Pacassi ,
Joh.
Frhr.
VOII.
Pacohiaroito „
Jacopo.
447
PIICQSSI, Johann, Freiherr von, n. n. Hofbnurath in VVien.
wurde 1758 daselbst gebnreia, und auch sein Vater Nicnlaus von
Pacassi wvar Ober-Hofnrchitelat, der 176g in den Freiherrnßlüßd er-
hoben wurde. Auch der Sohn war ein Mann von umfassenden
Kenntnissen, Schriftsteller im diplomatischen Fache. so wie im
weiten Gebiete der Mathematik. 1m Jahre 1805 vollendete er
die Franzcnsbrüclce unter den YVeissgärbern in Wien, und sein
VVerk sind auch die Quays am Donaukanale. Uebcr die Franzens-
briiclu: erschien eine eigene Darstellung auf 20 Hupfertaleln von
Piringer. Wien 1806. Im Jahre 1818 starb der Künstler. Meh-
teres s. die österreichische National-Encyclopädie.
P3608, GIOVBUDI, Bildhauer von Carrara, machte seine Studien
in Rnm unter Finelli, wo ein Adonis in Lebensgrösse, eine Gruppe
des Theseus und der Ariadne, und ein Paris ihm Beifall erwar-
ben. Aus Mangel an Unterstützung kehrte er nach Carrarn zurück,
und modellirte da eine schöne Figur der Leda, so wie einen ge-
fesselten Prometheus. und einen sitzenden Amor begann er in Map-
mur auszuführen. Häusliche Verhältnisse zwangen ihn, nachNea-
pel zu gehen, wo er mehrere Portraitbüsten , zwei iibcrlebensgrosse,
Statuen für das Theater Foggia ausführte, und den erwähnten
Amor vollendete, der in den Besitz des Fürsten Parclanna zu Pu-
lermo ist. Uebermässige Anstrengung zog dem Künstler die Aus-
zehrung zu, und so starb er 183i im 28. Jahre. liunstblatt 1855
S. 299.
Paccelli ,
Pacelli.
Paccetti ,5.
Pacelti.
Paßßllla, (llfülamü del, Maler, welchen Orlandi und Bottari
mit J. Pacchiarotto verwechseln. Vasari erwähnt im Leben Razziä
(Sorluma) eines Girolamo de! Pacchia, auch eines Giomo oder Gi-
rolamo del Sodoma, der jung starb, welcher wahrscheinlich ein
Gehiilfe Piazzfs war, wenn nicht Vasari selbst mit Pacchiarotto im
Irrthum gewesen ist.
PÜCCIUQTCÜÜÜ; JQCÜPQ; Maler von Siena, einer der vorziiglichstcn
liünstler jener Stadt, die vor 1500 geboren wurden. Seine Thä-
tigkeit Fällt in jene Zeit, wo die Bunst in Siena ihre höchste Stufe
erreicht hatte, und Pacchiorotto, welchen der Geist Pcruginds bg-
seclte, hat zu jenem Umschwunge nicht wenig beigetragen: Er er-
scheint in seinen meisten Arbeiten als ein freier und glücklich"
Nachahmer Perugimfs, und [fanzi glaubt auch, dass er Raihel" auf.
merhsam stndirt habe. Es Zeigen sich in seinen Werken Figuren
und Köpfe von wlcbei- Liebhchlsext und so schönem Antlitz, dagg,
wie Lanzi versichert, einige Kenner sie fiir Werke jenes großen
Künstlers der idealen Sßllöhheit gehalten haben. Auch neuere
Schriftsteller sagen, dass Pacchiarotto im Einzelnen nicht Ohm, eine
hesgpdgi-e großartige Anmuth sei, in anderen Fällen aber eine
moderne Manier damit verbinde, die nicht eben ganz zu seiner
Eigenthümlichkeit stimmt, s. lluglefs Gesch. d. Malerei I; 231. Auch
Domherr Speth (Kunst etc. II. 19) spricht sich mit Liebe über die-
sen liünstler aus und über die Zeit, welche jene Richtung gebot.
Yacchim-otto malte in Sicna viele Bilder, dem: er blieb bis 1555
ununterbrochen in jener Stadt, jetzt aber musste er seiner Vater-