Volltext: Müller, Jan. [vielm. Jens Peter] - Passe, Wilhelm de (Bd. 10)

Neureuther , 
Ncureuther , 
Engen 
Napoleon. 
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179g Churfiirst von Bayern wurde, nahm er den jungen Künstler 
mit sich nach München. Im Jahre 1806 schickte ihn liiinig lNlaxi- 
miliun nach Italien, und hier nun fiihrte Neurc-uther während ei- 
nes Zeitraumes von drei Jahren mehrere Zeichnungen und Gemälde 
aus: eine Ansicht vom Lago Maggicirc, eine solche vom Lago di 
Cunio und andere. Bilder aus ltaliens reicher Natur. Eine be- 
deutende lirankheit zwang ihn endlich zur Rückkehr nach lVliin- 
chen, und lauge dauerte es, bis die Folgen derselben gehoben wa- 
ren. Er konnte aber auch das hrliiuchxier lilima nicht ertragen, 
und suchte desswegen in Mannhciln ein milderes. Im Jahre 1814 
wurde er endlich als Zcichnungslehrer am Gymnasium zu Bamberg 
angestellt, wo er 1850 starb.  
ltlan hat von diesem Iiiinstler eine bedeutende Anzahl schöner 
Bilder in Oel und Gouache, Ansichten aus Italien, solche vom 
Heidelberger Schlosse, aus der Uuigegend Bauibergs u. s. w. Sie 
sind gewöhnlich auf das reichste ausgestattet, trefflich in Farbe 
und Haltung. 
T  
Slgureuther, Engen lXapolcon, Maler und Itadirer, wurde 1306  
zu Miixichen geboren, und von seinem Vater Ludwig in den An- 
lhngsgriinden der Iiunst unterrichtet. Er hatte bereits in Baunberg, 
wo Ludwig lXleui-euther lebte, im landschaftlichen Fache, so wie 
im Portraitzeichnen schöne Proben eines gliiclalichen 'l'alentes ge- 
liefert, in seinem 17. Jahre begab er sich aber nach München, wo 
siclr dasselbe in unerschiipllicher Mannigfaltigkeit auf das Vollkom- 
menste entwickelte. Unterstützt von dem höchstseligen Könige Ma- 
ximilian besuchte er in München zuerst die Alsadexxiie, um sich im 
Landschnftsnialen auszubilden, nach dem Tode des Königs zwan- 
gen ihn aber Verhältnisse, auf eigenen Erwerb zu sehen. Diesen 
bot ihm sein lYleister P. von Cornelius, welcher schon früher die 
vorherrschende Neigung des jungen Iiiinstlers zur Arabcslae be- 
merkte. Cnrnelius malte damals seine grandiosen Bilder in der 
kiinigl. Glyptothels, und da nun fand Neureuther Gelegenheit, in 
diesem neuen, bis zu jener Zeit nie mit sfuhfhcm Geiste gepflegten 
Iiunstfnche sich öffentlich zu zeigen. Er malte da im trujauischen 
Saale zum Theil die Blumengewinde und Arabeslien; letztere nach 
den Entveiirlcn des P. von Cornelius. Diese Bilder gehören zu den 
ersten, welche Neurenther in Farben ansliihrte. Seiner früheren 
Zeit gehören aber auch die Malereien in den Arkaden des hönigh, 
Hofgartens an. Er malte die schönen Waden, und C. Sippmanil 
die Bluxnengewinde, Gleichzeitig mit diesen Werken und theil- 
weise noch früher entstanden kleinere Blätter, die seit O. liungäs 
Versuchen einzig in ihrer Art dastehen. Es sind dies die Band- 
zeichnungen zu Giithe's Balladen und. Romanzen, die von 1829 
bis 1859 m fiinf Heften erschienen. Die Versuche, welche er an- 
fangs auf den Rath von Cornelius nach Gilthds Romanzen machte, 
erwarben sich in solchem Grade den Beifall des Dichters, dem er 
sie zur Ansicht iihersandte, dass Neureuther sie selbst mit der l'e- 
der auf Stein zeichnete, und diese Coinpositionen enthalten die 
obigen Blätter. Es waltet darin originelle Phantasie, Fülle der 
Gedanken, reiche und charaktervolle Auffassung der mannigfaltig? 
sten Naturlbrmen und hewunderungswiirdige Gewandtheit, solche 
m leichten und freien Ziigen des Ornaments auf eine dem Auge 
Wflhlgefällige. dabei ungebundene, spielende Weise zu vereinigen- 
DlQF-e Randzeichnungexi erwarben daher dem Künstler die unge- 
lllßlltß Aufmerksamkeit des Dichters selbst und des grösseren Iiunst- 
,Publ1lil1ms. Den darin herrschenden Charakter," das Forlspirlnen 
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