N ehring ,
Johann
Arnold.
N ehrlich,
Gusmv.
1 7,9
des königl. Landhauses Rosenstein bei Stuttgart beweisen. Er malte
da neben Gaiani und seinen Gehülfen i'm Vestibulum nach der
Anordung des Architekten Salucci Rosetten, Thyrsusstiibe und.
VValTenstiiclse, welche den Stucco täuschend nachahmen. Grössere
Walfengrulapen sind von ihm in den Gemächern des Königs, mit
gleicher Gewandtheit und vollkommener Nachahmung. Ausser der
Sluccaturmalerci sind hier von ihxn auch mehrere schön ornamen-
txrte Zimmer, namentlich eines mit vorherrschendem Blau, welches
sowohl. von Geschmack als Eleganz zeugt.
Nehrmg, Johann Arnold, Architekt, war Schüler von M. M. Smids,
aber vorzüglicher als dieser. Er kam in churfiirstlich branden-
burgische Dienste, wurde da Oberbaudirelstor, und starb 1695.
Heineclse nennt ihn einen geschickten Iiiinstler, der sich bestrebt
habe, den guten Geschmack der Architektur in Berlin wieder ein-
zuführen. Dies mag wohl Heinecke geglaubt haben, allein die von
Nehring vorhandenen Werke beweisen, dass er ebenfalls in der
Weise der Zeit sehr befangen war. Er baute die Capelle des Schlos-
ses Cöpenick, einen Flügel des alten Schlosses nach dem Wasser
zu mit grossen Fenstern nach Art: der genuesischen Palläste, die
steinerne Brücke über die Spree, das Obserwiatorium, nach Leib-
nitzens Angabe, die königl. Ställe, welche für Muster ihrer Art
angesehen wurden, und einige andere Gebäude, die jetzt nicht
mehr stehen. Er fertigte auch den Plan zum grossen Zeu hause,
svelches in drei Stockwerken sich erheben sollte. Nach Neäiriilgfs
Tod blieb es bei zweien; Bodt setzte eine Balustrade drauf, und
nahm auch noch andere Abänderungen des alten Planes vor.
Nehrlxch, Nicolaus, der ältere, Foy-mschneidgr, wupdejmg ge-
boren, lernte 1556 in Wittenberg die Buchdruclserkunst, und übte
sich nebenbei auch im Formschnitte. In der Folge gründete er
in Leipzig eine Buchdrucherei und starb 1612.
Sein gleichnamiger Sohn (geboren zu Leipzig 1567) lernte das
Formschneiden bei B. Jubin, besuchte dann mehrere Städte, und
kehrte endlich 1602 nach Leipzig zurück, um mit seinem Bruder
Christoph die väterliche Druckerei zu übernehmen. Im Jahre
1626 starb dieser jüngere Nehrlich.
NGlIPlIG-ll, GUSIQV, Maler, wurde 1807 zu Carlsruhe geboren, und
von seinem Vater in den Anfangsgründen der Kunst unterrichtet,
bis er endlich 1822 nach Nliinchen sich begab, um auf der Alia-
demie daselbst seine Studien fortzusetzen. Der Vater malt Bild-
nisse in Oel und Miniatur, uud anchfler Sohn übt gleiche Kunst.
Man sah bereits 182g, als er nach Manchen liam, auf der Kunst-
aüsstellung Werke von diesem Künstler, Bildnisse in Oel, insbe-
sonders schöne Miniaturen mit lieblichen Kindern, blühenden Mäd-
chen u. s. w. Nehrlich lebt noch gegenwärtig in München a1;
ausiibender Künstler.
Nehrllßh, GIISIQV, Bliniaturmaler zu Carlsruhe, der ältere Künst-
ler dieses Namens, wurde um 1780 geboren. Er malt ähnliche und
Sehr schöne Bildnisse in Miniatur und Phantasiestiiclie. Dann fer-
tigtß er auch treiTliche Zeichnungen nach eigener Composition.
S0 Sah man auf der Carlsruher liunstausstellung von ihm 15 Zeich-
nungen aus Göthefs Faust, reiche und schöne Compositiuncn im
Umrisse, in welchen sich wahrhaft dichterischer Geist Oifßnbflret-
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