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Noragger, Christopher Nobel v.
Nprblin, S. L. W.
Noragger, Chrlstopher Nobel von, dänischer Oberstlieutenant
und Stammherr auf Sandhuh und Fyen, wurde 1751 in" Odensee
geboren. Er malte in Oe], in Miniatur und Pastell, Bildnisse und
andere Darstellungen. Dieser geschickte Künstler malte alle Iiö-
nige aus dem Oldenburgkchen Stamme auf Pergamexxt, "und über-
sendete diese Blätter der Kaiserin Catharina II. von Russland. Dann
copirte er gute Bilder von Rembrandt, van Dyck u. a. Starb 1807.
NOrbCTt: Pater; Eine Person mit Norbert Grund.
Norblin de la Gourdaine, Jean Pierre, Mai" "m1 gamma
wurde 1745 zu Misy-iaut-Yonnc (Basse Bourgogne) geboren, und
von dem siichsisch polnischen Hofmaler Casanova unlerriclytgt,
Nachdem er 1771 den grosscn Preis der Dresdner Akademie erhal-
ten hatte, ging er mit dem Prinzen Adam Czartoryslsi nach Polen,
und hier nun war er auf mannigfaltige Weise thätig. Er errich-
tete eine Malerschulc, aus welcher verdienstvolle Männer hervor-
gixigen, wie M. Plonslai, A. Orlowslsi u. a. Der Iiönig Stnnislaus
August Poniatowski ernannte ihn zum Hofmaler mit den Präroga-
tiven des Adels. Seine Verdienste wurden auf das ehrendste aner-
lsannt, und zahlreiche Bestellungen waren die Folge. Man findet
von ihm in Polen historische Darstellungen, Bildnisse, Schlachten
und Gcnrestiicke. Auch in Frankreich hinterliess er VVerlae; denn
Norblin kehrte 1804 in sein Vaterland zurück, und blieb bis zu
seinem 1850 erfolgten Tod daselbst. Er malte noch immer fort,
jetzt aber nur mehr zu seinem Vergnügen. Nebenbei radirte er
auch in Kupfer, und brachte nach und nach 77 Blätter in Rem-
brandfs Manier zusammen, biblische Darstellungen, Studien einzel-
ner Figuren und Köpfe nach der Natur, Landschaften, Schlachten
u. a. Eine grosse Anzahl von Blättern dieses Rembrandtesken Werkes
ist mit dem Namen des Künstlers oder mit N. undN. f. bezeich-
net. Wenn auch noch ein W dabei steht, so bedeutet dieses War-
sowie, weil der Iiiinstler lange in VVarsehau lebte. Diese Blätter
erschienen gleich nach dem Tode des Künstlers in Paris, und so-
wie 1780 und die folgenden Jahre seine Gemälde mit Enthusiasmus
aufgenommen wurden, so fänden auch jetzt seine Blätter die höch-
ste Anerkennung, während viele seiner Zeitgenossen vergessen sind.
Das Format derselben ist verschieden, f0l., 4., 8., 12. Darunter
befindet sich zweimal sein eigenes Bildniss. .Bei VVeigel kostet die-
ses VYerk 20 Thl.
Norblin, Sebastian Ludwig Wilhelm, Maler und Sohn des
Obigen, wurde 1796 zu Warschau geboren, und von seinem Vater,
der sich von dem Gute seiner Familie auch noch de la Gourdaine
nannte, in den Anfangsgründe!) der Kunst unterrichtet. Hierauf
kam er nach Paris unter Begnaulfs Leitung, und da beniitzte er
seine Zeit so wohl, dass er bereits 1822 beim Cßncurse, welchen
das französische Institut ausschrieb, ehrenvoll gennnm Wut-d; 1m
folgenden Jahre erhielt er den zweiten gYOSSCH Preis, und 1825
endlich den ersten, mit dem Bilde, welches nntigune vorstellt, wie
sie von Soldaten Greon's begleitet, im_Begr1lTe_ steht, ihrem Bru-
der Pnlynices die letzten Ehren zu erwßlsßll- Hierauf begab er sich
nach Italien, wQ er noch 1830 thätig war. Im Jahre 1827 malte er
in Rom den Cyparissus, über den Tod seines Hirsche-s trauernd,
und 1830 sendete er eine Co ie der Ratäelkehen Madonna die Fo-
ligno nach Paris. Später malte er den Tod des. Phalarii;