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Ostnde ,
Adrian
höchst lebendiger Kopf, und meisterhaft die Beleuchtung durch das
Fenster, 1671; ein Schulmeister überhört einem linaben seine Auf-
gabe, ansprechend durch Laune, im zarten Goldton; zwei Bauern
spielen Tric-Trae, ein dritter sieht zu, ein. hübsches Bildchen.
Im Corshamhouse ist das Bild mit fünf zankenden Bauern und
zwei Weibern in der Bauernhütte.
Marquis von Hertfurt besitzt das Äßemälde mit einer am Fenster
sitzenden Frau, die dem Iiincle zu essen gibt, während der Mann
mit dem linaben am Kamine sitzt, 1665. Dieses Bild stammt aus
_der Sammlung, de la Live de Jully.
CÄJ. Nieuwenhuis in London besass noch 1857 das Bildnis;
Ostadds in bäurischer Tracht,' unter dem Namen le bonnet
rpuge bekannt. Früher hatte es Mr. Mackintosh.
Florenz, in der h. Gallerie: Der am Fenster stehende Bauer
mit der Laterne. Quadri di var. gen. Nro. 15.
Gotha, in der herzogl. Gallerie, mehrere schöne Bilder, die
Dr. Rathgeber, Annalen der Aniederl. Kunst. S; 168 beschreibt: Das
Innere einer Stube, wo drei" Bauern rauchen, und eine Alte beim
Bamine sitzt, und eine Bauernstube mit fünf am-"Fexister sitzenden
Figuren Die Gesichter sind, s'o"wi'e im obigen Gemälde, ziemlich
karrikaturartig gehalten. Natürlich und' wajhr sind Köpfe und
Stellungen in einem dritten Bildeywelches eine Bauernstubc gibt, wo
vier Bauern Karten spielen und zwei andere am Fasse sich placirt
haben. Auf dem vierten Gemälde sitzen drei Bauern im Innern ei-
nes Wirthschaftsgebiiudes am runden Tische, uncir-ein vierter steht.
Einer derselben hält das Glas, der andere idie Pfeife.
Im Haag, in der k. Gallerie: Das Innere einerDorfschenhe,
ein Bauer brennt die Pfeife an, der zwrite stimmt die Geige etc,
Dieses Bildwvar früher in Paris, da „une tabagie" betitelt.
Madrid, im k. Museum, sind neben Teniers, Wouvermanns etc.
auch Bilder von Ostacle, besonders von Isaak.
München, in der k. Pinakothek, sieben Bilder, die eben so
reich an Vorzügen, wie die Gemälde in England und Paris. Ueber-
haupt besitzt die Münchner Sammlung wahre Perlen von hollän-
discher Kunst. Eines dieser Bilder, selten in seiner Art, stelltuzl-
lerlei Gefässe, Fische, Früchte, einen todten Hahn, und im Hin-
tergrunde der Bauernstube ein Weib mit einem Buben der, 1647.
Auf einem andern Bilde kommen zwei Weiber ihren im VVirths-
hause raufenden {Vliinnern zu Hiilfe. Auf dem dritten und vierten
Bilde geht es lustig her; einmal ist eine Bauerngesellschaft in der
Schenke beim 'l'anzen, und eine andere helustiget sich auf andere
Weise. Dann sieht man hierauf Tabackraucher mit ihren Weibern
trinkcnde und -rauchende Bauern in der Stube, und einen Trinker
mit Glas und Krug in den Händen.
Auch in der Sammlung des Herzogs von Leußlllßnberg und in
jener des Domherril Speth findet man treifliche Werke. Auf einem
Genläldß der ersteren sieht man Bauern unter der Laube vor der
Sßhßüliß, und die Bäuerin vorne steht mit dem Krüge da ; in cler zwei-
ten Sammlung ist das trelTliche Bild eines Geld zählenden Wucherers.
Die Kunstschätze Münchens sind auch in Abbildungen vorhan-
den; die k. Pjnakuthek durch das lith. Prachlwerk v. Strixner, Pi-
loty u. a., dne Leuchtenberg'sche Gallerie in Lithogra hien von
Hanfstiingel, BOYUID, Huhe, Piluty u. a. und durch cfas neueste