Volltext: Müller, Jan. [vielm. Jens Peter] - Passe, Wilhelm de (Bd. 10)

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Neher , 
Bernhard. 
Neher, 
Joseph. 
milde, harmonische Färbung besässen. Der Bitter Toggenburg 
ist in drei Scenen, Abschied, Einkleidung und Tod eomponirt; 
die mittlere bildet eineuangenchmen Abschnitt in dem breiten und 
wenig hohen Baum.  
Aus Wilhelm Tell hat Neher die Scenen gewählt, [wie Tell den 
Baumgarten über den See führt, und wie er nach dem Apfel auf 
dem Haupte seines liindes zielt. Die Ballade: Der Graf von Habs- 
burg, gab ebenfalls Stoff zur malerischen Darstellung, so wie der 
Gang nach dem Eisenhainxner und der Kampf mit dem Drachen. 
Der Graf von Ilabsbui-g ist in der Art' componirt, wie der 
Gang nach dem Eisenhanirner und der Toggenburger, indem der 
Künstler das Festmahl bei der Kaiserkrönung zum Mittelbilde und 
die Erzählung des Sängers für die beiden Nebeuscenen genommen 
hat. Ueher der Nische mit Schillefs Büste von Danneclier stellte 
der liünstler in einem etwa vier Fuss hohen Gemälde die Huldi- 
gung der Künste dar. Auf einem mit Lorbeer bewachsenen Hügel 
feiern die Musen der Poesie, Musik, dramatischen Kunst, Archi- 
tehtur, Seulptur, Malerei und Tanzliunst, von dem Genius ge- 
führt, ein Fest des Willhommeus. Dieses reich und anmuthig 
Compenirte Bild drückt die schönen Worte des Gedichtes aus: 
Ein schönes Herz hat bald sich lieimgefunden  
Und schafft sich selbst stillwirliend seine Welt. 
Im Jahre 1859 schloss Neher das Ganze 1nit Darstellungen aus 
einem lyrischen Werke des Dichters, und dazu wählte er als das 
Populärste und Schillers Genius am meisten Bezeichnende. das Lied 
von der Glocke. Sechs Pfeiler, welche die Gemälde an der Haupt- 
wand umgehen, und zwei andere zu beiden Seiten der Fenster, 
boten die Räume dar, dieses Gedicht in Arabeslien zu behandeln; 
doch wählte der Künstler wegen der die Gemälde noch besonders 
umgebenden Festons und Laubgewinde eine einfache griechische 
Arabeshe, weiss auf blauem Grunde, die auf jedem Pfeiler fünf 
Schildclicn enthält. Das mittelste hat farbige Figuren auf goldenem, 
die beiden ihm zunächst nur leicht gefärbte auf schwarzem, 11ml 
die äussersten graue auf blauem Grunde. Ucber die nähere Anord- 
nung des Ganzen siehe Bunstblatt 18510 N0. l. Die Ornamente und 
Arabeshen führten Hütter, Rönitzer und Hummel in Wachsfarben 
aus. Bei den Frescoxnalereien nahm Neher den Maler Iiügl als 
Gehülfen. Dieser malte das grosse Bild Tell's, und die hleinern 
Bilder aus der Braut von Messina und der Jungfrau von Orleans. 
Die Erfindung und Anordnung gehört in Allein dem B. Nehcr, 
und er hat überall ein ausgezeichnetes Talent bewährt- 
Durch ein kleines, mit Arabeshen und Landschaften reich aus- 
gemaltes Vorzimmer gelangt man aus dem Schillei-"sehen Gemach 
in die zu Göthe's Andenken bestimmte Galleriß, mit deren Aus- 
schmüclsung Neher nach Beendigung des _Schiller'schen Zimmers 
beginnen wird. Dreissig grössere und kleinere Frescobilder wer- 
den Gegenstände aus den Hauptvverltan GUÜNYS enthalten auf dun- 
kelrothem Grund, durch breite Borduren igesonderg, Die Thüfgn 
erhalten vergoldete Basreliefs und an de!" In Form einer Vela an- 
gelegten Decke werden allegorische Darstellungen und Arabeshen 
angebracht. Das zum Andenken VVißlantPs bestimmte Zimmer 
schmückte Preller aus. 
Neher, JOSCPIW, Decqratiunsnzaler zu Stuttgart, wurde 1788 zu Bu- 
chau 1m Würtembergischen gelborep. Er gehört zu den vorzüg- 
licbsten Qrnamentcnlnalern, vnß rhe von ihm verzierten Zimmßr
	        
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