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Ohm ,
Georg.
O hmacht ,
Landelin.
lulppelförmig gewölbte und polychrumatisch ausgeschmiiclste Ho-
tunde der Familie läohn auf dem Nlünclmer Goltcsaclaer. Die li-
thographirte Szunnxlung von Grabdelnlamälern besteht in 17 Blättern
mit Titel und Dedicatiou an L. v. Iilenze. Im Jahre 1859 erschien
eine neue Ausgabe.
Ohm: Gßüfg, Maler, der in der ersten Hiilfe des 17. Jahrhunderts
in Annabcrg lebte. In der Kirche zu IIer1nannsdorl' im sächsischen
Erzgebirge war von ihm ein Altargemälcle, welches die Geburt
Christi verstellt, mit gut charalsterisirten Köpfen, aber nicht so
glänzend und zart gemalt, wie die Bilder des älteren Granaeh.
Auf dem Zauxne eines Thieres liest man den Namen des Künstlers.
Im Jahre 1610 malte er das Emporlsirchlein der Pfarrlairche zu Ey-
heristock, wofür er 200 Thlr. erhielt. S. OettePs Historie von Ey-
benstock im Erzgebirge 1748.
Ühmacht, Landelm, berühmter Bildhauer, wurde 1760 zu Dun-
ningen bei Bottweil in Würtemberg geboren, und als der Sohn
schlichter Landleute sollte er zu gleicher Beschäftigung heranwach-
sen. Allein der ihm inwohnentle liunsttrieb äusserte "sich bald in
auffallender Weise, und so gaben ihn seine Eltern bei einem
Schreiner zu Triberg in die Lehre, der indessen dem lernhegieri-
Jüngling bald nicht mehr genügte. Seine Lehrzeit erstand er da-
her bei einem guten Meister zu Freiburg im Breisgau , noch gün-
stiger war es aber für ihn, dass er auf Verwendung des Magistra-
tes von Rottweil zu dem geschickten Bildhauer Melchior in Frankenthal
kam. Dieser Künstler, dessen Leben wir ebenfalls beschrieben
haben, wusste das Talent seines Schülers im ganzen Umfange zu
würdigen, und seiner einsichtsvollen Leitung verdankte Ohmacht
die ersten Grundsätze einer höheren Kunst und eines geläuterten
Geschmackes. Im Jahre 1780 gab ihm der Magistrat von Bnttweil
Gelegenheit, seine lientnisse zu erproben, indem Ohmacht von diesem
den Auftrag erhielt, für die heil. Iireuzkirche daselbst die Brust-
bilder von Christus und Petrus, und drei Tafeln, das Opfer Mel-
cliisetleclfs vorstellend, in Basrelief auszuführen, die jetzt noch
eine Zierde des Chores ausmachen. Hierauf begab sich der Iiünst-
ler wieder nach Fraukenthal zu Melchior, dann besuchte er Mann-
heim und Basel, bis endlich 1790 sein heissester Wunsch, Italien
zur sehen, in Erfüllung ging- Bis dahin hatte er mehrere Büsten
in carrarischem Marmor ausgeführt, welche idealisirt erscheinen,
so wie der Nlensch in besseren Momenten aussehen mochte. Oll-
macht liebte das Unedle, Allzunmterielle nicht, doch verlor er nie
die Aehnlichlseit. Ein vorzügliches Bildniss jener Zeit ist z. B. je-
nea von Lavater, welches er in der Schweiz ausgeführt haue,
Ohmacht blieb zwei Jahre in Italien, meistens in Rom, wo er
-Winckelmann's Schriften, die antiken Marmürß und die Werke
' neuerer Perioden studirte, so dass Ohmacht vollkommen theore-
iisch und praktisch gebildet das klassische Iiaud der Kunst v"-
11955., Jetzt unternahm er eine Reise durch die wichtigsten Städte
Üßulschlands, und in Lübeck scheint sich Sein lluf zuerst begrün-
det zu haben. Hier fertigte er das Monulltenl" des Bürgermeisters
Rhode in'der Domkirche, welches selbst _in mehreren Blättern öf-
fentlich gewürdiget wurde. lin Iahre 1790 fertigte er zu llottweil
die Büste des Bürgermeisters Gassner. und frühe;- melu-ere sehr
gelungene Bustcn Iilopstuck's, mit welchem der liiiiisller Freund-
schaft geschlossen hatte. ,In lllaiilz führte er das Hilduiss des letz-