Volltext: Müller, Jan. [vielm. Jens Peter] - Passe, Wilhelm de (Bd. 10)

Nod, 
Pet. 
Paul 
Jos. 
Noel , 
Alexis 
Nicolasl 
251 
von Spanien und Portugal, und weiter fort. Er fertigte überall 
Zeichnungen nach der Natur, und mit besonderer Treue stellte er 
die bewegte See dar. Auch seine Schiffe sind auf das treueste 
nachgebildet. Die Erscheinungen des Meeres nahmen so sehr seine 
Aufmerksamkeit in Anspruch, dass er oft die Gefahr vergass, die 
ihn umschwebte. In Darstellungen] bewegter Sceneu war er daher 
besonders stark. Die meisten seiner Zeichnungen sind sehr fleissig 
in Gouache ausgeführt, und von einer liraft der Färbung, dass 
sie beinahe Oelgemiilden gleichlsonnnen. Gegen Ende des vorigen 
Jahrhunderts "liess sich der Iiiinstler in Paris nieder, und da nun 
malte er auch Seestiiclae in Oel, ohne jedoch die Zeichnung in 
Gouadie zu vernachlässigen. Maul sah von 1800  1312 auf de!) 
Salons Werlac von ihm ausgestellt, Bilder der ruhigen und stiire 
mischen See, Ansichten von Seehäfen, Angriffe zur See, bren- 
nende und gescheiterte Sehilfe, oder solche, wie sie mit ihren 
majestätischen Formen prangen, vor Anker liegen, oder dphinse- 
geln bei Tags- und lllondhelcuchtung. Ansichten von Seestädten, 
wie jene von Gibraltar, Cadix, Lissabon, Alexandrien u. s. w. 
F. Hegi stach nach ihm die Ansichten von Cadix und Gib- 
raltar.  '  
Noel, Peter Paul Joseph, Genrexnaler, wurde 1739 zu Maulsorl 
an der lWaas bei Dinant geboren. Er lernte die länfangsgriincle 
der Kunst im väterlichen Hause, bis er endlich nach Dinant kam, 
um bei Leun sich weiter auszubilden. Hier lebte er fiinfllabre 
im Hause dieses Meisters, dann aber ging er nach Antwerpen zu 
Herreyns. Er gewann da mehrere Preise der Akademie, ein glei- 
ches in Brüssel, und nicht" geringeres Aufsehen erregte er später 
in Paris, wo er noch Suhwebaclfs Unterricht genoss. Zuletzt un- 
ternahm er auch eine Reise nach Rom, und endlich liess er sich 
in Brüssel nieder. Nuel hatte den Ruf eines ausgezeichneten Künst- 
lers, und man glaubte, dass er die niederländische Kunst wieder 
auf die Stufe der älteren Meister leiten werde, als er 1822 in der 
Bliithe der Jahre starb. Er wählte das lJlJTlGS-liß Genre, in welchem 
er aber stets Anstand und Zartheit des Ausdruckes beachtete. Seine 
Bilder erfreuen durch die originelle YVahl der Gegenstände, durch; 
die Schönheit der Färbung und die Zartheit der Behandlung. Sie 
sind in den Cabineten der Liebhaber zerstreut. "Im Museum zu 
Antwerpen sieht man jenes Bild. welches 1821 auf der Briisseler 
Iiunstausstellung so grosses Aufsehen erregte. Es stellt einen Bauer 
vor, der durch seinen Fall einen Obstkram in Verwirrung bringt, 
wodurch unter seinen herbeigeeilten Nachbarn allerlei lächerliche 
Scenen entstehen, Der Schauplatz 1st__der Gemiisemarkt zu Amster- 
 dann. Man erklärt diess als das vorzuglichste Gemälde des Künst- 
lers.  
Noel: Alexls NiCOlEIS, Zeichner, Lilhograph und Maler, wurde 
1792 zu Clichy-la-Garenne geboren, und von seinem Vater, den 
wir indessen nicht kennen, in den Anfangsgriinden der Kunst un- 
terrichtet, bis er nach Paris sich begab, um unter David sich 
weiter auszubilden. Noel lebt noch gegenwärtig; in Paris, wo'er 
Sei! 1810 Werke zur Ausstellung brachte. Es sind diess historische 
Landschaften, architektonische Ansichten, Jagden, Stromansich- 
m? und andere Bilder in Oel, dann Zeichnungen in Sepia und 
Lllhoßnlphien. Im Jahre 1827 und 23 wurden ihm bei Iiunstansstel- 
langen zu Duuai und Cambrai Ehrenmedaillci: ertheilt. Er hilll ßuCll
	        
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