Qhhniillelr ,
Joseph
Daniel.
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Zahlreich sind auch die Entwürfe und Studien. welche er ISQJ!
zu einem von seiner Vaterstadt projektirten Dcnliinalc auf gilt
gifähriite ilubelfeier des Iiöni s Maximilian fertigte. was a er
niitht zbur Ausführung kam. Iiii Jahre 1820 fand Ohlinxü-ller bereits
Gelegenheit, in einem umfangreicheren und schwierigeren Bau-
Wßrlte seine Kräfte zu versuchen. Damals erging von Dresden aus
an die deutschen Architekten die Aufforderung, Plane ßinluäcntle"
zu einem Gebäude, welches zur Aufnahme öffentlicher Schaugegeii-
Stände jeder Art bestimmt wäre, das demnach passende Räume lllv
Rcitliiinstler und Seiltänzer, ein Theater für optische Darstellung
gen, Säle für Menagerien, Naturaliensammlungen n. s. w. enthal-
ten sollte, mit einer dem Ganzen entsprechenden Facade ohne
grosse Pracht, so dass dieses Gebäude mit dein bereits im grie-
chischen Styliälerliauten Haufhaulsetauch eine Zierde des Platzes
wii e. O ilmü er erfuhr den Aii'ru' erst s rät, um so ionn e er
Im; ausgizführtere Skizzen einsenden, in viielehen aber keiner der
wesentlichereri Theile ausser Acht gelassen war, so wie das Ge-
bäude auch in der gesaininten inneren iinrichtiing undl gunslrluli-
tionsanlage den Forderun en (er Zwcc massig seit itiii wastigieit
genügen würde. g
Bei allen diesen Arbeiten fand Ohlmüller auch immer noch Ge-
legenheit, seiner Liebe zur altdeutschen Baukunst nachzuhiingen,
da nach und nach sein ganzes Wesen von der Schiinheit und ßc-
deutsamkeit derselben durchdrungen ward, In seinem NaCliliiSSß
befinden sich die maiiiiigfiiltigstcn Ideen und Studien, undhes lasst
sich aus dieser, glätten; nachweisen, wie Ohhnüller stufenweise
immer tiefer das Wesen dieser Kunst erfasste. Es sind diess Ent-
würfe und Zeichnungen zu Wohnhäusern, Pracliigeiiiiuilen, Iiir
chen und Thiirmen, meistens überaus zierlich gezeichnete Oder
auch auf das fleissigste in Aquarell ausgeführt. Ueberaus zierlich
und aniiiuthig gezeichnet ist die Facude einer Kirche mit zwei lciClilI
dnrchbmchenen Thürrneiti an den Ecken der Vorderseite. die durch
eine Gallerie verbunden sind. Dann findet sich in seinem Nach-
lasse neben verschiedenen Grundrissen und schön in_ Aquarell aus-
geführten perspektivischen Ansichten und Durchschnitte!) ein gruss-
artiger Entwurf zu einer bayerischen Buiiineshalle iin gothiselien
Style. Die Ausführung hiittc indessen zu _viele Mittel in AIP
spruchlgßnoniinen. Die GPUIIClfOYITIYdlCF Helle ist leiäeiis gclgichiiä:
ein A0 iteck, dessen Ecken siimmt ici spitzwini ici fillägß 1'091
sind, so dass das Ganze .einen Stern mit 16 Siiitzen bildet. Strebe-
bögen, nach dem Viertelkreise geformt, _verbinden die 16 Thurin-
chäii der Ecken mit dem mittleren töeckigen Unterbau. Alles dic-
scs ist zierlich in Aquarell ausgeführt. Es findet sich aber auch
ein Plan zu einem iihnliclliien Geääiäiie äm Sftecllllschn" äunsulffnfsliylc
vor, ein lau es, einsiiii; iges e aiice im secissuu igfm ._npi uS.
So hatte Ohii;müll(3l' allmählig angefangen, die ursprünglich vo_n
König Ludwig erfasste Idee einer bayerischen.Rnhnieshalle fuijdie
Ausführung vorzubereitelnl und nach allen Seiteln hliu auggulbilclen,
indem er ihre Verwirt; iciung sogar im grieciiscien tye ver-
suchte, zuletzt aber doch beim altdeutschen Styl stehen blieb. Er
machte jetzt einen zweiten Entwurf in reicher Entwicklung und
Fülle der Formen. Ein solcher zeigt einen aclitßßltigen Aufbau,
dessen unteres Stgckwerk einen Rundbau bildet, der von siehe"
Ciipellen umgehen ist, in deren baldachinartig uberdeckten Nliche"
die Büsten berühmter Männer zu stehen kommen sollten. Üeber
diesem Baue erhebt sich ein zweites inindcr umfangreiches, rundes
Stockwerk, und das dritte, noch mehr zurüclitretende Stockwerk