Ostade ,
Adrian
van.
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Im ersten Drucke bemerkt man an dem vor der Tliiii-e si-
tzenden Manne, unten an der Thüre, am Gipfel des Hau-
ses und rechts vom Fasse keine lireuzstriehe. Die beleuch-
tete Seite der Mütze des zunächst an der Ulme stehenden
Bauern ist mit der kalten Nadel behandelt, "und der Schat-
ten des viereckigen Thurmes im Grunde ist nur mit leichten
Strichen angedeutet.
Im zweiten Drucke bemerkt man die Iireuzstriche, aber
die erwähnte Mütze des Bauern ist weiss geworden, während
die Schattentheile des Thurmes dieselben sind.
Im dritten Drucke ist die Mütze und der beschattete Theil
des Thurmes mit dem Grabstichel behandelt.
Bei Weigel im ersten Drucke 2 Thlr. I6 gr.
46) Die Familie in der Stube , le Mönage villageois, _reehts vorn
sitzt das Weib am Ofen, und gibt dem Iiinde auf dem
Schoosse zu essen. Hinter ihr schneidet der Vater den bei-
den Knaben das Brod vor. Nach rechts unten steht: A. V.
ostade 1647- H. Ö Z. Ö L., Br. 5 Z. 8 L.
Die "ersten Abdrücke sind von schwacher Arbeit, später
wurde die Platte mehr überarbeitet, und erhielt kräftigere
WVirkung. Man erkennt diese Abdrücke an den drei Stufen
der Stiege, welche man nach der Richtung des runden Ti-
sches hin sieht. Diese Stufen sind iin ersten Drucke fast
ganz weiss gelassen, iin zweiten mit horizontalen Strichla-
gen bedeckt. Dann sieht man in den späteren Abdriicken
an der Decke Iireuzstriche.
47) Die Iieriiiess, oder das Dorffest bei der VVeinlaube vor dem
Wirthsliause. Ein Mann und ein Weib tanzen (zum Schalle
der Flöte und des Tainburin , und umheruin steht eine grosse
Anzahl von Leuten. Links vorn ist eine Fischreuse, rechts
ein Schwein. In der Mitte unten ist Ostade's Namen. H.
IIZ. BnÖTnd-L.
Die ersten Abdrücke sind weniger ausgeführt, als die zwei-
ten, und letztere von griisserer Wirkung. Man unterschei-
det sie am Giebel des Ilauses hinter der Tänzerin, der im
ersten Drucke mit einer horizontalen Strichlage bedeckt, im
zweiten auch noch mit Querstricheil versehen ist. Links am
Eingange der offenen 'I'hüre', am Dachwerke der Schenke
und am Giebel des dritten Hauses sieht man, im ersten Drücke
ebenfalls keine Iireuzstniche.
118) Das Fest (la guinguette) unter dem grossen Baume auf dem
Platze des Dorfes, auch die Schenke genannt. Unter dem
Baume sitzen neben anderen fünf Bauern und ein Weib uin
den Tisch, rechts vor dem Wirthshause tanzt ein Paar in
Gegenwart vieler Zuschauer. Auch ein Charlatan treibt sein
Spiel, und anderes Volk fesselt der Gluckshaleu bei der
liirche. H. 4 Z. Ö In. BP- 8 Z. 5 L-
49) Der Tanz im Wirthshanse, de Boerenbal oder het groote
Binnenhuis, Mitten in der Stube sieht man das tanzende
Paar, und umherum gruppiren sich Bauern undaßäiuerinnerl-
Rechts im Bande steht: A. v. Ostarle fecit et excud. H. 9 2.?
4L., Br.11Z.8L-
Die seltenen ersten Abdrucke sind V0! dem Name," 051a-
de's, die zweiten, stärker überarbeiteten haben selben, Wie
eben. Der vierte der Schinken, die an der Decke hängen,