Neuer, Th- Neufchatel, N., Nutschidel u. Nutzschädgl.
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bekleideter und unbekleideter Männer nach H. Holbein, die auf ei-
ner eigenen kleinen Tafel die Buchstaben H. N. haben, was Hans
Nendürfer hcisasen sollte; allein diese Ehre (lürfle für unsern edlen
Schreibmeister zu gross seyn. Siehe hierüber auch II. Liitzelburger
Band VIII. S. 104. N. Lucidel (Neufchatcl) hat sein Bildniss ge-
nxaltbgegenwärtig auf dem Hathhause zu Nürnberg.
Neuer, ThOmIlS, Furmsclmneidcr, wurde 1768 zu Wien geboren,
und von Jakob Milchram in einer Kunst unterrichtet, die in
neuerer Zeit auf einen hohen Grad von "Vnlllcomxnenheit gebracht
wurde. Er schnitt Vignetten und andere kleine Blätter für Buch-
hiindler, und auch Stöcke für Buchdrucker. Seine VVerke sind
mit einem Rlimugvamme, oder mit den Anfangsbuchstaben seines
Namens bezeichnet. Diese Blätter gehören fast alle der früheren
Zeit seines Lebens an, denn Neuer ist seit mehreren Jahren F116-
tor in der hönigl. Lotto-Buchdruckerei zu München.
NGUOT, HClIlPlCh, Formschneider, wurde 1808 zu llliinchen gebo-
ren, und nach dem Beispiele seines Vaters Thomas entschloss er
sich ebenfalls zur Hnlzgraveurlaunst. Zur Zeit seiner Anfänge bat-
ten die Etiglätttlei- Bewih und Ncshit bereits gezeigt, zu welchem
Grade von Ausbildung die Formscbncitleltunst gebracht werden
könne, so dass es nicht unmöglich schien, derselben wieder jene
Achtung zu gewinnen, welche sie im 16. Jahrhunderte genossen
hatte. Neuer erkannte die Wichtigkeit dieser Kunst, und trachtete
daher eifrigst, sich mit den Mitteln vertraut zu machen, welche
dieselbe fördern kunuten. Er übte sich im Zeichnen, und hatte
hierin aneh bereits nicht geringe Fertigkeit erlangt, als er 1316
nach Berlin sich begab, um in der Schule des berühmten Gubitz
iiber die Schwierigkeiten des Forrnschnittes Meister zu werden. Wie
glücklich er hierin war, zeigte bald eine bedeutende Anzahl schü-
ner Blätter, und gegenwärtig ist Neuen neben Gubitz, Hö-
fel, Ungar u. a. einer derjenigen, welche es in neuester Zelt in der
Xylngraphie zu einem hohen Grad der Vollkommenheit gebracht
haben. Die Anzahl seiner Blätter ist sehr bedeutend, sie, sind in
verschiedenen. literarischen und belletristischen Werken des In- und
Auslandes zerstreut, und machen immer eine Zierde derselben aus.
lWIan findet deren in des Grafen A. von Ilaczynslsi Geschichte der
neueren deutschen Kunst. Berlin 1856 und-lßätl- Für dieses Pracht-
werk arbeiteten die berühmtesten liiinstlerseines Faches, und dabei
hat sich auch Neuer als ein solcher erwiesen. Andere seiner Blät-
ter zieren die Werke von G. Görres und des Grafen F. von Poeci
etc. Letzterer ist selbst ein geschickter Zeichner. Nach seinen
Zeichnungen schnitt Neuer die Blätter zum Schön Röslein. Ein
Mährchen von G. Görres. München 1351:. Neußr schneidet Figu.
ren, historische Darstellungen, Landschaften und Aerhitektur, fast
alles mit gleicher Vollkommenheit.
Neufchateau, Jacquin de, Bildhauer aus Lothringen, erwarb
sich um 1695 Ruhm. Er stand im Dienste des Herzogs Philipp
von Orleans, so wie sein Sohn. Der ältere Neufchateau WM
Milglied der Akademie zu Paris.
Neufchatel, Nicolaus, Nutschidel
N. Lucidel in Nürnberg genannt.
und Nutzschädel,
wurde
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