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Odevaere.
O dieuvrc ,
Jean.
zu maehem Seine Schlaehtbilder zeigen einen Iiiinstler, bei wel-
chem die Kräfte nicht hinreiehten, zum höchsten Ziel zu gelangen.
Auchin anderen Werken bleibt zu wünschen übrig, selbst in der
Färbung, die bei diesem liünstler nicht die vorzüglichste ist. Auf
sQlchefWeise wird Odevaere in der Kunstgeschichte keine sehr
merkwürdige Rolle spielen. Er sah in der letzten Zeit seines Le-
bens selbst noch den Enthusiasmus schwinden, welchen früher
seine liunst erregte. Seine Galathea, welche er 1827 in Brüssel
ausstellte, hatte wenig Aufmerksamkeit auf sich gezogen; sie be-
friedigte weder im Colorite, noch in Zeichnung und Ausdruck.
Dagegen fand ein früheres Werk: Narcissus, der sich im Wasser
besteht, allgemeinen Beifall, und man zählte es zu, den besten
Werken des Künstlers. Es ist in de Bast's Salon de Gand abge-
bildet, so wie das Bild der Phädra, die dem Theseus ihr Verbre-
chen gesteht, ebenfalls ein früheres Gemälde. In den beiden letz-
ten Jahren beschäftigte ihn die Ausarbeitung eines Werkes über
die schönen liünste in Italien seit ihrem Aufblühen bis auf Ita-
fael: De la splemleur des beaux-arts en Italic jusqtfa Raphael,
5 Bände mit schönen Zeichnungen.
Odevaere wurde zur Zeit der Restauration vom Iiönige nach Pa-
ris geschieht, um die aus Belgien entführten Kunstwerke zu rekla-
miren, was der Künstler mit solcher Zufriedenheit bewerlastelligte,
dass ihn der König zum Ritter des belgischen Löwenorden ernannte.
Das vom liünige begründete niederländische Institut überreichte
ihm das Diplom eines correspondirentlen Mitgliedes, und mehrere
Städte überschiclaten ihm Medaillen. Er war auch Mitglied der
Akademie von St. Luca in Ronnbso wie anderer Akademien.
Lignon stach inach ihm das Bildniss des Erbprinzen von Ora-
nien, N. P. de Vlamynkjenes des Königs. d'en Nat-cissus, der sich
im VVasser besieht, die Schlacht von Nieuport, Rafael von Bra.
mante dem Pabste Julius II. vorgestellt.
Mit Paelixik, von Bree, Ducq, Gouband und Renard vereinigte
er sich 1828 zur Herausgabe der Fastes belgiqiles, Gallerie lithugr.
des principeaux actestcPhei-oisme civil et militaire. Jobard in Brüg-
sel hat den Druck geleitet. Odevaere hat selbst Blätter litho-
graphirt. 1
Odevaere, Maler zu Gent, ein jetzt lebender Künstler, vielleicht
der Sqhn cles' Obigcn. Er malt besonders Viehslüclae. Im liunst-
blattc von 1857, wird seiner" erwähnt, wo aber der Künstler Otte-
wäre gesghrieben ist.
Odißr, E-p Maler zu Paris, ein jetztilebencler vorzüglicher Künst-
lexydessen Ruf schon seit mehr als zehn Jahren gegründet ist. Ei-
nige seiner Bilder sind auch im Iiupferstich bekannt. G, Mail:
stach 1832 Un Dragun de 1a garde (Russie 1812), und als Gegen
stiick 1835 Mort de Roland (ßonceveaux); Wßgel Un dragon de
15: garde, das oben erwähnte Bild. In] Jahre 1857 malte er den
Genius Venedigs auf den Trümmern seiner Stadt, eine ailcgorisch
gut aufgefasste Figur, wie es im Iiunstblatte fies bezeichneten Jah-
res heisst; nur in der Ausführung S011 das Bild wallßhßs zu wün-
schen übrig lassen.
Odleuvre: Jean, Blalcr und Kllfßlhäüdlßl" zu Paris, der um die
Mille des VOrigen Jahrhunderts thätjvg war. Er ist besonders durch
eine Sammlung von Bildnissen bernhmter Männer bekannt, welche
von den besten Künstlern der Zelt gestochen wurden. Auch äl-