240
Nilsoni,
Johann
Esaias.
und gräfliche Personen liessen sich von ihm malen. Bei zuneh-
menden Jahren verlegte er sich indessen mehr auf das Zeichnen
und Iiupferstechen, da er eine ltiuxisthaxidlting gegründet hatte.
Unter seinen Blättern sind mehrere sehr sehiitzbar, besonders jene,
die er in der Manier Holzer's und nach den Fresken und Oelbil-
dern des letzteren gefertigct hatte. Er stach auch mehrere Bild-
nisse in allegorischen Einfassungen, welche damals sehr beliebt wa-
ren. Auch gefiel er sich selirin Darstellung von Arabeslten und an-
deren Schnörlteleien; allein die Mode liebte damals derlei Dinge
auch in den Produkten der Industrie, und auch in unseren Tagen
sehenlit man den alten Bneocostiicken wieder grosse Aufmerksam-
keit. Nilson war zu seiner Zeit ein hoehgeachteter Künstler. Schon
vor 176i erhielt er den Titel eines churpfi-ilzisehen Holinalers, und
1766 wurde er Mitglied der kaiserlichen FranciscischemAkademie
in Augsburg und Wien, welche ihn iiberdiess noch zu einem Ma-
gister liberalium artium erhob. Im Jahre 176g wurde er an J, E,
lliedingefs Stelle zum Direktor der Stadt-Zeichnungsakademie er-
nannt, und jetzt gab er sich alle Mühe, dieses Institut neu zu or-
ganisiren; nebenbei trug auch P. von Stetten jun. zur würdi-
geren Gestaltung. desselben bei. Ein Nachltömmling dieses Künst-
lers, Lict. C. A. Nilson, setzte in seiner Sammlung belehrender
Aufsätze, Augsburg 1331, alles dieses weitläufig auseinander, wo-
rauf wir Neugierige verweisen. Folgende Blätter gehören zu sei-
nen besseren, In der berühmten Sammlung des Grafen Stern-
herg-Manderscheid waren derenmehrere.
1) David a Stetten, Duurnvir Reip. Aug._17Ö8- Mens. FGlJL,
nach A. Grad. Gutes Blatt. ful.
2) Ferdinand lVIarchio Badensis 1771. Sehätzbares, reich ver-
ziertes Bildniss, fol.
5) Johann Georg IIL, Churfiirst von Sachsen, in ovaler Ein-
fassung, mit E. N. bezeichnet, fol.
4) Muriz, Prinz von Anhalt, zu Pferd, fol.
5) Clemens XllL, aus der Familie der Rezzonieo, fol.
6) Effigies Alcuini Abbatis Caroli Magui, nach einer in der
Abtei zu Einsiedel befindlichen alten Malerei, fol.
7) Peter IIL, Czar von Russland, fol.
8) Johann Georg Gliitzl, Batisb. Reipubl. Consul , nach F. A.
S an, fol.
g) Glbclofredus Christ. a lllaemingen Reipubl. Hatisb. Consul,
nach A. Grad, 1772, fol.
16) Marcus a Schnurbein, Ser. Electoris Sex. Cons., nach A.
GraFf, 1776. Schönes Blatt, fol.
M) Franciscus L. llum. Inip., fol.
12) Maria Theresiai Rom. Imperatrix, fol.
15) Fridericus, Bei: Borussiae, fol-
14) Das Bildniss des Künstlers, um t78O_ gßäfßßhßn, sehr ähnlich.
15) Frescogemiilde an und in öffentlichen und Privathiiusern
Augsburgs von J. Holzer gemalt, eine Folge von 28 Blät-
tern mit dem Titel: PiCturae a Frcsco in aedibus Aug. Vind-
a J. Heizer, sculpt. a Nilson, lOl. und qu. fol. In
dieser Sammlung finden sich Madüllllenbilcler und andere
heilige Darstellungen, dann auch dir berühmte Bauerntanz
ehedem an einem Gasthause zu Augsburg gemalt. Die Fres-
cobilder sind fast alle zu Grunde gegangen, und so ist Nil-
son's Nachbildung desto schiitzbarer.
16) Die vier Jahreszeiten, 14 Blätter mit gut geordneten Figuren,
für J. Bruclaefs 1765 verfertigte und von G_ Seyfer; in Mu.