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O pitz ,
Emanuel.
Georg
O porin ,
Johann.
Opltz, Georg Emanuel, Zeichner und Maler)" wurde 1775 zu
Prag geboren, und obgleich zur Jurisprudenz bestimmt, widmete
er doch seine meiste Zeit der Iiunst. Im Jahre 1'596 beschloss er
endlich , sich derselben ausschliesslich zu widmen , und hatte hierin
bald solche Fortschritte gemacht, dass er als Fortraitmaler ganz
Deutschland durchrciscn konnte. Bis zum Jahre 1801 malte Opitz
fast ausschliesslich nur Bildnisse in Oel undiMiniatur, jetzt aber
fing er in Wien an, sein beticutenclesffalent zur Darstellung cha-
rakteristischer Volksscencn in reicher Fülle zu entwickeln. Opitz
hatte eine glückliche Gabe, Vollssscenenigleichsam aus dem Leben
herauszugreifen. und ausdrucksvollen oft satyrische Gruppen zu-
sammenzustcllen. Im Jahre 1814 begleitete der Künstler die IIer-
zogin von Curland nach Paris, und da nun fand er, reichen Stoff
zur Darstellung charakteristischer Scenenh jvie Wir aus den
Blättern ersehen, die später in die Welt hiiiaus gingen. Von Pa-
ris aus ging Opitz wieder nach Deutschland zuriick, verweilte ei-
nige Zeit in Heidelberg, zu Altcnburg und an anderen Orten, bis
er endlich nach Leipzig kam, wo er die Stelle eines Professors
erhielt, und eine grosse Anzahl von Werken schuf. Von "hier aus
Vefbfßitßlßn Sillll Übe? 5000 Blätter, oft des angenehmsten und lau-
nigsten Inhaltes. im Jahre 1816 fing er anmeineuArt Sittenge-
mälde der Hauptstadt Frankreichs zu bearbeiten, r und schon im
folgenden Jahre erschienen zu Leipzig bei, ßrockhaus 11' Blätter,
we chve_ die ersten Tagesstunden vorstellen, vorzüglich pSccnen aus
der niedern" Vqlksklasse, mit grosser Wahrheit, Verständlich und
ohne Uebertrciliung aufgefasst. ,Im Jahre 181g wurde diese: Werk
fortgesetzt, unter dem Titel: Charakterscenen "aus dem Leben in
Paris. Die 21g Originalzeichnungen zu dieser Sammlung kamen in
den Besitz des Heriogs von Sachsen Gotha. Sie sind im Umriss
radirt und zugleich auch von Opitz selbst durch Text erläutert. Aus-
serdem erwähnen wir noch:
I) Die Herabnahme des Standbildes Napoleon's von der Sie-
gessäule auf dem Vendömeplatze zu Paris den 8. April 1814,
s. gr. roy. qu. fol.
2) Lager der Cosalten in den elisäischen Feldern zu Paris 1814,
s. gr. roy. qu. fol.
Diese beiden Blätter sind mit eben so vielem Fleisse ge-
zeichnet als radirt.
5) Erinnerung an Carlsbad. Der Neubrunnen mit sehr vielen
charakteristischen Figuren umgeben, s- gr. my. qu. ful. Ein
mehr im Umrisse radirtes Blatt.
lt) Leipziger Messscenen, mehrere Blätter Umrisse, fol. u. s. w
ÜPOTID, Johann, genannt Hm-Pst, der berühmte Baseler Buch-
drucker in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, soll auch in
Holz geschnitten haben, und Christ u. a. legen lhlm ein Mono-
gi-amm bei, welches ein das O senkrecht (lurßhächüßtdcntles I vor-
ätcllt. Dieses Zeichen steht auf dem Titelblattc einer deutschen
Ußbersetzung der Anatomie des A. Vesal, {äedfllßltt zu Basel bei
Jnhann Herpst 15.17,; dann auf dem Titelblatte des Auszuges aus
diesem Werke; Basiliae ex oüäcina Joannlß Oporini Anno M.D.XLIII
IVIEHSE Junio. Auch auf dem 'I'itelblatt_e von Levelingß Ausgabe
von 1781 steht dieses Dllonogramm. Die Holzschnitte dieses be-
rühmten Werkes sind nach Vasarrs Versicherung; von Johannes
Calcar gezeichnet, und wahrscheinlich auch geschnitten, und viel-
leicht bedeutet auch das hlonogramm JOhannes (Calcar), wenn