaret reinen Sinn für Harnw- 
 nie der Farbe. Eigcnthümliche Charakterzüge sind bei Ealagi Ruhe, 
besonnencs Stndiiim und Tiefe des Gemiiths, wie es im Kungtbjatte 
1822 _heisst,_ bei Gelegcrllleitßlßlfi Iieurtheilung seines Bildes des 
Herzogs Visconti. Palagi lebtgi vnr seinerlßerufung an, die Mai- 
länder Akademie in Rain, und dass er da. in grossern Angehen ge- 
standen, beweise: auchjseine frühe Ernennung zum Mitglied der 
Akademie von St, Luca, Auch Napoleon ZßlChHEI8_llll1 aus- Im 
Palazzo "Braccinno zu Rum sind Fresepmalereien von ihm. die V01"- 
zügliehsten Thaten des Theseus vorstellend, und von G. Tambruni
	        
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