Neyer,
Neyts
oder Nyts,
Gilles
oder Aegidius.
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V Q
Neyer, Frlßdrlßll, Graveur und Kupferstecher, wurde um 1785
in Erfurt geboren, und als armer Knabe war er anfangs last ganz
auf sich selbst beschränkt. Er schnitt Pettschaften, die grussen
Beifall fanden, und selbst ins Ausland kamen. Dann stach der
Künstler auch in Kupfer, bediente sich der Radirnaclel, und übte
überhaupt mehrere Iiünste. Später scheint er sich nach St. Peters-
burg begeben zu haben, wo sich in den lYIemoires de lüicademie
inxpöriale des sciences dc St. Petershuurg ern Fr. Neyer nennt, auf
Blättern, welche Thiere und Landschaften vorstellen, 1809- 1818-,
Neykanl, s. Neulaam.
Neysser, Wenzel Bernhard, Hupferstecller zu Prag um 1700.
Man hat von ilnu 12 kleine Blätter, welche die Familie des heil.
Norbert vorstellen, 1701 gestochen, 12.
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Neyts oder Nyts, GIllOS oder Aegldius, Zeichner, Maler und.
Radirer, der um 1650 1690 bliihte. Seine Lebensverhiiltnisset
sind unbelsannt, man weiss nur, dass er sich in Holland und in
den Niederlanden aufgehalten habe". Neyts malte Landschaften und
Jagdstüclse, deren zwei in der k. Gallerie zn Dresden aufbewahrt
werden, 1681 geizialt. In der gräflich Schönborxfschen Sammlung
ist von diesem seltenen Meister eine Landschaft, und bei Gelegen-
heit der Anzeige dieses Besitzes hiess es, dass Neyts in diesem
Bilde sowohl durch den Zauber seines Helldunhels, als auch durch
die Zierlichkeit der Behandlung, durch die Wahrheit der Tinten
vom kräftig belaubten Vorgrunde an, bis zu den duftigen Bergen-i;
und der klaren Luft entziiclse. In einem Zimmer der Börse zu
Antwerpen sah Descamps ein Gemälde. welches eine Akademie vor-
stellt. in welcher Maler und Bildhauer nach dem Leben zeichnen.
In der Sammlung des H. de Jongh waren zwei Zeichnungen von
"Wasserfällen. In der Sammlung des Grafen von Elz zu Mainz
war ein Bild mit einem aus G. Ny bestehenden Monogramme, wel-
ches Wahrscheinlich diesem Iiiinstlcr angehiiret. Anf seinen Radi-
rungexi findet man es nicht. lm Cataloge der Sammlung des Di-
relaturs J. C. Spengler zu Cnpenhagen, die 1859 zerstreut wurde,
sind drei Landschaftszeielmungen von Neyts beschrieben; eine leicht
aqtiarellirt, die andern leicht mit der Feder angelegt und getuscht.
Bartsch P. gr. IV.- 506 ff. beschreibt 10 radirte Blätter von Neyts,
wvelche zwar nicht von einer geübten Hand zeugen, aber von kräf-
tiger YVii-kung sind, welche er durch die verständige Abwechslung
mit dem Stichel und der Nadel hervorbrachte. Das Verzeichniss
bei Bartsch ist indessen nicht vollständig; andere Blätter gibt der
BigaPsche Catalog und die Geschichte der hiinigl. Rupferstichsamm-
lung zu Copenhagen von F. von Piumehr und M. Thiele, Leip-
zig 1855, an. Die Numern 1- 10 sind von Bartsch erwähnt,
11 15 im RigaPsehen Cataloge, 14 ff. von Bumohr und Thiele.
Einige dieser Blätter sind numerirt.
1) Landschaft mit Ruinen und einem verfallenen grossen vier-
eckigen Thurme links nach dem Grunde zu. Rechts vorn
läuft ein in den Mantel gehiillter Mann mit dem Hunde.
äeehts unten steht ganz klein: G. Neyts inc. H. 5 Z. 4 In,
r. 5 Z.
2) Das Dorf am Ufer des Flusses, der den ganzen Vnrgfllüd
einnimmt. Von dem Hause zur Rechten führt ein Weg nach