der wurden mit grossem Lobe erhoben, andere wurden wieder we-
niger grünstigbeurtheilt. Im ,Ganzen aber glaubte man, dass Noth-
cote's alent im Ausdrucke sich am glänzendsten zeige. Auch in
der Composition räumte manihm Vorzüge ein; noch mehr aber
in der Färbung. Dieses Verdienst erkennen auch neuere Run-strich-
ter an. _So sagt Dr. Iiugler, Geschichte der Malerei II. 2g8,_dasl
dieser Künstler durchweg eine gewisse Kraft in der Färbung habe,
ohne den weiteren Verdicnsten seines Meisters oder den Vorzügen
des Opie gleich zu kommen. Doch auch im Ausdrucke lässt ihm
die Nachwelt noch theilweise Ehre widerfahren. Dr. Waagen (Iiunst
und Iiiinstler etc.) sagt z. 3., dass ein Gemälde des Sir Thomas
Baring, welches den Besuch des Richard von Yorck bei dem al-
ten Monimer im Getäimgmsse vorstellt, Köpfe von großer Wahr.
lieit und Individualität habe. Ein Bilduvon grosscr Wirkung ist
auch jenes mit der letzten Scene aus Ilomeouund Julie in der-Sa]-
benVSammlung. Der" Bruder Lorenzo ist hier das Bildniss des
Künstlers" Auch bei Fiorillo und in andern frühem Schriften {in-
den vvirdie Darstellungen aus Shakespeare hervorgehoben. Er
malte deren mehrere für Boydell, der sie für seine bekannte Sha-
ltesbeare-Gallerie stechen liess. Für diesesPrachtwerls malte er
König Johann, Act. IV. S. 1, gestochen von R. Thew; Iiönig Bi-
V. S. 2, gestochen von demselben; eine Scene aus
dem ersten Theil von Heinrich VL, Act. 5, gestochen von
demselben; eine andere aus dem dritten Theil von Heinrich VI,
Act. 5, gestochen von Th. Ryder, und die siebente Scene den
fiiniten Aktes, gestochen von J. B. Michel; Romeo und Julia,
Act. V. S. 5, das im Besitze des Th. Barin" befindliche Bild, ge-
stochen von P. Simon; Richard IIL, Äct. läf. S. 5, gestochen von
J. Hcath; Romeonnd Julic, ACY- I- 5- 5, gestochen von A. Smith;
Bnmeo und Julie, Act. IV. S. 5, gestochen von P. Simon; Bi-
chard IIL, Act. III. S. 1, gestochen von B. Reading. Zu seinen
besten Werken werden noch gezählt: Jael und Sisera, die Rettung
des Capitain Englefield untLeines Theils der Schiffsladung des Cen-
taurs, der Tod desPrinzen von Braunschweig beim Austritt der
Oder, das Bild eines Löwen und eines Tiegers, die noch auf der
Leinwand Schrecken erregen sollen, jenes des verliebten Löwen und
der Löwin unter den-Jungen, der gepriesene Irtampf des Geiers mit
der Schlange, die Bildnisse des Königs von England, des Admi-
rals Hyde Parke, des Kaisers Napoleon, des düster "ernsten God-
win, des Viceadmiral Hood, des berühmten Schauspielers Betty-
Roscius, einmal als Hamlet, das anderemal, wie, ihn die Musen
Bildnisse berühmter Londoner Schauspielerinnen, in den Tempel des
Ruhms führen, u. S11 w. "Alle diese Werke sind aus der Bliithic-
zeit des Künstlers, und an diese reihen sich viele andere, da North-
-cote_ noch im achtzigsten Jahre arbeitete. ,Was von Th". Gaugain
(Schiffbruch des Centaurs), J. Parlier, W- Ward. Fisinger (Lord
Hüod), J- Murphy (Le tigre), J. B. Smith, C. Iinight, Earlom
(der Löwe, die Löwin mit den Jungen) gestochen wurde, siehe die
Artikel dieser Iiünstler.
Er gab auch sechs Blätter heraus, Welche die Arbeit und die
Faulheit darstellen. Es ist diess die Geschichte zweier Mädchen,
wovon eine elend im Hospital stirbt, während die andere sich glück-
lich vcrheirathet. In seinem hohen Alter befasste er sich mit Zeich-
nungen von Fabeln, die originell und geistreich aufgefasst sind.
Schon in früher Zeit hatte der Künstler mit ausserordentlichem Bei-
dfalleThiei-e gemalt, und- auch in diesen späten Zeichnungen be-
wies er noch sein großes Talent in Darstellung thierischer Natur.