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OLivier ,
OLivier ,
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position der Figuren und Gruppen, sowohl in den Landschaften,
als in den allegorischen Blättern, sind ernst und edel, in jenem
Geiste, welcher die damalige Richtung beherrschte.
Hierauf widmete sich Olivier wieder mit aller Liebe der Oelina-
lerei, und so entstanden nach und nach mehrere grössere und klei.
nere Werke) griisstentheils historische Landschaften und auch et-
liche rein historische Darstellungen, Werke, von welchen mehrere
mit dem grössten Beifalle aufgenommen wurden, da sich in ihnen
derßerlanke in schönster Iilarheit entfaltet, bei der liebevollsten
Inuigkeit und Sorgfalt in Auffassung und Darstellung der Details.
Dann zeichnen sich seine VVerke durch eine eigenrhülnliche ße-
ixtihilnlllieii der Form und durch eine bewunderungswürdige Iilar-
eit (C5 "ons aus.
Vom Jahre 1833 an malte Olivier wenig mehr, da er in diesem
Jahre zum _PX'(JfBSS0l' der Kunstgeschichte und zum funktionii-enden
Gcnernl-Secretär der käinigl. Akademie der bildenden Iiünste in
München ernannt wur c. Dieser neue Wirkunßslireis hatte ihn
ven der praktischen Ausübung der Iiunst entfernt? und mehr seine
wissenschaftliche Thiitigkeit in Anspruch _gen0inmen. Erst 1858
sah man auf der Iiuiisctlausstellung in München wieder Werke von
ihm. und Ulivier hat aniit gezeigt, dass sich in Folge anderweiti-
ger Geschäfte seine künstlerischen Kräfte lteineswegs vermindert lia-
ben. Wir lesen im Iiunstblatte N0. 5 desselben Jahres. dass sich
dieselbenv vielmehr coricentrirt hätten, und in _fr_eierer Entwicklung.
geleitet von dem ursprunglich inwohnenrlen feinen Natursinn, ei-
ner wo inoglich geliehenen nnschauungsiveise dienten. Diese Be-
hauptung erzeugte das iiiirklich schone (jemälde init einem alter-
thurnlicheny, aber wohnlichen Schlosse in der Mitte, wg rechts
schlanke Bauriie aiifstrebeii, links eine volle schattige Bautngruppe
sich ausbreitet, und im Vorgrunde denrWeiher ein Bach mit leich-
teni Fall entfliesst. Die Gegensätze, die dem Landschafter zu Ge-
59W Stehen. V00 Erhebung, Senkung und Fläche, schweren und
leichten ltlzissen. weichen und scharfen Linien, Licht und Samt-
ten, Nzihe und Ferne etc., sind hier mit reinstem Gefühl, mit gröss-
ter Miissigung in Folgeder Verbindung gebracht und mit gleich
grosser Anspruchlosigkeit Yoräetragen. Aussender dem Künstler
an haben; Grau: älgßlllen feidn efigllmßtildßll Zäichiiung muss man
ann auci iioc ie iinst' er run ung, er Perspective das
freie Vor- und Zurüclstreten der Flächen und der erhobeneri Ge-
genstände, die warme, tiefe und doch höchst liebliche Färbung,
und die geschmackvolle Ausführung rühmen. Olivi_er ist eigen-
thumlich in seinen Landschaften, die daher _vou einem eigenen
Standpunkte aus aufgethsst werden müssen. Die historische Land-
Schaft wurde von dem alten Heinhurd, noch umduÜlivier lange
alleuä geüblti iälld auclli jetzt noch ist die Zahl der hunstler, welche
auf ieser a n waii eln, nicht gross.
ÜLivier, Woldemar Friedrich VOll,_HiSl0ricl1lnale1-, svurilc
1791 zu Dessau gehören. und seine natürllßlfß Anlage und Nei-
gung zur Kunst erhielt durch das Beispiel seiner beiden älteren
Brüder (Heinrich uncl Ferdinand) bald das Ußbergeuricht. Doch
musste er längere Zeit dem Vater als Eliilfälßhrei- zu Seite stehen,
bis er endlich unter Leitung des "Bildhauers Hunulcl mit solchem
Eifer auf dRS Mfoclellireil sich verlegte. 4185i 133 Sßhien, als vvulle er
selbat ein ßildlmuer werden. Nach einiger Zeit fing er auch an,
in zu malen, und in der freien Curnpusitiuzx sich zu versuchen ;