Ohinacht,
Landelin.
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im Herlügs in Marmor aus; dann fand er zur Zeit der Krönung
lfeuPulilfs in Frankfurt viele Beschäftigung, und 1801 begab er.
sich endlich nach Strassburg, wo sich iOhriiacht, mit kurzen Un-
tßrbrechungen, bis an seinen 1854 erfolgten Tod aufhielt. Hier
iellllgte der Künstler eine bedeutende Anzahl von Werken, die
grussteixtheils zu seinen besten gehören. Sie beurkunden ein un-
ermudetes Studium nach der Natur, und einen durch Anschauung
der Antike geliiuterten Geschmack. So wie seine Büsten voll Adel
flnd Leben sind, so trachtete er auch bei seinen Statuen, wenn
Ihm nicht schon ein bestimmtes Vorbild gegeben war, nach Schön-
heit und Vollkommenheit der Form. Seine Bilder sind wohlgefäl-
lig, Grazie athmend, und daher sagte der berühmte Bildhauer
David, der kurz naclrOlunachFs Tod in Strassburg dessen hin-
terlassene Werke sah: On ne peut assez admirer les ouvrages
d'Ohmacht; il es! le Correge des statuaires. Sein erstes VVerk in
Strassburg ist das Monument, welches die Rhcinarmee dem bei
lViarengo gefallenen General Desaix auf der Rheininsel bei Strass-
burg setzen liess. Die Idee dazu gab der berühmte VVeinlwrcnner,
nach dessen Angabe auch der von den liunstrichtern getadelte co-
lossale Helm auf dem Sarkojihage gearbeitet ist. Hierauf stellte er
in einer Gruppe von [1 lebensgrosseuFiguren das Urtheil des Paris
dar, ßill Werk in Sandstein, welches der Churfiirst lNIaximilian von
Bayern 18011 für seinen Privatgartcrn in Nymphenburg bestellte. Das
Material ist Sandstein, und 1807 war das Werk vollendet. Mitt-
lerweile erledigte er auch andere Bestellungen; so führte Ohnmacht
1803 für den Kronprinzen v. Bayern die colossale Büste des Malers
Hans l-Iolbein und 1810 jene des Erwin von Steinbach in Marmor
aus. Das reizende Bild eines Fauns (1806) und ein colossaler Nep-
tun in Sandstein wurden auf dem Landsitze eines Privatmannes
in der Nähe von Strassburg aufgestellt, ersterer aber 1815 nach
Paris gebracht. Eines der Hauptwerlte des Künstlers ist das Mo-
nument des Professors Oberlin in der Thomaskirche zu Strassburg,
Hochrelief in Marmor , vou"180Q 1810 vollendet. In der Mitte
des mit zwei Geniusköpfen und Laubwerk verzierten und von zwei
Säulen getragenen oberen Theiles bemerkt man das gut getroffene
Bildniss des Gelehrten en Medaillen, im mittleren Theile steht an
einem Altare die aus carrarischemiMarmor gehauene Muse der Ge-
schichte. An dieses Denkmal reihen sich noch drei andere Mo-
numente von Bedeutung. Das eine, von 1814 1815 ifllßgß"
fuhrt, ehret das Andenken des Historikers Iioch, ebenfalls m der
'l'homaskirche. Eine am Fussgestelle des Altares, auf welchem
Mach's Büste steht, ruhende Frau im antiken Costnm, die Mauer-
krone auf dem Haupte, reicht ihm den Eichenkranz dar, allego-
risch die Dankbarkeit der Stadt gegen diesen ausgezeichneten Mann
darstellencl. Die weibliche Gestalt ist von ausgezeichneter Schön-
heit, der ausdrucksvolle Iiopf ist zu bewundern, so wie ihn nur
das Studium der Wahrheit in den Gestalten des Lebens und hel-
lenischer Vorzeit finden konnte._ Dann sind von ihm noch die Mo-
numente des Theologen Emmerich und des Arztes liieisseissen in
der Thomaskirche. Sie sind im gothischen Style ausgeführt, und
mit den xiaturwahren Büsten der Verewigten geziert. 1m Jahre 1819
fertigte er in die neue Kirche das Monument des Dr. Blessig, WO
man auf dem Sockel Christus mit den Rindern sieht. Diese "M0-
gllmente sind im Iiuustblatte 1830 No. 6 mit Pigalleäs grandivsem
Ienkmale des Moritz von Sachsen verglichen, was zu folgendem
Resultate führte. Wenn in OhmachPs Monumenten das Grüße
und Kraftvolle der Ideen von Pigalle nicht erscheint, S0 haben