Volltext: Müller, Jan. [vielm. Jens Peter] - Passe, Wilhelm de (Bd. 10)

Genau beschrieben und bourtheilt ist dieses (Fresen) Werk in den 
Notizie istorich edelle chiese fiurentixietlivise ne, suo qunrtißri. Opera 
di G. liicha III, p. 92. Bis hieher bestandv PaggPs llauptvorzug 
nicht so sehr in der Iii-iiltiglseit, als vielmehr in einem gcviissen 
Adel der Gesichter. und dann in einer gleichen Zartheit und An- 
niuth, WCgCH welcher inan ihn mit llaroccio und selbst Correggio 
hat vergleichen Wollen",wieLanzl benachrichtet. Diese Vorzüge 
findet man auch in seinen späteren Werken noch; dazu gesellte 
sich aber jetzt grössere lirnft, so dassjseine Verklärung in S. 
Mai-eo von einem anderen Iiiinstler zu seyn scheint. In ähnlicher 
VVeise malte er fiir die Carthause zu Pavia drei Darstellungen 
aus der Leidensgeschichte des Heilandes, Welche Lanzi ebenfalls 
zu den besten Arbeiten des Künstlers zählt. Andere seiner Arbei-l 
ten kamen an den deutschen Kaiserhof, nach Frankreich und. 
Spanien, und _von allen diesen Höfen wurde Paggi auch eingela- 
den; doch folgte er keinem Rufe, _weil er sich immer noch nach 
der Riichlseh-r in's Vaterland sehnte." Allein seine Zuriiclsberufung 
fand Schwierigkeiten; die Eifersucht seiner Mitbürger suchte die 
Riiclikunft zu hintcrtreiben, und sie bedienten sich zur Erreichung 
ihrer Absicht der niedrigsten lläinhe, wie dieses Soprani weitläufig 
erzählt. Endlich, im Jahre 1596, sprachen sich die Häupter von 
Genua zu seinenGunsten aus, und jetzt wurden ihm die Thore 
seiner Vaterstadt geöffnet. Die Prozessalsten ivaren wwichtitgmjund 
desswegen suchte Rubens von Antwerpen aus um eine Abschrift 
derselben nach, deren er sich spliter bediente, um einen jungen 
Adeligen, der seines "Unterhaltes wegen die Malerei trieb, vurVer. 
folgung zu retten. "Dieser hatte sich zwar keines Angriffs auf das 
Leben schuldig gemacht; es musste dem Stolze nur bewiesen wer- 
den, dass Gewinn aus Iiunst gezogen, keinen Adeligen entehre. 
Nach seiner Rückkehr war Paggi eifrig beschäftige-t, der Genne- 
ser Schule eine festere Basis zu geben, indem sie lbereits angefan- 
gen hatte, die Gründlichkeit der Zeichnung ausser Acht zu lassen, 
und nur nach den Vorzügen einer guten Färbung zu hasehßn; 
Er malte in Genua auch noch mehrere Bilder, die aber nicht von 
gleicher Güte sind. Lanzi sagt, auch Paggi habe die Nachthcile 
schlechter Griirulungexi, häuslicher Sorgen und schwachen Alters 
erfahren. Als seine Meisterstiiclse erklären Einige zwei Altar- 
bilder von S. ßartolomeo, und den Iiindermorcl in der Casa 
'Dnria, wu er 1606 mit van Dyck und Rubens wetteiferte. In der 
Franzislsaner-Iiirche zu Pisa ist das grosse Altarbild der Anferste: 
liung Christi sein Werk. In Sammlungen ist er selten. Paggi hat 
auch eine Schrift drucken lassen, in welcher er zu beweisen sucht, 
(lass sich das Gute in Ilpnmazzds Trattato della pittnra und dessen 
Idea del Tempio auf Wenige Seiten rednciren lasse. Paggik 
Schrift, nur einen Bogen stark, hat den Titel: Dlfllllzzigng 
osia Divisione della pittura cli G. B. Paggi, Nobile Genovese e 
Pittore. Genova 1607, fol, Auchnnter dem Titel: La carta,  
La mvola del Paggi, La tabletle du Pagi ist dieses sehr Seltene 
Druckwerk zu finden.  
In cler Gallerie zu Florenz ist das Bildniss des Künstlers, durch P- 
Pomaredds Slich belsaimt. Dann sind auch noch andere Werke sei- 
ner Hand gestochen: von C. Galle die Rückkehr aus Aegyptep, 
Adam und Eva im Paradiese, Venus und Cupido; von J.B.CeCDl1l.1 
Die Auferstehung Christi bei den Franzislianem in Pisa; vonLB. 
Barbö: eine heilige Familie; von C. Surugue; vgnug den Amor
	        
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