Neumann ,
Anlgust.
Neuperg.
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teur der Baukunst in Deutschland ist Neumann freilich nicht an-
zusehen, es verflossen noch etliche Decennienä bis man zur bes
seren l-Äinsicht gelangte. lWIan muss ihn aber als denjenigen ein-
flussreichen Architekten nennen, dem es vor allem daran lag, ei-
xiein besseren Gcschmaclte in der deutschen Bauweise Eingang zu
Vefsehallien. NEin gcpriesenes Bauwerk dieses Künstlers ist die präch-
tige liiiche zu Neresbeim mit den schönen Malereien von Iinoller.
Er fertigte auch den Plan zur Hofhirche und zur Schönbordschen
Tbcltenlsapelle zu Würzburg, zu der Kirche in 14 Heiligen, an
welcher 'l'homas Nistler und seine Stiefsöhne Caspar und Sebastian
Weber 30 Jahre als Werkmeister thätig waren, zu jenenvön Gös-
weinstein, zu der zerstörten Klosterkirche in Schwarzach, zur Pfarr-
ltirche in Ilollfeltl, zu der tinvnllcndeten Deutsch-Ordens-Kirche
in Nürnberg, und zu fzist 70 anderen liirelien, Capellen, Schlös-
sern, herrsclaaftlichen Gebäuden u. s. w. Er baute auch die fürst-
lichen Residenzen zu ßruchsal, Würzburg und Werneclt, das
Schiinborifsche Lustschloss zu Cublenz." Sein Plan zur neuen kai-
serlichen Residenz in Wien ltani nicht zur Ausführung, er wird
aber daselbst noch aufbewahrt.
Neumann starb 1753. In Fiissly's Suppletnenten zum Künstler-
Lcxicon wird nach Meusel eines Architekten und Artillerie Ober-
sten Franz lgnaz VOIJ Neumann erwähnt, der 1735 im 52. Jahre
gestorben ist. Unter seine Hauptwerlte wird die Abteiltirche Schwar-
zach, der Dom zu Speyer i?) etc. gezählt. Hier ist wohl unser
Künstler zu yerstehen, der indessen den alten Dom in Speyer nicht
gebaut hat.
Nellmann: August, Maler in Potsdam, besuchte um 181i die Aka-
demie der Künste in Berlin, und hatte schon damals Gemälde aus-
geführt, besonders Copien nach guten Meistern. Im Jahre 1820
fanden wir noch Bildnisse und Genrestücke von ihm erwähnt, spä-
terenichts mehr.
Neumeister, Carl, Maler aus Schlesien, ein jetzt lebender Künst-
ler, lildcte sich auf der Ahadeniie der Iiünstc in Berlin. Er malt
Landschaften in Oel.
Neunherz, GGOPg JOSGPII, Maler von Breslau, war
Schüler des berühmten Willmann, seines Grossvaters, und dann
ltam er zu Ch. Lisslm. Er malte in Böhmen, Schlesien und Polen
sehr viele Bilder in Fresco, und auch Einiges in Oel. im Strahü-
wer Kloster zu Prag ist das Leben des heil. Norbert von ihm ge-
malt. Seine Cumposition ist reich, aber wenig durchdacht, das
Ganze flüchtig gemalt. In der Färbung herrscht das Blaue vor.
Starb um 1150.
Dlabacz sagt, dass sich von ihm auch einige Blätter finden, gibt
aber keines derselben inhaltliCh an. In Brulliofs Dict. des mono-
grarnrnes III. 516 ist ein mit ghertz fec. bezeichnetes Blatt erwähnt,-
welches wahrscheinlich diesem Künstler angehört. Es stellt drei
Liebesgötter in einer Landschaft vor, von denen der eine den Pfeil
am Steine schleift, auf welchen ein anderer pisst. H. 3 Z., Br-
4 z. o L.
NeuPerg, Landschaftsmaler in Ebrenbreitstein, ein Iiiinstler jllläefß
Jahrhunderts, der noch 1,821 arbeitete, wie wir glauben, i" h"
herein Alter. Er malte mehrere Ansichten von Ems.