Volltext: Müller, Jan. [vielm. Jens Peter] - Passe, Wilhelm de (Bd. 10)

Neuberger , 
Daniel. 
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1. 
9 
Friedr. 
Seb. 
201 
stete in Beiden Gutes. In Stuttgart malte er die Königin von Wür- 
tc-mberg und mehrere Grafen. Etwas früher fertigte er zu Inns- 
bruck das Portrait des Gouverneurs Grafen von (lhoteli. Seine 
Bilder sind sehr zart und fleissig ausgeführt, und mit markigem 
Pinsel gemalt. In der Draperie, so wie in den Nelwnwerken sei- 
ner Bildnisse, ist überall tiiuscliende Nachahmung der Natur. 
Ncllbefgßr, Daniel, Wachsbossirer, wurde um 1600 zu Augsburg 
geboren, und ein beruhuiter Künstler SCHIES Faches. Er bossirte 
historische und mythologische Darstellungen, Schlachten und Bild- 
nisse in Wachs, welches er dem Marmor gleich zu härten ver- 
stand. Zu seiner Zeit hatte C. le Brdn mit seinen Alexanders- 
Schlachten Ruhm erworben, und daher wählte auch Neuberger 
 selbe zu Vorbildern. Er bilclete (liesellmen in Wachs nach. Fur 
Kaiser Ferdinand III. bossirte er eine Anzahl von Darstellungen 
aus Qvidk; Verwandlungen, die neben dem VVacbsbilrlnisse dieses 
liaisers noch in der k. k. Iiunstl-sammer in Wien zu sehen sind. 
Neuberger lieirathete zu Augsburg rlie Tochter des Architekten 
Elias Hull, und lebte auch lange in jener Stadt, bis ihn enclhch 
d'e Unruhen des dreir-i "ähri en Iirie es vertrieben. Er ein nach 
Vilien, und starb cladäögäo. g g  b g  
G. C. Eimmart stach nach ihm reiche Basrcliefs: ein grosscs Got- 
termahl, die stiirmenden Ilteseh etc., Ö Blätter. 
Neuberger, Anna Eehcltas, die Tochter des Obigen, hossirte 
ebenfalls sehr gut m Wachs, und malte auch in Oel und mit 
Gumifarhen kleine historische Bilder und IiTguren. Sie schnitt 
Crucifixe und verschiedene Geschichten so fein auf Kirsehenkerne, 
dass man die Bildwerlie durch ein Nadelöhr ziehen konnte, Sie 
begleitete ihren Vater nach Wien, zog aber nach dessen Tod nach 
Regensburg, wo sie noch 1720 lebte.  
Ncubcrger, Fcrdmand, Bruder und Gehülfe des Daniel Neuber- 
ger, ebenfalls ein geschickter VVachsbossirer. J. Meyer stach nach 
seinen VVaehshasrcliefs zwei Landschaften. Auch sein Bildniss ist 
 in Kupfer gestochen.  
Neubergßr, Dünlel, Maler, der jüngere dieses Namens, arbei- 
um 1654 zu Augsburg. Er befasste sich mit der exikaustischen Ma- 
lerei. So las man auf einem seiner Bilder in Augsburg-Von VVachs, 
ohnle Pinselstrich gemalt, von Daniel Neuberger, dem Äliingern, 
 165-4. ' 
G. C. Eimmart stach nach ihm etliche Blätter mit allegorischen 
lDarstcllungen. Sanclrart spricht von dieser Familie Neuberger mit 
Auszeichnung.  
Neuberger, Friedrich Selmstwn, Zeichner, Maler und Kupfer. 
stecher von Amorbach, erhielt den ersten Unterricht vnn L. Neu- 
reuyher in Bamberg, und besuchte dann 1817 die Akademie der 
Künste in München. Hier wendete er sich besonders cler Land- 
schafts- und Architeliturmalerei zu, starb aber schon 1821 in der w 
Blüthe der Jahre. Wir haben von ihm etliche Blätter in Aqua- 
tinta, die aber nur für den vaterländischexrSammler Interesse 
haben. 
i) Die Ansicht von Amorbach, bezeichnet: Amorbuch- F- S- 
 Neubergor. H. 3 Z. 9 L-, Br. 5 Z. 5 L.
	        
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