Volltext: Müller, Jan. [vielm. Jens Peter] - Passe, Wilhelm de (Bd. 10)

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Neuräxxter, 
Augustin. 
Ncureuther , 
Ludwig. 
Neuräuter, Augustin, Kupferstecher zu Prag. ein geschickter 
Künstler, dessen Lebensverhältnisse aber unbekannt sind. Er ar- 
beitete schon 1704, und 1749 starb er. Dlabacz sagt, es seien auf 
seine Kosten einige Bücher gedruckt worden, er nennt aber keines. 
1) Die Ileimsuchung Mariä, eine theologische These. Aug. 
Neuräutter fec. et excudit. Pragae 1704, tul. 
2) Das Marienbild der Capuziner auf dem Hradschin, 12. 
3) St. Andreas Avellinus der Theatiner, 170.1, 4, 
 4) St. Thomas von Aquin, 1708, tol. 
.5) Der heil. Augustin, zu den Cunclusiones theologicae de Deo 
 et uno, von L. Pokurny. foi. 
Ö) Dieselbe Figur, 1715, 3- 
7) St. 'I'homas von Aquin, schön gestochen, I2. 
8) Statuae puntis Pragensis, das ist: der weit und berühmten 
Prager Brüche von verschiedenen Wohlthätern angegebene 
und von tretilichen Bildhauern iauustniiissig autgetiihrte Säu- 
lenbilder etc., herausgegeben von A. Neuräutter, Bürger und 
Iiupferstecher der königlichen alten Hauptstadt Prag Anno 
IVI.DCCXIV., fol. 
Dlabacz zählt diese Statuen auf, von a  q. 
9) Die armen Seelen, ein Altarblatt in der Ptärrlairche zu St. 
Peter auf dem Purzicz in Prag, 12. 
10) Ein Marienbiltl, mit der Abbildung des Stiftes Bönigssaal, 
nach F. Placidus, 8. 
H) St. Franz von Paula, 8. _ 
12) St. Johann von Nepomuclt, 16. 
15) Die Universitiits-Feierlichlseiten,_ in drei Blättern, 12. 
14) Abbildung der Prager ßruclse mit beiden Thiirmen und den 
Statuen. Pons pragensis etc., qu.  
15) Das prächtige Monument des Grafen Hermann Jakob Czer. 
nin, 1710 im Dom zu Prag gesetzt, nach F. M. Ranlizfs 
Zeichnung. Eines der Hauptbliitter des. Künstlers, gr. tol. 
16) Mehrere 'I'itelblätter und Wappen. 
17) Das Bildniss von Dr. Schamsky. Anno 1687, die 4. Fe- 
bruarii natus, 8. ,  
Neureuther: Ludwlg, Maler, wurde 1775 zu Jiigersburg im Her- 
zogthum Zweibriichen geboren. Seiner Eltern frühzeitig beraubt, 
nahm sich der Herzog Carl von Zvvleibriichen in Carlsberg des 
Knaben an, und da dieser Fürst die Neigung desselben zur bilden- 
den Kunst bemerkte, übergab er ihn dem Blumenmaler Wirth zum 
Unterrichtc. Der Herzog wollte schon am sechsten Tage eine Probe 
seines Talentes sehen, und dazu wählte er ein Gemälde von Wuu- 
 vernians, aus welchem Neureuther ein Pferd mit seinem Führer 
nachzeichnen musste. Diess gelang ihm vollständig, und der Hab 
zog Vwar so wohl damit zufrieden, dass er die Zeichnung einrah- 
men, und mit der Beischrift: "Am sechsten Tage seines Unterricht; 
hat Ludwig Neureuther, 15 Jahre alt, dieses gezeichnet," in der 
Gallerie aufhängen liess. Später ham er nach Zweibriiclgen 7.11 (lem 
damaligen Hofmaler C. von lYIannlich, allein bald darauf vcr- 
schcuchte die französische Revolution den Hof; auch Mqnnligh 
ging nach Mannheim, wo auch Nenreuther 1795 seine Skudiel, 
wieder fortsetzte. Doch auch hieher drangen die Feinde; sie be. 
lagerten die Stadt, und nur mit Lebensgefahr konnte Dem-er mi; 
Nenreutherxrhe Schätze der Gallerie retten. Nach dem 1'049 de, 
Herzogs Carl nahm ihn Maximilian an semen Hof, und als dieser
	        
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