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Nosseczky ,
Franz.
Siard
Nostre ,
Andreas
NOSSCCZky, Slard Franz; der Sohn des Obigen und Maler,
wurde 1695 zu Prag geboren. Er übte während seiner Studien-
jahre zugleich auch mit Erfolg die Malerei, und selbst dann noch,
als er 1721 als Prämonstratenser des Stiftes Strahow in Prag das
Ordensgelübde ablegte. Er war auch Prediger, hinterliess aber
dennoch zahlreiche Malwerhe, sowohl in Fresco, als in Oel. In
der Dechantey zu Saatz malte er 1721 das Leben des heil. Johann
von Nepomuek, dann den Plafond des äbtlichen Syeisesaales in
Slfahüw, 1752 die Marienlsirche zu Sepelsau, die Residenz in
Chysska, die Decke der Ursulalsapelle auf dem Strahow, und meh-
rere andere Cupellen daselbst, die alte Bibliothek des Stiftes Stra-
how, das Summerrefectorium etc. In seinen Oelmalereien folgte
er der Manier Santa's. Im Stifte Strahow und in den Kloster-Kir-
chen von Prag und der Neustadt sind Altarbliitter und kleinere
Bilder von ihm, deren Dlabaez erwähnt. Im Stifte Strahow ist
auch sein eigenes Bildniss. Starb 1755.
A. Birclshart stach nach ihm einen St. Norbert.
Nossek oder Noska, Wenzel Heinrich, Maler, de, 11131607
in Prag lebte. Ist vielleicht mit dem kleinen Wenzel Eine Person.
Nosseni, Giovanni ltlaria, Architekt und Bildhauer, wurde
154i in Lugano geboren. Er trat 1575 mit seinen Gesellen und
Jungen in Dienste des Churfiirtren von Sachsen, und hinterliess in
Dresden verschiedene Werke. Von 1588 95 errichtete er das
berühmte Freibergische Mausoleum und die reiche Begräbnisslaa-
pelle im Dome. In D. Schirmcrß Beschreibung dieser Kapelle
(Freib. 161g) ist eine grosse Abbildung derselben, von Ch. Vogel
gestochen. In der Sopliienlurche zu Dresden wurde 1606 491-25 E1_
len hohe Altar aus Marmor nach seinem Entwurfe gefertigt, und
auch die zwei Alabasterstattxen von St. Peter und Paul (inscllist
sind sein Werk. Nosseni erwarb sich Verdienste um die Entde-
ckung der sächsischen Marmorbriiehe, und als Architekt war er
nicht minder verdienstvnll. Man datirte mit ihm und Paul Buch-
ner eine neue Epoche für die Baukunst in Sachsen. Man errich-
tete ihm schon bei Lebzeiten in der Sophienliircbc zu Dresden
ein Monument, welches erst 1354. zerstört und in der Vorhalle der
Kirche unvollständig wieder aufgesetzt wurde. Er starb 1620.
J. liellerthaler stach nach seiner Erfindung acht Blätter biblische
und andere historische Darstellungen; E. Sadcler und J. DiYCClMSlÄ
stachen zwei Allegorien auf die Monarchie-n, und Sadelcr auch
noch die Statue des Nehucadxiezar, ein grosses UU(l_SOlt6HES Blatt.
Auch ilogePs Stich der erwähnten Begriibnisshapelle 1st selten. Sei-
ncr erwähnten mehrere Lokalschriftsteller.
NOSUG, Andreas lß, Nialer und berühmter Gartenliiinstlor, von
Geburt ein Italiener, durch welchen Ludwig ällv- von Frankreich
einen ungeheuren Luxus in Anlegung der Garten lsenncn lernte.
E? legte die Gärten von Vaux-lc-Viconite, Versailles, Trianon,
St. Germain u. s. w. an, der bald nflqhllß? auch in Deutschland
der herrschende wurde, und zuletzt In Geschmacklosiglseit aus-
nrtete.
Man schreibt ihm die Erfindung der sogenannten Parterre, der
Bogen, der Labyrinthe, der mit Muschelwerl: verzierten Grotten
u, s. w. zu, und damit verschwendete der König ungelieuere Sum-